NOMADS 16 - Leseprobe

Nomads 16

Ich bin kein Freund von explizit beschriebenen Kampfszenen, da ich mich nicht als Military-SciFi Autor sehe. Allerdings macht es die Handlung von Zeit zu Zeit nötig, gewisse kriegerische Abläufe näher zu erläutern, um den Verlauf der Geschichte glaubwürdig zu machen. Immerhin sagen mir einige Leser, dass mir auch diese Passagen sehr gut gelingen. Überzeugt euch selbst.

Harlan Stantz saß mit seinen dreissig Soldaten in einem der Enterkeile, die ihren Zielen entgegenflogen, wie bemannte Geschosse. Eines jener kleinen Schiffe, mit der Abkürzung. R.E.M. für Ram and Enter Module. Der Pilot am Ende des pfeilartigen Raumfahrzeugs, mit seiner viergeteilten Rammspitze, steuerte es auf einen Bereich des Seddler-Schiffes zu, an dem er einen Korridor vermutete. Der Antrieb brummte und noch knisterte das Reflektorschild nicht unter feindlichem Abwehrfeuer. Bisher schien man sie noch nicht entdeckt zu haben, hoffte Stantz.
„Zwei Minuten bis zum Aufschlag“, teilte der Pilot der Besatzung mit.
Harlan Stantz nutzte die verbleibenden Sekunden und ging die einzelnen Schritte ihres Einsatzes im Gedanken durch. Jede Mission unterschied sich zwar von der Vorherigen, aber eines blieb immer gleich. Die Ungewissheit. Und die Kämpfe auf engem Raum. Mann gegen Mann, Frau gegen Frau. Mann gegen Frau. Frau gegen Mann. Starke Männer, schwache Männer. Starke Frauen, schwache Frauen. Einfache Gegner, schwere Gegner. Man durfte nie vom ersten Eindruck ausgehen, wollte man keine bösen Überraschungen erleben.
Die Narbe in seinem Gesicht hatte er sich mit zwanzig bei seinem allerersten Einsatz zugezogen. Er war aufgeregt, angespannt, aber leichtfertig gewesen. Stolz. Voller Selbstvertrauen in seine antrainierten Fähigkeiten. Das schmächtige Mädchen, dass ihm damals im Dschungel von Mau Pang gegenüberstand, als sei es aus dem Nichts aufgetaucht, schien ein einfacher Gegner zu sein. Doch ehe er sich versah, hatte sie ihm einen tiefen Schnitt mit ihrem Messer, über seine rechte Gesichtshälfte verpasst. Hätte ihn nicht sein Kamerad durch einen gut gezielten Kopfschuss gerettet, wäre er das Opfer eines Kindes geworden, das gerissener und kampferprobter war als er. Eine Lektion, die ihm seit dieser Begegnung ins Gedächtnis gebrannt war. Er musste dieser namenlosen Göre dankbar sein. Sie hatte ihm nur diese eine Lehre erteilt. Eine Lektion, die ihn zu dem Krieger gemacht hatte, der er heute war. Das Mädchen erwies sich bis heute als sein wichtigster Mentor.
Harlan überprüfte sein Gewehr. Gedankenverloren wie ein Dirigent, der sich auf den ersten Ton vorbereitet. Die Soldaten um ihn herum schwiegen, nicht aus Angst, sondern aus einer Art professionellem Fatalismus. Gewiss gingen auch sie ihre Erinnerungen und Lektionen durch, um sich auf das Ballet des Todes einzustimmen, das ihnen bevorstand.
Harlan Stantz horchte in die Stille. Ihre gepanzerten Exoskelette summten leise, als die Nanofasern auf Spannung gingen. Es fühlte sich gut an. Die Umarmung der KI, die seine Rüstung steuerte und damit sagte, ich bin bei dir und passe auf dich auf.
„Noch eine Minute“, verkündete der Pilot.
Harlans Stiefel steckten in der Bodenverankerung fest, und ein Haltearm fixierte seinen Rücken. Beide Anker würden sich in dem Moment lösen, wenn der Enterpfeil eingeschlagen war und sich die Bugsegmente geöffnet hatten.
Neben ihm stand Unteroffizierin Orlana Marik. Mit ihr hatte er etliche Einsätze bestritten. Sie waren ein geradezu unbezwingbares Team. Auch Orlana schwieg und starrte ins Leere. Die dunkelhaarige Frau mit den beinahe schwarzen Augen, galt als die Walküre unter den Kämpfern. Sie galt als fokussiert, unbarmherzig gegenüber dem Feind, sich selbst und Kameraden, die sich dämlich anstellten.
Sie bemerkte, dass Harlan sie beobachtete. Ein humorloses Lächeln zuckte über ihre Lippen. „Gibt es eine motivierende Rede, wie immer?“, wollte sie wissen.
Harlan hatte dieses Ritual nicht vergessen. Ihm fielen nur gerade keine Worte ein und es bestand die Gefahr, dass er sich wiederholte, wie ein dementer alter Zausel. Er beschloss zu improvisieren und aktivierte das Intercom.
„Das hier ist keine Heldengeschichte“, begann er, als gerade das Abwehrfeuer einsetzte und das Schiff durchrüttelte. „Es ist ein Job, wie immer. Einer, den wir schon oft gemacht haben. Kühlen Kopf bewahren, aufeinander achten – und das Ding durchziehen. Aber egal wie routiniert es aussehen mag – Routine tötet. Also bleiben wir fokussiert und diszipliniert. Keine Einzelaktionen. Kein Ego. Nur wir. Als Einheit. Verstanden?“
„Ja Sir!“, tönte es vielstimmig aus seinem Helmlautsprecher.
„Also ein ganz normaler Arbeitstag,“ warf Orlana Marik trocken ein. Die Crew lachte kurz auf, was die Spannung etwas löste.
Harlan grinste. Die Reaktion der Truppe fühlte sich gut an. Das Ganze hatte etwas Heroisches an sich. Die Art von Klischee, das diverse Filmemacher bedienten, wenn sie in einen Kriegsfilm knallharte Krieger zeigen wollten. Etwas, das Stantz immer belächelte, wenn er es in einem Kino sah, was in der Realität jedoch bestens funktionierte.
Stantz wendete sich an einen Mann im hinteren Teil des Enterpfeiles. „Thomas?“
„Ja Sir?“, kam die Antwort.
„Du bleibst mit Tank, Weylan, Sindra und Dave beim Schiff.“
„Noch zehn Sekunden, bis zum Einschlag“, informierte der Pilot und die Schiffs-KI begann den Countdown mit steriler, synthetischer Stimme herunter zu zählen.
Harlan Stantz, verschloss das Visier und bereitete sich auf die Kollision vor. Der Enterpfeil erhielt noch einige Treffer, die das Schildsystem problemlos schluckte, dann erfolgte der Aufprall. Einen Sekundenbruchteil darauf spreizte sich der Bug in seine vier Segmente auf. Stantz blickte auf eine Wand, mit Rohren, Leitungen, verdeckt von Stapeln mit Frachtbehältern und Kisten. Ein Korridor, der offenbar als Lagerraum diente.
Die Verankerung löste sich und Stantz sprang mit einem mächtigen Satz hinein in das feindliche Schiff und wendete sich nach rechts. Olana Marik folgte ihm.
„Nach beiden Seiten sichern!“, befahl Stantz und eilte auf ein geschlossenes Schott zu. „Aufsprengen!“
Ein paar Soldaten, unter dem Kommandovon Spengler, besetzten das linke Ende des Korridores, zwei andere Männer machten sich daran Sprengladungen an dem Schott anzubringen, das in Richtung der Brücke führte.
„Abstand nehmen!“, brüllte einer der Männer. „An die Wand! Ladung geht hoch in drei, zwei, eins!“
Ein scharfer Knall, und die Verriegelung war zerstört. Die Männer warfen sich gegen das Schott und stemmten es auf.
Die Luft füllte sich mit dem schrillen Zischen von Energieladungen, die durch die Öffnung peitschten und funkensprühend an Metallwänden vergingen. Ein Soldat wurde am Kopf getroffen und blieb liegen. Orlana feuerte eine Plasmasalve ab und tötete einen der Verteidiger. Sie sprang durch den Türrahmen hinein in den angrenzenden Raum und zog das Feuer auf sich. Stantz gab etliche Salven ab. Feuerschutz für seine Kämpfer, die Orlana folgten. Der Raum war schnell eingenommen, aber zur anderen Seite verschlossen.
„Elias!“ Harlan Stantz rief seinen Netzwerk-Spezialisten zu sich. Elias Osborne. Einen jungen Mann, der seit zwei Jahren zu seinem Team gehörte. Ein Genie, das eben so gut mit Waffen umgehen konnte, wie mit seiner Hackersoftware.
„Bin schon da“, sagte Osborne und begann an einem Paneel herum zu hantieren, unter dem Stantz einige wichtige Kabel vermutete. Binnen weniger Augenblicke hatte Elias Osborne die Metallplatte abgeschraubt und begann seine Geräte mit dem Leitungssystem zu verbinden.
„Granaten vorbereiten!“, befahl Stantz seinen Soldaten.
Osborne grinste breit. „Ich verriegle die Außenschleusen, damit sie uns nicht ins All pusten und öffne alle anderen Türen in drei, zwei, eins!“
Das Türschott glitt in die Wand. Stantz Soldaten schossen ein paar Granaten durch die Öffnung. Explosionen erschütterten den Boden. Flammen und Rauch. Körper wurden zerfetzt. Jemand lief schreiend und brennend herum, bis ihn ein Schuss traf.
„Vorwärts!“, brüllte Stantz. „Nächster Raum.“
Wieder war es Orlana, die als erste reagierte. Aber kurz darauf, wurde sie getroffen und stürzte. Ihre Begleiter töteten den Schützen und stürmten weiter vor. Stantz eilte ihnen hinterher, blieb aber kurz bei Orlana Marik stehen. Sie lächelte ihn grimmig an.
„Es braucht schon mehr, um mich umzubringen“, zischte sie, mit schmerzverzerrtem Gesicht.
„Du bleibts hinter mir!“, knurrte Stantz die kampflustige Frau an. „Kein Risiko mehr, verstanden.“
„Kann ich nicht garantieren.“
„Du bleibst bei ihr Eli.“ Stantz folgte den Soldaten, die weiter vorwärts drangen. „Krabbler herbringen!“
Eli aktivierte die Tunneldrohnen. Nur wenige Sekunden darauf, glitten die vielfüßigen Roboter heran. Mit ihren schwarzen Segmenten, wirkten die gut drei Meter langen Maschinen wie Tausendfüßler. An ihrem Kopfende blitzten scharfe Zangen und Mandibel, mit denen sie Abdeckungen und Gitter öffnen konnten, wenn sie sich durch Rohrleitungen und Luftschächte arbeiteten. Daneben besaßen sie ein erschreckendes Sortiment an Laser und Plasmawaffen. Sie fanden schnell die Zugänge zum Lüftungssystem des Schiffes, entfernten die Abdeckpaneele und verschwanden in den schmalen Tunneln.
Stantz Leute kämpften sich weiter vorwärts, bis sie in einen Raum gelangten, in dem eine der Akkatokiller-Kanonen stand. Die Geschützmannschaft nahm die Eindringlinge sofort unter Beschuss. Zwei von Stantz Soldaten würden getötet, während er auf einen der Seddler zielte, der ein großes Gewehr auf ihn richtete. Stantz nahm ihn ins Visier und schoß. Der Mann sank mit einem qualmenden Loch in der Stirn zusammen. Eine leuchtende, fächerförmige Salve streckte zwei weitere von Stantz Soldaten nieder. Auch Stantz erhielt einen Streifschuss, der seine Schulterpanzerung zerriss und sein Fleisch darunter versengte. Er ging in die Knie und biss die Zähne zusammen. Es war lange her, dass er sich einen Plasmabolzen eingefangen hatte.
„Die Kanone zerstören!“, befahl er. „Stufe fünf Schmerzmittel anwenden!“
Die KI seiner Rüstung sorgte dafür, dass er eine Betäubungsinjektion erhielt. Sie wirkte sofort und vermittele Stantz das trügerische Gefühl, unverletzt zu sein. Er beobachtete wie sein Team Sprengladungen an der Kanone anbrachten. Im nächsten Moment strahlte weisses Licht auf und eine Funkenfontäne brennenden Termits schoss in die Höhe. Stantz wendete sich einem verschlossenen Schott zu. Es war manuell verriegelt und konnte nicht von Elias geöffnet werden.
„Aufschweißen!“, keuchte Stantz und blickte durch die schmalen Panzerglasscheiben der Türe und sah, wie die Seddler Aufstellung bezogen. „Wo sind wir Eli?“
Der junge Mann hastete mit seiner kleinen Steuerapparatur für die Krabbler heran. „Kurz vor der Brücke.“
Olana blickte ebenfalls duch die Sehschlitze. „Lass uns noch Arbeit übrig, hast du verstanden Eli?“
Stantz beobachtete, wie die Seddler ein schweres Maschinengewehr in Position brachten. Einige der Männer näherten sich der Schleuse.
„Sie versuchen einen Ausfall!“, bellte Stantz. „Defensivformation einnehmen.“ Er vernahm ein paar Detonationen aus der Richtung, wo der der Enterpfeil eingedrungen war.
Thomas Spengler schnarrte durch Stantz Helmlautsprecher. „Wir Weden angegriffen!“
„Kümmere dich darum Eli.“ Stantz hörte, wie der Kampflärm stärker wurde. Schüsse, weitere Explosionen. „Spengler braucht Hilfe. Beeile dich, die fallen uns sonst in den Rücken.“
„Spengler und seine Leute sollen sich auf Dekompression einstellen!“, sagte Osborne und verriegelt den Raum, in dem sich Stantz, er und der Rest der Truppe gerade befanden. „Wird sie aber nicht lange aufhalten.“
„Thomas?“, knurrte Stantz in sein Helmmikrofon. „Haltet euch irgendwo fest. Eure Sektion wird entlüftet!“
Osborne schaltete sich in das Gespräch ein. „Dekompression in drei, zwei, eins!“
Kaum hatte Osborne Stantz Befehl ausgeführt, öffnete sich das Schott, das in Richtung Brücke führte. Die Seddler strömten herein und ihr Maschinengewehr ratterte los, um ihren Vorstoß zu sichern.

Beim Enterpfeil

Spengler konnte sich nie daran gewöhnen, in völliger Stille zu kämpfen. Abgesehen von den Stimmen seiner Kameraden, die aus dem Helmlautsprecher drangen, versank die Umgebung in Schweigen, als die Luft in der abgeriegelten Sektion, ins Vakuum entwich. Spengler und seine Leute hatte Stellung im Korridor bezogen und beobachteten, versteckt in Wandnischen oder hinter Frachtkisten, wie die Seddler das Zugangsschott öffneten. Eine Gruppe von zehn oder fünfzehn Mann stürmten herein. Es war eigenartig anzusehen, wie Plasmabolzen geräuschlos aufblitzten und still durch den Raum jagten. Es gab nichts Verwirrenderes, als eine Explosionswolke ohne Krachen aufblühen zu sehen und qualmende Trümmer, die umherflogen, ohne zu zischen oder zu knistern.
Die Seddler hatten keine andere Wahl, als die Soldaten der Flotte, mit ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit zu besiegen. Zwei der Angreifer gingen zwar getroffen zu Boden, doch der Rest drang weiter vor. Spengler zielte, schoss und tötete eine Frau durch einen Kopfschuss.
„Tank?“, brüllte Spengler in sein Mikro. „Schläfst du? Schockgranate! Sofort!“
„Nicht in den Blitz sehen!“, informierte Tank seine Kameraden und jagte den Seddlern eine Granate entgegen. Sie detonierte und tauchte den Korridor in gleißende Helligkeit.
Als das Licht erlosch, sah Spengler einige der Seddler taumeln. Drei von ihnen wurden getroffen und sackten zusammen. Die anderen aber schienen diese Abwehrmaßnahme erwartet zu haben und hatten ihre Visiere abgedunkelt. Ein großer Mann stapfte heran, der ein schweres Gewehr trug. Er schob seine Gefährten beiseite und eröffnete das Feuer. Sindra duckte sich hinter einen der Behälter, während ihn eine Garbe nach der anderen in Stücke hackte.
Weylan Bates erhob sich aus seiner Deckung und schoss auf den großen Mann. Er verfehlte ihn, traf aber zwei seiner Begleiter. Der Hüne fuhr herum und erwiderte das Feuer. Weylan reagierte zu spät. Ein Plasmabolzen brannte ein glühendes Loch in seinen Helm und Bates stürzte tot zu Boden.
Dave Boyd sprang aus einer der Vertiefungen in der Wand, ergriff den Granatwerfer des toten Kameraden, lud ihn durch und zielte auf die Mitte der Gruppe der Seddler. Still schoss die Granate aus dem Lauf, flog in einem Bogen durch die Luft und explodierte mitten in den Angreifern. Die umherfliegenden Splitter trieben die Seddler auseinander. Es gab zwar keine Druckwelle, aber die Fragmente der Granate wirkten wie eine Schrotladung. Sie durchdrangen die leichte Panzerung der Seddler und verletzen etliche. Luft entwich aus ihren Raumanzügen.
Spengler richtete sein Gewehr auf den großen Mann aus, aber der hatte seine Waffe bereits herumgeschwenkt und zielte auf ihn. Spengler versuchte, dem Feuerstoß auszuweichen, und rollte über den Boden, aber einer der glühenden Plasmapfeile durchbohrte seinen Oberschenkel. Eine erneute Garbe blieb jedoch aus. Das Gewehr des Seddlers war offenbar überhitzt. Der stampfte heran und zog sein Messer. Weylan Bates stellte sich ihm in den Weg und zielte auf den Kopf des hünenhaften Kerls. Bates kam nicht mehr dazu, ihn zu erledigen. Eine Lichtlanze stach durch seinen Oberkörper und tötete ihn auf der Stelle.
Boyd erledigte den Seddler, der die Waffe abgefeuert hatte, mit mehreren Schüssen, doch im nächsten Augenblick war ein weiterer Gegner bei ihm und packte Boyds Gewehr. Der Seddler drückte die Mündung seiner Pistole gegen seine Seite, aber Boyd wirbelte herum, bekam das Handgelenk des Mannes zu fassen und verdrehte es. Die Pistole entglitt seinen Fingern. Boyd zog sein Bajonett und rammte es dem verblüfften Seddler in den Hals. Unterdessen stampfte der Riese auf den verletzten Stantz zu, der sich mühsam aufrichtete.
Sindra sprang auf, um Spengler beizustehen, aber zwei weitere Angreifer stellten sich ihr in den Weg. Einem schoss sie in die Brust, worauf hin er zusammenbrach. Dem anderen aber gelang es, ihr mit seiner Pistole aus nächster Nähe in den Bauch zu schießen. Zwei Mal drückte er ab. Sindras Panzerung verhinderte das Eindringen der Geschosse, aber deren Hitze arbeitete sich durch das glühende Metall. Im nächsten Augenblick hatte der Seddler den Lauf ihres Gewehres gepackt und es Sindra aus den Händen gerissen. Die Soldatin zog eine Klinge aus ihrem Gürtel und versuchte, sie dem Feind in die Seite zu rammen. Der schaffte es aber, ihr Handgelenk zu packen und ihr den Arm zu verdrehen. Er setzte die Mündung seiner Pistole auf Sindras Visier, als ein Schuss aus Boyds Waffe den Helm des Seddlers durchschlug. Sindras Blick richtete sich auf den großen Mann, der über Spengler aufragte, wie ein Goliath, bereit, ihm sein Messer in den Leib zu stoßen. Sie sah, wie Boyd heraneilte und sich unter einem Schlag wegduckte, den einer der Seddler mit seinem Gewehrkolben ausführte. Mit einer gekonnten Drehung wich Boyd aus, wobei er die Kehle seines Gegners aufschlitzte. Sindras Bauch schien zu verbrennen, je tiefer sich die Glut durch das Metall und die Isolation ihrer Rüstung fraß. Sie verkniff sich den Schmerz, spurtete los und rammte ihre Schulter in die Seite des großen Mannes, der als einziger von den Seddlern übriggeblieben war. Der taumelte für einen Moment, bekam die Frau jedoch an ihrem Nacken zu fassen und schleuderte sie weg.
Boyd war zur Stelle, sprang auf den Rücken des Seddlers und setzte die Messerspitze an einer Fuge seiner Rüstung, zwischen Schulter und Rückenteil an. Ehe er zustoßen konnte, wirbelte der Riese herum. Boyd verlor den Halt und fiel zu Boden. Der Riese zog eine Pistole und richtete sie auf Boyd. In diesem Moment traf ihn ein Schuss aus Stantz Gewehr in den Rücken. Das Geschoss vermochte den dicken Panzer des Seddlers jedoch nicht zu durchdringen. Er hielt seine Pistole weiter auf Boyd gerichtet, der rückwärts über den Boden kroch. Sindra ergriff Tanks Gewehr und handelte, ohne lange nachzudenken. In einer einzigen, fließenden Bewegung, nahm sie die Waffe hoch, legte an und feuerte einen präzisen Schuss ab, der die Hand des Seddlers am Gelenk abtrennte. Der Mann brach in die Knie und umfasste den qualmenden Stumpf. Spengler stand wieder sicher auf seinen Füssen und feuerte eine Garbe auf den Seddler ab, die den Rücken seines Kampfanzuges in Fetzen riss. Endlich knickten die Beine des Goliath ein, er fiel der Länge nach hin und hauchte sein Leben aus.
„Wir müssen die Türe wieder verriegeln!“, befahl Spengler und eilte zum Schott. „Sindra! Platzieren Sie Minen an den Wänden.“
Boyd öffnete eine Klappe und betätigte den Hydraulikhebel, mit dem man die Türe manuel schließen konnte, während Sindra Spenglers Befehl Folge leistete. Nach getaner Arbeit, schlüpfte Sie durch den sich verengenden Spalt zurück zu ihren Kameraden.
„Ich blockiere den Mechanismus“, informierte Boyd. „Und ich werde zusätzlich die Türflügel verschweißen.“
Spengler beobachtete, wie Boyd den kleinen Schweißbrenner entzündete und das Schott versiegelte. Er sah, wie sich Sindra eine Betäubungsinjektion durch eine dafür vorgesehene Öffnung in der Armbeuge setzte.
„Ich bin gleich weg!“, keuchte sie und legte eine Hand auf ihren Bauch, wo noch immer das Metall ihrer Panzerung glühte. „Verdammt! Ich war so stolz auf mein Sixpack.“
Kaum hatte sie das gesagt, verlor sie die Besinnung. Boyd fing sie auf, ehe sie auf den Boden stürzen konnte.
Es war Zeit, Stantz über den Stand der Dinge zu informieren. „Commander Stantz kontaktieren“, befahl Spengler der KI, des Kampfanzugs.
Die Stimme des Commanders drang aus dem Helmmikrofon. „Ich höre?“
„Sektion gesichert! Situation stabil. Zwei Verluste. Tank und Weylan sind tot, Sindra verletzt. Wir ziehen uns in die REM Einheit zurück.“

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