Leseprobe – NOMADS Legacy

NOMADS Legacy – German / scroll down for English!

Nomads

Ich bin gerade dabei, den zweiten Band der NOMADS Legacy – Reihe zu überarbeiten. Dabei kam ich zu dem Schluss, dass ich zumindest einer Person noch mehr Hintergrung verleihen muss – Samuel (Sam) Blumfeldt. Hier nun ein Teil der Passage, in der er eine etwas zwielichtige Vergangenheit erhält.

Ich schreibe Spaceopera, nebenbei bemerkt. Meine Geschichten bewegen sich in einem Kosmos, der viel mit Star Wars gemeinsam hat.


Kapitel 1

Samuel Blumfeldt starrte durch das kreisrunde Bohrloch in die Dunkelheit hinab. Es war nicht das erste Mal, dass er vor dieser Öffnung stand, und zögerte. Wie immer gingen ihm dabei tausend Gedanken durch den Kopf. Ängste, Neugier, Abenteuerlust. Der Wunsch Geheimnisse zu entdecken. Antworten zu finden. Der Drang, alle Bedenken über Bord zu werfen und sich ins Unbekannte zu stürzen war groß. Doch genauso dominant riet ihm eine Stimme zur Besonnenheit. Rief ihm ins Gedächtnis, dass er eine Verantwortung gegenüber seiner Familie trug. Frau und Tochter, von denen er zwar getrennt lebte, die aber dennoch Erwartungen an ihn stellten, die er erfüllen wollte. Seine Karriere, hier auf Scutra, die gerade einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht, und ihn zur rechten Hand des Sektorverwalters erhoben hatte. Diesmal kostete es ihn mehr Überwindung als üblich, das lange Karbonseil zu ergreifen, welches vor ihm die Tiefe baumelte und daran hinunter zu gleiten. Hinab ihn die geheimnisvolle Unterwelt des Hafenplaneten. Das Seil hing von einem dreibeinigen Kran herab, dessen Stelzen sich über dem kreisrunden Abgrund spreizten. Es war eines von etlichen Löchern, das die Digger in die gepanzerte Kruste des Planeten gebohrt hatten. Bei den Diggern handelte es sich um Schatzsucher, die in ständigem Streit mit den imperialen Behörden lagen. Und die kaiserlichen Instanzen sprangen nicht gerade zimperlich mit ihnen um. Hin und wieder hörte man von Gefechten, zwischen größeren Digger Gruppen und imperialen Einheiten. Kein Wunder also, dass man diese Leute von Scutra fernhalten wollte.
Das besondere Interesse der Digger galt Relikten aus dem großen Zeitalter, als der sagenhafte Sargon Asgaroon beherrschte. Und es gab das Gerücht, dass unter der Betondecke von Scutra eine alte Zivilisation verschüttet lag, die es zu erkunden und auszuräubern galt. Für Sam war das inzwischen kein Gerede mehr. Er war oft genug in den Stollen unterwegs gewesen, um die Tatsachen zu kennen.
Sam gehörte nicht zu den Diggern, die plünderten und ihre Funde auf den Märkten der Galaxis verhökerten. Er hatte nie ein Artefakt an sich genommen. Weder um es für sich zu behalten, noch um es in bare Münze zu verwandeln. Aber auch ihn trieb die Abenteuerlust in die unterirdischen Tunnel. Sich in Gefahr zu begeben und für eine Weile dem drögen Alltagsleben zu entkommen, war eine Abwechslung, die er hin und wieder brauchte.
„Bist du zur Statue erstarrt?“
Die Worte rissen Sam aus seinen Gedanken. Sie kamen von einem etwas stämmigen Mann, mit langen grauen Haaren und einem kurzen Bart von gleicher Färbung. Er trug einen grüngrauen Overall, der viele Male geflickt worden war, gesprenkelt von Flecken alter Erde, sowie salzigen Schweißrändern an Kragen und unter den Achseln. Er trug eine speckige lederne Schirmmütze, die in der Mittagsonne einen Schatten über ein Gesicht legte, in dem helle blaue Augen glitzerten. Der Mann, der diese abgewetzten Klamotten seine Diggerhaut nannte, hieß Thomas van Veyden. Sam hatte ihn vor einigen Jahren kennen gelernt, als er die großen Schrottplätze im Hevronsektor nach Ersatzteilen für eine Reparatur durchstöberte. Eine ganze Woche hatte er sich auf dem Schiffsfriedhof herumgetrieben, bis er auf den Alten traf, der gerade aus einem der Schächte stieg. Da dieser sich offenbar ertappt fühlte, unterbreitete er Sam ein Angebot, damit er seine Diggeraktivitäten nicht meldete. Van Veyden behauptete, der Verwalter der gewaltigen Areale zu sein, die mit den Leibern abertausender, verrottender Schiffsleichen gefüllt waren, aber Sam hatte seine Zweifel. Auch später vermochte er nicht herauszufinden, worin van Veydens Funktion eigentlich bestand. Schon möglich, dass er jede Schraube und Niete katalogisierte. Dennoch hielt er es für unwahrscheinlich, dass jemand, der beabsichtigte sich an einem der Wracks zu bedienen, van Veyden erst um Erlaubnis bat. Hin und wieder zerlegte man eines der Schiffsgerippe, um es in den Hochöfen im Norden einzuschmelzen. Natürlich konnte man so eine Aktion nicht ohne erhebliche Formalitäten durchführen. Aber die Prozedur wurde immer von Computern und Robotern erledigt und erfolgte gänzlich ohne menschliches Zutun. Auch Blumfeldts Vorgesetzter verwies nicht auf irgendeine Verwaltungsmaßnahme, als Sam andeutete, sich auf den Schrottplätzen Ersatzteile besorgen zu wollen. Vielleicht hatte der Alte van Veyden hier mal eine Aufgabe erfüllt, doch man schien ihn im Laufe der Zeit einfach vergessen zu haben. Sam wollte es dabei belassen. Es wäre ihm nie in den Sinn gekommen, van Veyden zu verraten. Er zog es jedoch vor, ihn im Unklaren darüber zu lassen und das Angebot, das ihn schließlich in die geheimen Areale der Hafenwelt brachte, anzunehmen.
„Hats dir die Sprache verschlagen“, setzte van Veyden nach.
„Ich grüble nur“, antwortete Samuel Blumfeldt endlich.
„Was gibt es denn zu Grübeln?“
„Ich setzte gerade eine Menge aufs Spiel. Ich könnte in absehbarer Zeit Sektorenleiter werden.“
„Und?“
„Was wenn jemand erfährt, dass ich mich auf Diggerpfaden bewegt und gegen das Gesetz verstoßen habe.“
„Es gibt kein Gesetz gegen das Graben.“
Damit hatte van Veyden recht. Aber es gab auch keine Erlaubnis dafür.
„Ich denke“, fuhr van Veyden fort, „dass man einen Chef mit ein paar dunklen Flecken in seiner Vita, mehr respektiert als langweilige, aalglatte Aufsteiger.“
„Das ist deine Ansicht.“
Van Veyden winkte ab. „Man merkt dir deine Jugend an. Glaub mir, ich weiß, wovon ich spreche.“
Van Veyden schloss die Schnalle seines Gürtels, an dem allerlei Werkzeuge klimperten. Zwei Taschen mit Energiepatronen befanden sich ebenfalls daran. Nahrung für die schwere Plasmapistole, die in ihrem Holster an van Veydens Schenkel hing. Auch Sam hatte eine ähnliche Waffe bei sich, sowie entsprechende Munition.
Digger lebten gefährlich. Man sah sie allgemein als Diebe oder Plünderer an. Samuel Blumfeldt wusste, dass es einen heimlichen Krieg zwischen den Diggern und der Greifertruppe von Scutra gab, die Jagd auf sie machte. Allerdings hielten sich die Aktionen gegen die Abenteuer in Grenzen. Scutra besaß ein gutes Überwachungssystem, das auf Infraschallimpulse reagierte und Signale an die Greifereinheiten sendete, sobald es eine illegale Bohrung detektierte. Zumindest die weniger wohlhabenden Digger wurden regelmäßig von den Greifern gefasst. Die kostspieligen Verschleierungsgeräte, die in der Lage waren, das Abhörsystem zu täuschen, konnten sich nur reiche Digger leisten. Auch Bestechung galt als eine gängige Praxis, doch dafür musste man ebenfalls viel Geld aufbringen.
Sam Blumfeldt musterte das ebenmäßige Bohrloch zu seinen Füssen. Van Veyden hatte es vor zehn Jahren zufällig entdeckt, behauptete er, aber Sam hegte den Verdacht, dass der Alte selber mal Mitglied einer Diggerbande gewesen war. Er hatte ihn einmal danach gefragt, aber van Veyden bestritt, jemals Verbindung zu diesen Leuten gehabt zu haben.
„Also, was ist jetzt?“, wollte van Veyden wissen und ließ seinen Handschlitten um das Karbonseil einrasten. „Ich mach mich jedenfalls auf den Weg.“
Der Alte krallte sich in die Griffe des Gerätes, sprang über die Kante des Loches und sauste in die Tiefe hinab.
Sam schob alle Bedenken beiseite, schloss seine Gleitvorrichtung ebenfalls um das Seil und folgte van Veyden in die Unterwelt. Das kleine Räderwerk in der Apparatur surrte, während das Tageslicht verblasste und die Kälte mit zunehmender Dunkelheit Blumfeldts Körper umschlang.


English

I am currently revising the second volume of the NOMADS Legacy series. I came to the conclusion that I need to give at least one person more background – Samuel (Sam) Blumfeldt. Here is part of the passage in which he is given a somewhat shady past.

I write space opera, by the way. My stories move in a cosmos that has much in common with Star Wars.


Chapter 1

Samuel Blumfeldt stared down into the darkness through the circular borehole. It was not the first time he had stood before this opening, and hesitated. As always, a thousand thoughts ran through his mind. Fears, curiosity, a sense of adventure. The desire to discover secrets. To find answers. The urge to throw all misgivings overboard and plunge into the unknown was great. But just as dominant, a voice advised him to be prudent. Reminded him that he had a responsibility to his family. His wife and daughter, from whom he lived separately, but who nevertheless had expectations of him that he wanted to fulfill. His career, here on Scutra, which had just taken a giant step forward, elevating him to the right hand of the sector administrator. This time it took him more effort than usual to grab the long carbon rope that dangled in front of him and slide down it. Down it the mysterious underworld of the harbor planet. The rope hung from a three-legged crane whose stilts splayed over the circular abyss. It was one of several holes the Diggers had drilled into the planet’s armored crust. The Diggers were treasure hunters who were in constant conflict with the Imperial authorities. And the imperial authorities were not exactly squeamish about them. Now and then one heard of fights between bigger digger groups and imperial units. No wonder that they wanted to keep these people away from Scutra.
The Diggers were particularly interested in relics from the great age when the legendary Sargon ruled Asgaroon. And there was a rumor that an ancient civilization lay buried beneath Scutra’s concrete ceiling, waiting to be explored and excavated. For Sam, that was no longer talk by now. He had been out in the tunnels often enough to know the facts.
Sam was not one of the diggers who scavenged and hawked their finds in the galaxy’s markets. He had never taken an artifact. Neither to keep it for himself, nor to turn it into cash. But he, too, was driven into the underground tunnels by a thirst for adventure. Putting himself in danger and escaping the humdrum of everyday life for a while was a change he needed every now and then.
„Have you frozen into a statue?“
The words snapped Sam out of his thoughts. They came from a somewhat stocky man, with long gray hair and a short beard of the same coloring. He wore a green-gray jumpsuit that had been patched many times, speckled with patches of old earth, and salty rims of sweat on his collar and under his armpits. He wore a batty leather peaked cap that, in the midday sun, cast a shadow over a face in which bright blue eyes glittered. The man who called those scuffed clothes his digger skin was named Thomas van Veyden. Sam had met him a few years ago when he was scouring the big junkyards in the Hevron sector for spare parts to repair. He had been hanging around the ship graveyard for a whole week until he met the old man, who was just climbing out of one of the shafts. Apparently feeling caught, the latter made Sam an offer not to report his digging activities. Van Veyden claimed to be the caretaker of the vast areas filled with the bodies of thousands and thousands of rotting ship corpses, but Sam had his doubts. Even later, he could not figure out what van Veyden’s function actually was. It was possible that he was cataloging every bolt and rivet. Still, he thought it unlikely that anyone who intended to help himself to one of the wrecks would first ask van Veyden for permission. Every now and then, one of the shipwrecks was dismantled to be melted down in the blast furnaces in the north. Of course, such an operation could not be carried out without considerable formalities. But the procedure was always handled by computers and robots and was done entirely without human intervention. Nor did Blumfeldt’s supervisor refer to any administrative action when Sam hinted at going to the scrap yards to get spare parts. Perhaps Old Man Van Veyden had once served a purpose here, but he seemed to have simply been forgotten over time. Sam wanted to leave it at that. It would never have occurred to him to betray van Veyden. However, he preferred to keep him in the dark about it and accept the offer that finally brought him to the secret areas of the port world.
„Cat got your tongue,“ van Veyden followed up.
„I’m just brooding,“ Samuel Blumfeldt finally replied.
„What’s there to brood about?“
„I’m putting a lot on the line right now. I could become a sector leader in the foreseeable future.“
„So?“
„What if someone finds out I’ve been walking Digger trails and breaking the law.“
„There is no law against digging.“
Van Veyden was right about that. But there was no permit for it, either.
„I think,“ van Veyden continued, „that a boss with a few dark spots on his resume, is more respected than boring, slick up-and-comers.“
„That’s your view.“
Van Veyden waved it off. „It’s obvious you’re young. Believe me, I know what I’m talking about.“
Van Veyden fastened the buckle of his belt, which jingled all manner of tools. Two pouches of energy cartridges were also on it. Food for the heavy plasma pistol that hung in its holster on Van Veyden’s thigh. Sam also carried a similar weapon, as well as appropriate ammunition.
Diggers lived dangerously. They were generally thought of as thieves or scavengers. Samuel Blumfeldt knew that there was a secret war between the Diggers and Scutra’s grappling force, which hunted them down. However, the actions against the adventures were limited. Scutra had a good surveillance system that reacted to infrasonic pulses and sent signals to the grab units as soon as it detected an illegal drilling. At least the less affluent diggers were regularly caught by the grapplers. Only wealthy diggers could afford the expensive concealment devices that were capable of fooling the interception system. Bribery was also considered a common practice, but it also required a lot of money.
Sam Blumfeldt eyed the level borehole at his feet. Van Veyden had discovered it by accident ten years ago, he claimed, but Sam suspected that the old man himself had once been a member of a gang of diggers. He had asked him about it once, but Van Veyden denied ever having had any connection with those people.
„So, what now?“ van Veyden wanted to know, snapping his hand sled around the carbon rope. „I’ll be on my way, anyway.“
The old man clawed at the handles of the device, jumped over the edge of the hole and hurtled down into the depths.
Sam pushed aside all misgivings, closed his gliding device around the rope as well, and followed van Veyden into the underworld. The small gears in the apparatus whirred as the daylight faded and the cold enveloped Blumfeldt’s body as the darkness increased.

Fantasy

The Dragons Dawn – Jastin

Fantasy: The Dragons Dawn – Jastin my youtube Kreativ bleiben im Alltag The Dragons Dawn – Jastin Jastin ist der zwölfjährige Sohn

Heroine

Heroes Diary – Sandra Dix Day 3

Heroes Diary – Sandra Dix Day 3 YouTube Heroes Diary – Sandra Dix, Day 2 A Warriors Thoughts AI Art for Nomads

Heroes

Heroes Diary – Sandra Dix, Day 2

Heroes Diary – Sandra Dix Day 2 my YouTube A Warriors Thoughts Heroes Diary – German Tag 2 Ein Funkspruch erreichte uns

Diary

Heroes Diary – Sandra Dix

Heroes Diary – Sandra Dix My YouTube Heroine of Nomads A Warriors Thoughts German Tag 1 Tagebuch von Sandra Dix Der Himmel

Heroine of Nomads

Heroine of Nomads YouTube A Warriors Thoughts Bookrelease! German Zehn Jahre sind vergangen, seit ich mich voll jugendlichem Eifer und hohen Idealen

Mehr aus dem Blog

More To Explore

Book

Writing a Book

To write a Book Book Author, Warrior, Traveler My YouTube Kreativ bleiben im Alltag Fantasy Dragons – Reading Example German Ach, welch

Warrior

A Warriors Thoughts

A Warriors Thoughts Aaron Kruger – a NOMADS Protagonist visit me on YouTube German Zehn Jahre des Kampfes, des Leidens, der blutigen

Ai art

AI Art for Nomads

  Ai Art for Nomads visit me on Amazon YouTube German AI ist für mich inzwischen ein sehr guten Werkzeug geworden, um