NOMADS CHAPTER 23 German-English

Der Eingang zur Residenz des Mandarin war unscheinbar. Leicht zu übersehen, würde man nicht danach suchen. Eigentlich nur eine schmale Nische, zwischen zwei Gebäuden, die man nicht einmal als Gasse bezeichnen konnte. Gerade so breit, dass man sie nur hintereinander betreten konnte. Es war dunkel, und je weiter sie in den engen Korridor vordrangen, umso finsterer wurde es. Am Ende standen sie vor einer Tür, die man allem Anschein nach, von außen nicht öffnen konnte. Eine schummrige, gelbe Lampe über dem Türsturz, warf einen trüben Schein in die Dunkelheit. Plötzlich glitt die Abdeckung eines schmalen Sehschlitzes zur Seite. Für einen Augenblick fiel helles Licht durch den engen Spalt, dann schob sich ein Schatten vor die Öffnung.
„Was willst du hier, Brest“, fragte ein Mann hinter der Tür.
„Ich bringe Gäste“, antwortete Brest. „Der Mandarin wird sie sehen wollen.“
Es dauerte eine Weile, aber schließlich glitt die Türe seitlich in die Wand, um Brest und seine Begleiter einzulassen. Der Raum hinter der Türe diente dazu, Besucher des Mandarin in Augenschein zu nehmen. Dominic sah eine Kamera mit einer stark gewölbten Linse. Und einen grimmigen, Wächter, vor dem Eingang am anderen Ende des Raumes, in dessen Armbeuge ein kurzläufiges Gewehr ruhte.
Der Mann, der ihnen geöffnet hatte, besaß einen kahlen Kopf, der scheinbar ohne Hals auf seinen breiten Schultern saß. Sein Compagnon war sein genaues Abbild und begann die Besucher nach Waffen zu durchsuchen. Nachdem er fündig wurde, verstaute er diese in einem Wandschrank.
„Bekommen Sie wieder“, brummte er. „Wir sind ja keine Diebe.“
Mit einer einladenden Geste erlaubte es der Kahlkopf den Gästen, den Klub zu betreten.
Es ging eine schmale Treppe hinunter und schließlich gelangten sie in einen großen Saal mit mäßiger Beleuchtung. Dominic hörte leise, sinnliche Musik und nahm den Duft unterschiedlicher Drogen wahr. Die schwere Süße, der Soomapflanze. Das herbe Aroma der synthetischen Axan Kristalle und der scharfe Zitronengeruch von Sayaharz. Das Licht von Hologrammen und Bildschirmen warf einen blauen Schimmer in das Dunkel. Dominic sah Zahlen und Diagramme, die die Kurse diverser Aktien oder Wetteinsätze anzeigten. Animierte Tabellen und Grafiken. Hier und da ein Kommentator, der die Gründe für Kursverluste und Gewinne erläuterte.
Auf einer mit Kissen und kostbaren Stoffen bedeckten Empore, saß ein dicker Mann und rauchte Wasserpfeife. Gehüllt in ein altertümliches, buntes Gewand, versehen mit verspielten Mustern und üppigen Stickereien, gab er einen sonderbaren, geckenhaften Eindruck ab. Ein Harlekin, kam es Dominic in den Sinn.
Zu den Füßen des Mannes lagen fünf Frauen, in hautengen, glänzenden Kostümen, die den Neuankömmlingen aufmerksame Blicke zuwarfen. Zwei von ihnen erhoben sich mit geschmeidigen Bewegungen. Sie kamen näher, schlichen heran wie hungrige Tiger. Ihre Blicke spiegelten Lust und Gier wider, als wären sie gerade dabei, sichere Beute zu machen. In den langen Haaren der Frauen glitzerten Perlen und Edelsteine. Bei jedem ihrer Schritte, klingelten, goldene Glöckchen an Handgelenken und Fesseln.
Ein Mann, der Dominic zuerst nicht aufgefallen war, da er einen schwarzen Anzug trug und im Dunkeln hinter seinem Herrn gestanden hatte, trat hervor. Er war nicht besonders groß und blickte abschätzig von der Empore auf die neuen Gäste herunter. In seinem schmalen, blassen Gesicht, leuchteten dunkelrote Lippen, die auf den Konsum von Purpurmohn hindeuteten und mit seinen eisblauen Augen korrelierten.
„Was bedeutet dieser Besuch?“, fragte er, stellvertretend für seinen Herrn.
Die zwei Frauen tänzelten um Dominic herum und berührten ihn ab und an mit ihren Fingerspitzen. Ihre Bewegungen folgten den leisen Trommelschlägen, welche die sphärische Musik begleiteten.
Brest richtete seine Worte nicht direkt an den Mandarin, sondern an dessen hageren Diener, der wohl so etwas wie einen Kastellan darstellen sollte.
„Jetman“, begann er. „Das sind Geschäftsleute, die uns helfen wollen, unsere Verlustrate bei den Lieferungen zu kompensieren“, erklärte Brest, woraufhin der Mandarin die Pfeife aus dem Mund nahm und seine Gäste eingehend betrachtete. „Der Junge heißt Nick Porter und der andere Frank Rosslin. Beide waren auf der Hydra.“
„Es wird schwer sein, Larson zu ersetzen“, sagte der blasse Jetman, ohne auf Brests Worte einzugehen. „Er war einer der besten Lieferanten.“
Brest nickte. „Nach dem Samaria-Desaster haben wir etwas gutzumachen. Es wäre schön, würden wir jegliche Ausfälle zukünftig verhindern können. Abgesehen von den jüngsten Katastrophen, war das ja schon immer ein Problem.“
Die beiden Frauen schmiegten sich inzwischen eng an Dominic, küssten seine Wangen, seinen Nacken. Ihr warmer Atem strich über seine Haut. Es fiel ihm schwer, sich auf das Gespräch zu konzentrieren.
„Und wie wollen die da“, der blasse Mann machte eine fahrige Geste in Richtung Dominic und Rosslin – „unsere Probleme lösen?“
„Das ist unser Geschäftsgeheimnis“, behauptete Rosslin.
„Wir handeln nicht mit Geheimnissen“, war die Antwort des hageren Mannes. „Außer mit unseren Spionen.“
„Der Junge hat mir gesagt“, fing Brest an zu erzählen, „sie hätten ein Gerät, dass die Fluktuation der Stasisfelder verhindert.“
„Wie kommst du dazu, ihm das zu sagen?“ Rosslin spielte seinen Part sehr gut und Dominic versuchte, seinen Teil zu der Täuschung beizusteuern. Es war nicht einfach, da die beiden Frauen anfingen, ihm obszöne Dinge ins Ohr zu flüstern und ihn zu küssen.
„Ich dachte, es sei nützlich, etwas durchblicken zu lassen“, sagte Dominic, bemüht sich deutlich auszudrücken. „Etwas mit Substanz.“
Das schien den dicken Kerl zu überzeugen, der sich auf seinem Diwan rekelte, wie ein kostümierter, fetter Clown.
„Wenn wir mit Eurer Hilfe die Lieferausfälle reduzieren“, die tiefe Bassstimme des Mandarin übertönte die Musik, „dann könnt Ihr einen guten Anteil abgreifen.“
„Wie hoch wäre der?“, erkundigte sich Rosslin.
„Dazu kommen wir, wenn es funktioniert“, winkte der Mandarin ab. „Ich muss erst sehen, ob es sich bewährt. Wie lange braucht ihr, um die Behälter umzurüsten?“
„Wir hatten keine Gelegenheit, sie näher in Augenschein zu nehmen“, erzählte Rosslin. „Wir haben die Ware nach Samaria geliefert und dort hat man sie verpackt, ohne uns an die Zylinder ranzulassen. Ich weiß, wie die Dosen funktionieren, aber es wäre gut, wenn ich mal an einer herumschrauben könnte, um zu sehen, wo wir den Stabilisator am sinnvollsten unterbringen. Dann kann ich die Zeit berechnen, die wir für die Umrüstung brauchen werden.“
„Sie haben keines dieser Geräte bei sich?“
„Nein“, antwortete Rosslin. „Zu schwer, zu wertvoll, zu viele Diebe, nach allem was ich über Brooklyn weiß.“
„Diebe?“ Der Mandarin lachte. „Es gibt hier keinen Dieb, der nicht für mich arbeitet.“
Alle lachten und auch die beiden Frauen hielten einen Moment inne, Dominic zu bearbeiten.
„Ich könnte sie nach Burmann bringen“, schaltete sich Brest wieder in das Gespräch ein. „Bis die nächste Lieferung eingeht, haben sie genug Zeit, sich die Behälter in Ruhe anzusehen.“
Der dünne Jetman wandte sich an seinen Herrn. „Sollen wir ihnen Passierscheine ausstellen?“
Der Mandarin sog an seiner Wasserpfeife und entließ einige Rauchkringel aus seinem Mund. „Nicht nötig. Du wirst Brest und diese Geschäftsleute begleiten. Schau ihnen genau auf die Finger.“
Der Diener verneigte sich. „Wie Ihr wünscht.“

***

Brest schlug vor, seinen Gleiter zu nehmen, um sie zu einer Schleusenstation zu bringen, die sich gut einhundert Kilometer nördlich von Brooklyn befand. Dort konnte man den ZA-Tunnel betreten, der nach Burmann führte. Der alte Stützpunkt selbst lag viel zu weit entfernt, als dass man ihn an einem Tag mit einem Gleiter erreichen konnte, beteuerte Brest. Der Jetman sah das offenbar ähnlich und hatte nichts einzuwenden.
Noch immer tobte der Sturm. Er schien sogar stärker geworden zu sein. Sie kamen nur langsam voran. Der Gleiter wurde immer wieder von Windböen gepackt und durchgeschüttelt. Dominic wurde allmählich unruhig. Wenn die Leute des Mandarin Loomis früher fänden, war das Spiel vorbei. Brest schien von ähnlichen Befürchtungen geplagt und behauptete, das Kommunikationssystem seines Fahrzeuges sei in diesem Sturm unbrauchbar.
Dominic zählte inzwischen die Kilometer, die auf der Konsole des Gleiters wie ein Countdown abliefen und die Distanz zur Schleusenstation anzeigte. Nach endlos langer Zeit kamen sie endlich an der bunkerartigen Station an, die in den roten Felsen hineingebaut war. Ein breites, geschlossenes Metallschott schützte den Eingang.
Brest hielt direkt davor, geschützt unter einem mächtigen Felsvorsprung, der den Eingang überragte. Anschließend stiegen sie aus und drängten sich an das Tor.
Der Jetman betätigte einige Schalter auf einer in den Stein eingelassenen Konsole. Danach meldete sich jemand über einen Lautsprecher und der Jetman schrie in das Mikrofon. Der Wind heulte noch immer so laut, dass Dominic nicht verstehen konnte, was er sagte. Immerhin öffnete sich kurz darauf das Schott einen Spalt weit und sie konnten das Innere der Station betreten.
Als sich die Tür wieder schloss, war es totenstill. Sie fanden sich in einer weiten, dunklen Halle wieder, in der allerlei Transportgerät zu sehen war. Dominic erkannte Greifer, die von der Decke baumelten. Stapler, Gravoschlitten und einige deaktivierte Laderoboter, die wie eiserne Skulpturen in der Dunkelheit herumstanden. Alles neuartige Gerätschaften, die eine Menge Geld kosteten.
Eine Gruppe von zehn oder zwölf Männern war dabei, die Maschinen zu reinigen und zu reparieren. Einer von ihnen kam auf die unangemeldeten Besucher zu und schob sich gerade sein Headset vom Kopf. Er war groß und breitschultrig und erinnerte Dominic an die Türsteher des Mandarin, nur dass dieser hier einen schmutzigen Overall trug.
„Tatsächlich der Jetman persönlich“, sagte der Mann und wischte sich die Finger an einem Lappen ab. „Hab dein Genuschel am Tor kaum verstanden.“ Er stopfte sich das Tuch in den Gürtel und musterte die Begleiter des Jetman. „Was können wir für den Mandarin tun?“
„Wir brauchen nur eine Transportgondel“, erklärte der Jetman.
„Kein Problem. Folgen Sie mir.“ Der Mann wandte sich um und führte die Gruppe ans andere Ende der Halle, wo sich eine Reihe großer, runder Luken befand. Eine davon öffnete sich und gab den Blick auf eine dunkle Röhre frei, die offenbar bis nach Burmann reichte. Ein kleines, zylindrisches Fahrzeug, mit einem Chassis aus Duraglas, senkte sich von der Decke herab. Die Sitzreihen darin boten Platz für neun Passagiere.
„Bereit für den Höllenritt?“, scherzte der Arbeiter und öffnete eine Schiebetür an der Seite des Zylinders. „Wir schießen Sie mit Überschall durch die alten Röhren. Und manchmal kommt man auch am Zielort an.“
Der hagere Mann setzte sich als erstes in das Vehikel. Für die launige Bemerkung des Arbeiters hatte er nur ein dünnes Lächeln übrig. Danach folgten Brest, Rosslin und Porter, der das Fahrzeug misstrauisch begutachtete.
„Sie haben einen Scherz gemacht?“, fragte er besorgt.
„Ich habe keinen Humor“, antwortete der Arbeiter knapp und nachdem Dominic sich gesetzt hatte, verschloss er das Fahrzeug, das sich unmittelbar darauf in Bewegung setzte.
Die Fahrt war genau der Höllenritt, den der grobschlächtige Kerl in seinem schmutzigen Overall prophezeit hatte. Dominic wurde von dem Geschaukel und dem Lärm übel, der die Transportgondel erfüllte, die durch den stockdunklen Tunnel jagte. Nur hin und wieder flammte ein Funken auf, wenn der metallene Rahmen der Kapsel die Schachtwand berührte.
Nach einer gefühlten Ewigkeit, bremste das Fahrzeug ab und glitt in das Licht einer kreisrunden Halle, von riesigen Ausmaßen. Eine hochgewölbte Kuppel bildete das Dach der Anlage. Es war zu einem Drittel geöffnet und trübes Tageslicht sickerte herein. Dominic hielt es durchaus für möglich, dass eine der Keymonklingen problemlos in dieser Halle landen konnte. Burman war eine veraltete, aber dennoch beeindruckende Konstruktion. Seit der von den Akkato und Keymon verursachten Krise Beginn, mochte hier kein großes Menschenschiff mehr niedergegangen oder gestartet sein. Große Schiffe wagten sich kaum noch in die Nähe des Roten Planeten. Sie waren zu auffällig und zogen die Neugier der Keymon auf sich. Allenfalls kleine Transporter, nicht länger als fünfzig Meter, flogen den Mars an oder bewegten sich in seinem Orbit.
„Hier ist ja nichts los!“, bemerkte Brest.
Der Jetman öffnete die gläserne Seitentür der Kapsel. „Seitdem sich die Keymon auf Chester selbst bedient haben, ist es hier sehr ruhig geworden“, erläuterte der dünne Mann. „Aber ich bin zuversichtlich, dass sich das bald wieder ändern wird. Chester war eine verständliche Ausnahme. Die Keymon haben genug mit den Akkato zu tun und werden uns die Erntearbeit auch weiterhin überlassen. Nach dem Ausfall von Samaria rechne ich hier bald wieder mit einem vollen Lager.“
„Larson meinte, dass Burmann überlastet sei“, warf Rosslin ein. „Wohin würden wir ausweichen, wenn die Keymon mit unserer Auslastung nicht zufrieden sind? Wenn Burmann alles alleine stemmen muss, könnte es zu Engpässen kommen.“
„Die Alternative ist der alte Baxter-Außenposten.“ Der Jetman sagte das nicht ohne Stolz. Womöglich war er an den Gewinnen beteiligt, die über diese Station eingefahren wurden. „Sollten mich ihre Verbesserungen überzeugen, werde ich dafür sorgen, dass Baxter mit den modifizierten Behältern ausgestattet wird. Die alte Station hat inzwischen einen guten Ruf bei den Keymon. Und mir ist sehr daran gelegen, in ihrer Achtung zu steigen. Ein Vorteil wäre wünschenswert, denn das Feld zur Ernte ist groß. Und solange Blut fließt, soll man investieren.“
Bei den Worten des Mannes wurde Dominic übel. Er hatte die Ernte gesehen, von der dieser groteske Mann so leichtfertig sprach und das Leiden der Menschen, die in den Behältern eingeschlossen waren. Auch wenn ihn die Erinnerung daran erneut aufwühlte, wurde seine Aufmerksamkeit von einem seltsamen Objekt angezogen, das im Zentrum der Halle stand und zunächst nicht aufgefallen war. Ein kleines Schiff. Es mochte etwa die Ausmaße der Esther haben, die auf der Samaria-Station ihr Ende fand.
„Ach“, stieß Brest erstaunt hervor, der das Schiff ebenfalls entdeckt hatte. „Die Bossku sind noch da.“
Der Jetman ging nicht darauf ein. Allem Anschein nach, schien ihm die Anwesenheit der Bossku nicht recht zu sein, wer immer diese Leute auch sein mochten. Den Ausdruck Bossku hatte Dominic noch nie zuvor gehört. Er klang nach einem Namen aus den östlichen Territorien.
„Hier sind einige der Stasisbehälter.“ Der Jetman deutete auf eine Reihe von Zylindern in ihrer Nähe. „Die können Sie sich jetzt in Ruhe ansehen.“
Rosslin und Dominic widmeten sich den Behältern, während Brest versuchte, den Kastellan in ein Gespräch zu verwickeln, dem jedoch mehr daran gelegen war, Rosslin und Porter zu beobachten.
„Und wie geht es jetzt weiter?“, fragte Dominic leise.
„Ich habe keine Ahnung“, gestand Rosslin flüsternd. „Wir brauchen noch einen Beweis, für die Verwicklung der Flotte in die ganze Sache. Ich hatte gehofft, hier ein Schiff der Flotte vorzufinden oder einen hochrangigen Offizier auf frischer Tat zu erwischen.“
„Wer sind die Bossku?“
„Weiß ich nicht“, winkte Rosslin ab und machte sich an der Abdeckung eines Stasisbehälters zu schaffen. „Wir müssen jetzt einen professionellen Eindruck machen.“
Dominic sah sich das fremde Raumschiff genauer an. Auf den ersten Blick sah es wie ein Konstrukt aus Menschenhand aus, doch je länger Dominic es in Augenschein nahm, umso mehr Zweifel überkamen ihn. Viele Details wirkten nicht so, als stammten sie aus den Gehirnen menschlicher Ingenieure und ihren Werften.
„Die Bossku sind keine Menschen“, stellte Dominic fest und Rosslin hielt für einen Moment inne.
„Ach ja?“ Er nahm den Deckel ab, an dem er herumgerüttelt hatte und sah auf die Kabel und Schalter, die darunter zum Vorschein kamen.
Dominic gab sich reichlich Mühe, konzentriert zu wirken, aber ihn interessierten die Bossku nun sehr viel mehr, als es für ihre Mission zuträglich war. Es fiel ihm schwer, vorzugeben, sich mit der Verbesserung der Stasisbehälter zu beschäftigen. Immer wieder wanderte sein Blick zu dem fremden Schiff hinüber. Er machte große Augen, als plötzlich eine Gruppe annähernd humanoider Wesen eine Rampe herunterstieg. Sie lachten. Jedenfalls glaubte Dominic, dass es Gelächter war, das da so schrill und laut durch den Hangar hallte. Es klang unheimlich. Eine Mischung aus Geschrei und Fauchen.
Auch Rosslin sah zu den Kreaturen hinüber, deren Köpfe wie die von braunen Echsen aussahen. Kleine Hornansätze über den Augenwülsten. Sie gingen vornübergebeugt und hatten lange peitschenartige Schwänze, die hinter ihnen her durch die Luft wedelten.
Rosslin gelang es nicht, gleichgültig zu wirken. „Was sind das für Kerle.“
Der Jetman hatte die Verblüffung auf Dominics und Rosslins Gesichtern offenbar bemerkt. Wenn sie zu den Fledds gehörten, dürfte sie die Anwesenheit der Bossku nicht überrascht haben, mit denen die Verbrecher offenbar auch Geschäfte machten. Genauso wenig wie es Brest überraschte, der schon länger mit den Fledds zu tun hatte und sie mit seiner vorhergehenden Bemerkung wohl darauf vorbereiten wollte.
Der Jetman zog seine Pistole aus dem Gürtel und legte auf den ersten Offizier der Zora an. Aber ehe er etwas Sagen oder tun konnte, hatte Brest ihm mit dem Griff seiner Waffe eins übergezogen. Der Kastellan des Mandarin fiel schlaff zu Boden und blieb liegen.
„Die Bossku unter Feuer nehmen!“, schrie Brest und schoss über die Köpfe der beiden Flottenoffiziere hinweg.
Er traf einen Bossku, der von der Wucht des Projektilgeschosses von den Füßen gerissen wurde. Dominic holte seine Waffe aus dem Holster und legte auf die echsenartigen Wesen an, die hinter einigen Kisten und Containern in Deckung gegangen waren.
Rosslin gab einige gezielte Salven ab und zwang die Bossku damit, hinter den Kisten Schutz zu suchen.
„Geben Sie mir Feuerschutz!“ Brest rannte durch die Halle, auf das Schiff der Bossku zu, während er einige ungezielte Schüsse auf die Echsen abgab.
Dominic feuerte die Hälfte seines Energieblocks leer, der seine Pistole versorgte. Es gelang ihm, die Bossku in Schach zu halten, bis Brest deren Schiff beinahe erreicht hatte.
„Verdammt!“, zischte Rosslin ungläubig und voller Zorn. „Mistkerl! Wenn der mal nicht abhaut und uns mit den Bossku allein lässt.“
Dominic sah, wie Alexander Brest die kurze Rampe hinaufeilte und im Inneren des Raumschiffes verschwand. In diesem Augenblick wagten sich die Bossku aus ihrem Versteck und deckten Rosslin und Dominic mit leuchtenden Energiesalven ein. Die Entladungen und die Druckwellen der Explosionen, die sie verursachten, waren so heftig, dass Dominic zu Boden geschleudert wurde. Fetzen von glühendem Metall und Tropfen von geschmolzenem Kunststoff flogen ihm um die Ohren. Für einen Augenblick verdeckte dichter Qualm die Sicht.
Rosslin lief hinter einen der anderen Behälter in Deckung. Helle Energiestrahlen peitschten über ihn hinweg und schlugen tiefe Krater in die Hallendecke. Es war ein Wunder, dass er nicht getroffen wurde. Gesteinssplitter regneten herab und zerplatzten mit dumpfem Knall auf dem Boden. Ein weiterer Feuerstoß zerfetzte den Behälter, bei dem Rosslin gerade angekommen war. Die Detonation schleuderte den Offizier wie eine Puppe durch die Luft und ließ ihn hart auf den Boden krachen. Er blieb einen Augenblick reglos liegen. Für einen Moment dachte Dominic, er wäre tot.
Die Bossku mussten sich jetzt nur noch um Dominic kümmern, der noch benommen auf dem kalten Beton kauerte. In Anbetracht ihrer momentanen Überlegenheit kam einer der lässig Bossku näher. Der andere lief zurück zum Schiff.
Die Augen des Wesens glänzten, während sie sich auf Dominic richteten. Helle, gelbe Pupillen in schwarzen Augäpfeln, irritierten Dominic. Sie wirkten wie lodernde Flammen umgeben von Dunkelheit. Mit hartem, stechendem Blick, richteten sie sich auf ihn.
„Ru ussk?“, fauchte der Bossku und legte das Gewehr auf Dominic an. „Ru uskk! Ma ach achak!“
Was auch immer die gefauchten Worte bedeuten mochten, sie klangen nicht freundlich in Dominics Ohren. Dies und der grauenhafte Anblick der Echse, verursachte ihm Gänsehaut. Er spielte mit dem Gedanken sich zu ergeben.
Plötzlich röhrten die Triebwerke des Schiffes auf und die Echse wirbelte herum. Im gleichen Moment eröffneten die Bordgeschütze das Feuer. Sie trafen den Bossku, der beinahe die Rampe erreicht hatte. Er verschwand in einem Wirbel aus Feuer, Funken und Rauch. In der nächsten Sekunde wurde die Echse von einem Energiestoß erfasst, die gerade noch auf Dominic angelegt hatte. Es blieb nicht viel von ihr übrig.
Dominic eilte zu Rosslin hinüber, der mühevoll aufzustehen versuchte. Inzwischen erfüllte das Brausen der Triebwerke die Halle. Brest konnte das Bossku-Schiff jetzt jeden Moment starten und die beiden Offiziere zurücklassen.
„Wir müssen an Bord!“, keuchte Rosslin. „Schnell, bevor der Kerl ohne uns verschwindet.“
Dominic half dem verletzten Rosslin auf, der sich die Schulter geprellt hatte und gemeinsam schleppten sie sich durch den Hangar. Er glaubte zwar nicht, dass Brest ohne sie abfliegen würde, aber sicher war er natürlich nicht. Sie schienen kaum voranzukommen, während der Lärm, den die Düsen verursachten, weiter anschwoll. Endlich erreichten sie die Rampe und stolperten ins Innere des Schiffes. Kurz darauf wurde die Rampe eingefahren. Die Luke schlug zu und das Gefährt hob ab.
Brest gelang es mehr schlecht als recht, das fremde Schiff aus dem Hangar zu steuern. Als Dominic und Rosslin im Cockpit des Fahrzeuges erschienen, war er voll und ganz damit beschäftigt, es in der Luft zu halten.
Brest deutete auf den Sitz neben ihm. „Ich brauche einen Kopiloten!“
Dominic zögerte nicht und nahm Platz, während sich der verletzte Rosslin auf einem anderen Sitz an einer Konsole niederließ und sich die Schulter hielt. Die Armaturen des Cockpits waren zwar mit fremden Symbolen beschriftet, aber die Art und Anordnung der Hebel und Knöpfe, kamen Dominic vertraut vor. Es bedeutete ein Wagnis, das Ding zu fliegen, aber angesichts ihrer Situation gab es keine bessere Alternative. Eine Rückkehr nach Brooklyn auf dem alten Weg, war undenkbar. Die Crew der Schleusenstation musste inzwischen darüber im Bilde sein, was sich auf Burmann, abgespielt hatte.
Das Schiff schlingerte durch die Luft. Die Konstruktion ächzte und knirschte, wenn Brest versuchte, seine eigenen Flugfehler zu korrigieren, was alles nur noch schlimmer machte.
Dominic zog an einem der Hebel und es gelang ihm damit, den Kurs ein wenig zu stabilisieren.
„Da war ein Booster zwischengeschaltet“, erklärte er. „Hab den Schub weggenommen. Ist, als würde man nen Tritt in den Arsch bekommen, jedes mal wenn man Gas gibt.“
Brest machte ein Handzeichen, das seine Anerkennung ausdrückte. Von diesem Zeitpunkt an, stabilisierten sich die Flugmanöver und Brest konnte die Maschine besser beherrschen.
„Sie haben so ein Ding noch nie zuvor geflogen!?“ Dominics Frage war mehr eine Feststellung.
„Das ist mein erstes Mal“, antwortete der Agent. Erneut sackte das Schiff mehrere Meter ab, bevor er es wieder nach oben ziehen konnte. „Aber Sie wissen eine Menge darüber, habe ich recht?“
„Ist doch nicht so schwer, sich zurechtzufinden. Ihnen ist das doch auch gelungen.“
„Ja, aber ich würde mir nicht zutrauen, an Bord zu gehen, es zu starten und zu fliegen.“
„Wir hatten keine Wahl, oder?“
„Ansichtssache.“
Brest wurde ärgerlich. „Ich habe nicht vor, mich verhören zu lassen. Schon gar nicht von einem Grünschnabel wie dir.“

***

Sie überflogen die Einöden des Mars in niedriger Höhe. Nachdem sie Brooklyn in weitem Bogen passiert hatten, steuerte Brest die Position an, wo sich der Gleiter befand, mit dem Rosslin und Porter auf dem Planeten gelandet waren. In diesem Moment zog der Offizier der Zora seine Pistole und richtete sie auf den Agenten.
„Ich habe mir überlegt“, sagte er, „ob wir das Schiff nicht behalten sollen.“
Brest sah den Offizier einige Sekunden an, ohne eine Emotion zu zeigen. Es fiel Dominic schwer, zu deuten, was in ihm vorging, aber Angst schien er keine zu haben. Er zeigte sich beherrscht und seine Alternativen zu kalkulieren. Schließlich glitten seine Finger über die Armaturen und nachdem er einige Schalter betätigt hatte, begann das gesamte Schiff zu vibrieren.
Rosslin schob den Lauf seiner Waffe näher an den Kopf des Mannes. „Was haben Sie gemacht?“
„Du hast recht, Junge.“ Brest sprach zu Dominic, ohne Rosslin aus den Augen zu lassen. „Ich weiß einiges über die Bossku-Schiffe und habe ein paar nützliche Sachen herausgefunden. Wenn der Mandarin herausfindet, in welchem Umfang ich bei ihm spioniert habe, wird er mir sämtliche Kopfgeldjäger auf den Hals hetzen, die er anwerben kann.“
Rosslin drückte die Mündung der Waffe gegen Brests Stirn. „Was haben Sie gemacht?“, wiederholte er.
„Ich habe das Kühlsystem des Reaktors heruntergefahren“, führte Brest aus. „In zwei Minuten wird er überhitzen. Dann nützt es auch nichts mehr, die Kühlung wieder hochzufahren.“
„Sind Sie wahnsinnig?“
„Nein. Aber ich kalkuliere sehr gut. Ich kann weder auf dem Mars bleiben, noch mit leeren Händen zu Blake zurückkehren. Ich habe bei ihm etwas wiedergutzumachen. Und ich sehe es lieber in seinen Händen, als ihm sagen zu müssen, dass ich es der Flotte überlassen musste. Das würde meine Lage nur noch schlimmer machen.“
„Sie sind bereit, dafür draufzugehen?“
„In knapp zwei Minuten werden Sie es wissen.“
Die beiden Männer blickten einander an. Es verstrichen einige Sekunden, in denen Dominic mit aufkeimender Panik zu kämpfen hatte. Aber schließlich gab sich Rosslin geschlagen und steckte seine Waffe weg. Dominic löste eilig die Gurte, rutschte von seinem Sessel und eilte aus der Kanzel.
„Ich hoffe, wir sehen uns nie wieder“, hörte er den Offizier noch sagen, bevor auch er sich daran machte, das Schiff zu verlassen.
Nachdem die beiden Flottenoffiziere von Bord gegangen waren, mussten sie zusehen, wie Brest mit dem Schiff der Bossku davonflog. Rosslin zeigte sich daraufhin noch mürrischer, als das sonst der Fall war, und sprach kaum ein Wort, während Dominic den Gleiter zur Zora zurücknavigierte.

NOMADS CHAPTER 23 (English)

The entrance to the Mandarin’s residence was inconspicuous. Easily overlooked, one would not search for it. Actually only a narrow niche, between two buildings, which could not even be called an alley. Just wide enough that one could only enter it one after the other. It was dark, and the further they went into the narrow corridor, the darker it became. At the end, they stood in front of a door that, to all appearances, could not be opened from the outside. A dim yellow lamp above the lintel cast a dim glow into the darkness. Suddenly, the cover of a narrow viewing slit slid aside. For a moment, bright light fell through the narrow gap, then a shadow slid in front of the opening.
“What are you doing here, Brest,” asked a man behind the door.
“I’m bringing guests,” Brest replied. “The Mandarin will want to see them.”
It took a while, but finally the door slid sideways into the wall to admit Brest and his companions. The room behind the door was used to eye visitors to the Mandarin. Dominic saw a camera with a heavily curved lens. And a grim-faced, guard, outside the entrance at the far end of the room, in the crook of whose arm rested a short-barreled rifle.
The man who had opened to them possessed a bald head, seemingly without a neck, sitting on his broad shoulders. His companion was his exact likeness and began to search the visitors for weapons. After finding them, he stowed them away in a closet.
“Get it back,” he grumbled. “We’re not thieves, after all.”
With a welcoming gesture, the bald man allowed the guests to enter the club.
It went down a narrow staircase and finally they arrived in a large hall with moderate lighting. Dominic heard soft, sensual music and perceived the scent of different drugs. The heavy sweetness, of the sooma plant. The tart aroma of synthetic Axan crystals and the sharp lemon smell of Saya resin. The light from holograms and screens cast a blue glow in the darkness. Dominic saw numbers and charts showing the prices of various stocks or bets. Animated charts and graphs. Here and there a commentator explaining the reasons for price losses and profits.
On a gallery covered with cushions and precious fabrics, a fat man sat smoking a water pipe. Clad in an ancient, colorful robe, decorated with playful patterns and lavish embroidery, he gave a strange, foppish impression. A harlequin, it occurred to Dominic.
At the man’s feet lay five women, in skin-tight, shiny costumes, who cast attentive glances at the newcomers. Two of them rose with lithe movements. They came closer, creeping up like hungry tigers. Their looks reflected lust and greed, as if they were about to make safe prey. Pearls and precious stones glittered in the women’s long hair. With each of their steps, golden bells rang on their wrists and ankles.
A man, who Dominic had not noticed at first because he was wearing a black suit and had been standing in the dark behind his master, stepped forward. He was not particularly tall and looked down disdainfully from the gallery at the new guests. In his narrow, pale face, dark red lips glowed, indicating the consumption of purple poppies and correlating with his ice-blue eyes.
“What does this visit mean?” he asked, representing his master.
The two women pranced around Dominic, touching him now and then with their fingertips. Their movements followed the soft drumbeats that accompanied the spherical music.
Brest did not address his words directly to the mandarin, but to his gaunt servant, who was probably supposed to represent something like a castellan.
“Jetman,” he began. “They’re businessmen who want to help us offset our loss rate on shipments,” Brest explained, whereupon the Mandarin took the pipe out of his mouth and looked closely at his guests. “The boy’s name is Nick Porter and the other is Frank Rosslin. Both were on the Hydra.”
“It’s going to be hard to replace Larson,” the pale Jetman said, not responding to Brest’s words. “He was one of the best suppliers.”
Brest nodded. “After the Samaria disaster, we have something to make up for. It would be nice if we could prevent any failures in the future. After all, except for the recent disasters, that’s always been a problem.”
Meanwhile, the two women snuggled close to Dominic, kissing his cheeks, his neck. Their warm breath brushed over his skin. He found it difficult to concentrate on the conversation.
“And how are they going to solve,” the pale man made a jittery gesture toward Dominic and Rosslin – “our problems?”
“That’s our trade secret,” Rosslin asserted.
“We don’t deal in secrets,” was the gaunt man’s reply. “Except with our spies.”
“The boy told me,” Brest began to relate, “they have a device that prevents the fluctuation of the stasis fields.”
“Where do you get off telling him that?” Rosslin played his part very well and Dominic tried to add his part to the deception. It was not easy as the two women started whispering obscene things in his ear and kissing him.
“I thought it would be useful to let something come through,” Dominic said, struggling to express himself clearly. “Something with substance.”
That seemed to convince the fat guy, who was lolling on his divan like a costumed fat clown.
“If we can reduce the supply shortfalls with your help,” the Mandarin’s deep bass voice drowned out the music, “you can pick up a good share.”
“How high would that be?” inquired Rosslin.
“We’ll get to that when it works,” the Mandarin waved off. “I have to see if it works first. How long will it take you to convert the containers?”
“We didn’t have a chance to take a closer look at them,” Rosslin recounted. “We shipped the goods to Samaria and they packaged them there without letting us touch the cylinders. I know how the cans work, but it would be good to have a crack at one to see where we can most reasonably place the stabilizer. Then I can calculate the time it will take us to do the retrofit.”
“You don’t have any of these devices with you?”
“No,” Rosslin replied. “Too heavy, too valuable, too many thieves, from what I know about Brooklyn.”
“Thieves?” The Mandarin laughed. “There isn’t a thief here who doesn’t work for me.”
Everyone laughed and the two women also paused for a moment to work on Dominic.
“I could take them to Burmann,” Brest rejoined the conversation. “By the time the next shipment arrives, they’ll have plenty of time to look at the containers at their leisure.”
The thin jetman turned to his master. “Shall we issue them passes?”
The Mandarin sucked on his hookah and released a few curls of smoke from his mouth. “No need. You will accompany Brest and these businessmen. Watch them closely.”
The servant bowed. “As you wish.”

***

Brest suggested that he take his glider to take them to a lock station that was a good hundred miles north of Brooklyn. There they could enter the ZA tunnel that led to Burmann. The old base itself was much too far away to be reached in a day by glider, Brest affirmed. The jetman apparently saw it similarly and had no objections.
The storm was still raging. It even seemed to have become stronger. Their progress was slow. The glider was repeatedly grabbed by gusts of wind and shaken. Dominic was beginning to get restless. If the Mandarin’s people found Loomis sooner, it was game over. Brest seemed plagued by similar fears, claiming that his vehicle’s communications system was useless in this storm.
Dominic meanwhile counted the kilometers, which ran like a countdown on the glider’s console, showing the distance to the lock station. After an interminably long time, they finally arrived at the bunker-like station built into the red rock. A wide, closed metal bulkhead protected the entrance.
Brest stopped directly in front of it, sheltered under a mighty ledge that overlooked the entrance. They then got out and crowded up to the gate.
The Jetman activated some switches on a console embedded in the stone. Then someone announced himself over a loudspeaker and the Jetman shouted into the microphone. The wind was still howling so loudly that Dominic could not understand what he was saying. At least, shortly after, the bulkhead opened a crack and they could enter the interior of the station.
When the door closed again, it was dead silent. They found themselves in a wide, dark hall, where all kinds of transport equipment could be seen. Dominic recognized grapples dangling from the ceiling. Forklifts, gravo sleds, and a few deactivated loading robots stood around in the darkness like iron sculptures. All new kinds of equipment that cost a lot of money.
A group of ten or twelve men was cleaning and repairing the machines. One of them approached the unannounced visitors and was pushing his headset off his head. He was tall and broad-shouldered and reminded Dominic of the Mandarin’s bouncers, except this one wore a dirty jumpsuit.
“Actually, the Jetman himself,” the man said, wiping his fingers on a rag. “Barely understood your mumbling at the gate.” He stuffed the cloth into his belt and eyed the Jetman’s companions. “What can we do for the Mandarin?”
“We just need a transport pod,” the jetman explained.
“No problem. Follow me.” The man turned and led the group to the other end of the hall, where there was a series of large, round hatches. One of them opened to reveal a dark tube that apparently extended all the way to Burmann. A small, cylindrical vehicle, with a chassis of duraglass, descended from the ceiling. The rows of seats inside provided room for nine passengers.
“Ready for the hell ride?” the worker joked, opening a sliding door on the side of the cylinder. “We’ll shoot you supersonically through the old tubes. And sometimes you arrive at your destination.”
The gaunt man was the first to sit down in the vehicle. He had only a thin smile for the worker’s whimsical remark. He was followed by Brest, Rosslin, and Porter, who eyed the vehicle suspiciously.
“You were joking?” he asked, concerned.
“I don’t have a sense of humor,” the worker replied curtly, and after Dominic sat down, he locked the vehicle, which immediately began to move.
The ride was exactly the hell ride that the hulking guy in his grimy overalls had predicted. Dominic felt nauseous from the rocking and noise that filled the transport pod as it chased through the pitch-black tunnel. Only now and then did a spark flare up when the capsule’s metal frame touched the shaft wall.
After what felt like an eternity, the vehicle braked and slid into the light of a circular hall of enormous dimensions. A high-vaulted dome formed the roof of the facility. It was one-third open, and murky daylight seeped in. Dominic thought it quite possible that one of the keymon blades could easily land in this hall. Burman was an obsolete but nonetheless impressive structure. Since the Akkato-Keymon crisis began, no large human ship had ever landed or taken off here. Large ships hardly dared to come near the Red Planet. They were too conspicuous and attracted the curiosity of the Keymon. At most, small transporters, no longer than fifty meters, flew to Mars or moved in its orbit.
“There’s nothing going on here!” remarked Brest.
The jetman opened the glass side door of the capsule. “Things have been very quiet here since the Keymon helped themselves to Chester,” the thin man explained. “But I’m confident that will change again soon. Chester was an understandable exception. The Keymon have enough on their plate with the Akkato and will continue to leave the harvesting work to us. After the failure of Samaria, I expect a full camp here again soon.”
“Larson said Burmann was overloaded,” Rosslin interjected. “Where would we go if Keymon wasn’t happy with our workload? If Burmann has to handle everything on its own, there could be bottlenecks.”
“The alternative is the old Baxter outpost.” The jetman said this, not without pride. He may have had a share in the profits brought in through that station. “Should their improvements convince me, I will see to it that Baxter is equipped with the modified containers. The old station now has a good reputation with the Keymon. And I am very anxious to rise in their esteem. An advantage would be desirable, for the field for harvesting is large. And as long as blood flows, one shall invest.”
Dominic felt sick at the man’s words. He had seen the harvest that this grotesque man spoke of so lightly and the suffering of the people who were locked in the containers. Even though the memory of it stirred him again, his attention was drawn to a strange object standing in the center of the hall that had not initially caught his eye. A small ship. It might have been about the size of the Esther, which met its end at Samaria Station.
“Oh,” Brest, who had also spotted the ship, groaned in amazement. “The Bossku are still there.”
The jetman did not respond. To all appearances, he didn’t seem to like the presence of the Bossku, whoever these people might be. Dominic had never heard the term Bossku before. It sounded like a name from the eastern territories.
“Here are some of the stasis vessels.” The jetman pointed to a row of cylinders near them. “You can look at those at your leisure now.”
Rosslin and Dominic turned their attention to the containers while Brest tried to engage the castellan in conversation, but he was more interested in watching Rosslin and Porter.
“So where do we go from here?” asked Dominic quietly.
“I have no idea,” Rosslin admitted in a whisper. “We still need proof of the fleet’s involvement in all of this. I was hoping to find a Fleet ship here, or to catch a high-ranking officer in the act.”
“Who are the Bossku?”
“I don’t know,” Rosslin waved it off and went to work on the cover of a stasis container. “We need to make a professional impression now.”
Dominic took a closer look at the alien spaceship. At first glance, it looked like a human-made construct, but the longer Dominic looked at it, the more doubts came over him. Many details didn’t look like they came from the brains of human engineers and their shipyards.
“The Bossku are not human,” Dominic stated, and Rosslin paused for a moment.
“Oh yeah?” He took off the lid he had been jiggling and looked at the cables and switches that were revealed underneath.
Dominic tried hard to appear focused, but he was now much more interested in the Bossku than was beneficial to their mission. He found it difficult to pretend to be concerned with improving the stasis vessels. Again and again, his eyes wandered over to the alien ship. His eyes widened when suddenly a group of near-humanoid beings descended a ramp. They were laughing. At least, Dominic thought it was laughter that echoed so shrilly and loudly through the hangar. It sounded eerie. A mixture of screaming and hissing.
Rosslin also looked over at the creatures, whose heads looked like those of brown lizards. Small horned appendages above the eye bulges. They walked bent over and had long whip-like tails that wagged through the air behind them.
Rosslin did not manage to look indifferent. “What kind of guys are they.”
The jetman had obviously noticed the bewilderment on Dominic’s and Rosslin’s faces. If they were part of the Fledds, they should not have been surprised by the presence of the Bossku, with whom the criminals apparently also did business. Just as little as it surprised Brest, who had been dealing with the Fledds for some time and probably wanted to prepare them for it with his previous remark.
The jetman pulled his pistol from his belt and pointed it at the Zora first officer. But before he could say or do anything, Brest had hit him with the handle of his gun. The Mandarin’s castellan fell limply to the ground and remained lying there.
“Bring the Bossku under fire!” shouted Brest, shooting over the heads of the two fleet officers.
He hit a bossku, which was knocked off its feet by the force of the projectile. Dominic took his gun out of the holster and aimed at the lizard-like creatures that had taken cover behind some crates and containers.
Rosslin fired a few well-aimed volleys, forcing the bossku to take cover behind the crates.
“Cover me!” Brest ran down the hall, toward the Bossku ship, while firing a few untargeted shots at the lizards.
Dominic fired half of his energy block empty, which powered his pistol. He managed to keep the Bossku at bay until Brest almost reached their ship.
“Damn!” hissed Rosslin in disbelief and anger. “Son of a bitch! If he doesn’t run off and leave us alone with the bossku.”
Dominic saw Alexander Brest hurry up the short ramp and disappear inside the spaceship. At that moment, the Bossku darted out of hiding and showered Rosslin and Dominic with luminous energy volleys. The discharges and the shock waves of the explosions they caused were so violent that Dominic was hurled to the ground. Scraps of glowing metal and drops of molten plastic flew around his ears. For a moment, dense smoke obscured his vision.
Rosslin ran for cover behind one of the other containers. Bright energy beams whipped across him, cutting deep craters in the hall ceiling. It was a miracle that he was not hit. Shards of rock rained down and burst on the floor with a dull thud. Another burst of fire shredded the container Rosslin had just arrived at. The detonation hurled the officer through the air like a doll, sending him crashing hard to the ground. He lay motionless for a moment. For a moment, Dominic thought he was dead.
The Bossku now only had to take care of Dominic, who was still cowering dazedly on the cold concrete. Considering their momentary superiority, one of the casual Bossku approached. The other ran back to the ship.
The creature’s eyes gleamed as they locked onto Dominic. Bright, yellow pupils in black eyeballs irritated Dominic. They looked like blazing flames surrounded by darkness. With a hard, piercing gaze, they focused on him.
“Ru ussk?” the bossku hissed, laying the rifle on Dominic. “Ru uskk! Ma ach achak!”
Whatever the hissed words meant, they did not sound friendly to Dominic’s ears. This and the gruesome sight of the lizard gave him goose bumps. He toyed with the idea of surrendering.
Suddenly, the ship’s engines roared and the Lizard whirled around. At the same moment, the ship’s guns opened fire. They hit the Bossku, which had almost reached the ramp. He disappeared in a whirl of fire, sparks and smoke. In the next second, an energy blast hit the Lizard, which had just laid into Dominic. There was not much left of her.
Dominic hurried over to Rosslin, who was struggling to get up. Meanwhile, the roar of the engines filled the hall. Brest could launch the Bossku ship at any moment now and leave the two officers behind.
“We have to get on board!” gasped Rosslin. “Quick, before this guy leaves without us.”
Dominic helped the injured Rosslin up, who had bruised his shoulder, and together they trudged through the hangar. He didn’t think Brest would take off without them, but of course he wasn’t sure. They seemed to be making little progress as the noise created by the jets continued to swell. Finally, they reached the ramp and stumbled inside the ship. Shortly thereafter, the ramp retracted. The hatch slammed shut and the vehicle took off.
Brest managed more badly than well to steer the alien ship out of the hangar. When Dominic and Rosslin appeared in the cockpit of the vehicle, he was fully occupied with keeping it in the air.
Brest pointed to the seat next to him. “I need a copilot!”
Dominic didn’t hesitate and took a seat while the injured Rosslin settled into another seat at a console and held his shoulder. The cockpit’s instruments were labeled with strange symbols, but the type and arrangement of levers and buttons, looked familiar to Dominic. It meant taking a gamble to fly the thing, but given their situation, there was no better alternative. Returning to Brooklyn the old way, was unthinkable. The crew of the lock station had to be aware by now of what had happened on Burmann.
The ship lurched through the air. The construction groaned and creaked when Brest tried to correct its own flight errors, which only made everything worse.
Dominic pulled one of the levers and succeeded in stabilizing the course a little.
“There was a booster in between,” he explained. “Took the boost away. It’s like getting kicked in the ass every time you step on the gas.”
Brest made a hand signal expressing his appreciation. From that point on, the flight maneuvers stabilized and Brest was able to better control the aircraft.
“You’ve never flown one of these things before!?” Dominic’s question was more of a statement.
“This is my first time,” the agent replied. Again, the ship sank several feet before he could pull it back up. “But you know a lot about it, am I right?”
“It’s not that hard to find your way around. You’ve managed to do that, too, haven’t you?”
“Yes, but I wouldn’t trust myself to board it, launch it and fly it.”
“We didn’t have a choice, did we?”
“Matter of opinion.”
Brest became angry. “I have no intention of being interrogated. Especially not by a greenhorn like you.”

***

They flew over the wastelands of Mars at low altitude. After passing Brooklyn in a wide arc, Brest headed for the position where the glider in which Rosslin and Porter had landed on the planet was located. At that moment, the Zora officer drew his pistol and pointed it at the agent.
“I’ve been thinking,” he said, “about keeping the ship.”
Brest looked at the officer for a few seconds without showing any emotion. It was difficult for Dominic to interpret what was going on inside him, but he did not seem to be afraid. He appeared composed and calculating his alternatives. Finally, his fingers slid over the controls, and after he flipped a few switches, the entire ship began to vibrate.
Rosslin slid the barrel of his gun closer to the man’s head. “What did you do?”
“You’re right, boy.” Brest spoke to Dominic without taking his eyes off Rosslin. “I know quite a bit about the Bossku ships, and I’ve found out a few useful things. If the Mandarin finds out the extent to which I’ve been spying on him, he’ll send all the bounty hunters he can recruit after me.”
Rosslin pressed the muzzle of the gun against Brest’s forehead. “What have you done?” he repeated.
“I shut down the reactor’s cooling system,” Brest elaborated. “In two minutes, it will overheat. At that point, it won’t do any good to bring the cooling system back up.”
“Are you insane?”
“No. But I calculate very well. I can’t stay on Mars, nor can I go back to Blake empty-handed. I have something to make up to him. And I’d rather see it in his hands than have to tell him I had to leave it to the fleet. That would only make my situation worse.”
“You’re willing to die for that?”
“In just under two minutes, you’ll know.”
The two men looked at each other. A few seconds passed, during which Dominic struggled with rising panic. But finally Rosslin admitted defeat and put his gun away. Dominic hurriedly undid the straps, slid from his chair and hurried out of the pulpit.
“I hope we never see each other again,” he heard the officer say before he too started to leave the ship.
After the two fleet officers disembarked, they had to watch Brest fly away with the Bossku ship. Rosslin was even grumpier than usual and barely spoke a word while Dominic navigated the glider back to the Zora.

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