NOMADS KAPITEL 4

NOMADS

So werden die Menschen von den vielen Rassen der Milchstrasse genannt. Als Überlebende und Flüchtlinge, versuchen sie sich zwischen den Kulturen der Galaxis, die von ihren Bewohnern ASGAROON genannt wird, zu behaupten. Etliche von ihnen haben es geschafft, sich in der feudalen Gesellschaft ASGAROONS einen Namen zu machen. Andere fristen ein Dasein als heimatlose Wanderer. Doch ungeachtet ihres Status, begegnet man den neuen Bewohnern ASGAROONS mit Mistrauen und Verachtung…

 

NOMADS

This is the name given to humans by the many races of the Milky Way. As survivors and refugees, they try to assert themselves among the cultures of the galaxy, which is called ASGAROON by its inhabitants. Some of them have managed to make a name for themselves in the feudal society of ASGAROON. Others eke out an existence as homeless wanderers. But regardless of their status, the new inhabitants of ASGAROON are met with suspicion and contempt…

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NOMADS Kapitel 4 – German

Die nächsten Tage verliefen ruhig und ereignislos. Eines Nachts fiel Schnee. Er überzog die gelben und roten Blättern der Bäume. Eine dünne Schicht, die schnell von der Sonne aufgeleckt wurde. In der Nacht darauf gab es einen Sturm, der den ganzen Tag anhielt und die Hälfte des verbliebenen Laubes von den Zweigen fegte. Warm und kräftig bog er die Baumwipfel, fegte bis zum Mittag den Himmel blank.
Dominics Eltern nutzen den Tag, um mit Billy auf den Markt in Preston zu gehen. Tamara und Sarah würden den ganzen Tag in der Schule sein.
Dominic genoss es, den Blättern zuzusehen, die über das Gras des Gartens wirbelten. Die Hände in den Taschen seiner Jacke stand er da und ließ sich den Wind um die Nase wehen. Auf dem Mars und auf dem Jupitermond Europa hatte er Stürme erlebt. Gewaltige Stürme, gegen die sich dieser hier wie ein mildes Lüftchen ausnahm. Nur die Haltekabel und Ankerplatten in seinen Stiefeln hatten verhindert, dass ihn die Böen fortbliesen. Aber eingehüllt in seinen Raumanzug, schien der Wind keine Substanz zu haben. Hier war er spürbar wie ein Lebewesen, das in Wut geraten war. Im Raumanzug erfuhr man die Welten geradezu steril und leblos. Eingeschlossen im Inneren seines Schutzpanzers, besaßen sie weder Temperatur noch Gerüche. Wie sehr Dominic all die irdischen Eindrücke vermisst hatte, wurde ihm erst in diesem Moment wieder bewusst.
Im Brausen des Sturmes hätte er fast das Donnern der Triebwerke überhört, die ein kleines Akkatoschiff vorantrieben, das sich kaum noch in der Luft halten konnte. Wie ein angeschossener Vogel trudelte es dem Erdboden entgegen, fing sich knapp über den Baumkronen und schoss in niedriger Höhe heran. Das Fahrzeug, das wie ein knorriger Ast wirkte, näherte sich rasch von Süden und jagte knapp über das Grundstück der Porters hinweg. Eine Druckwelle riss Büsche und Gräser aus dem Boden, bevor es der Pilot schaffte, die Maschine wieder unter Kontrolle zu bringen und aufsteigen zu lassen. Für einen Augenblick sah es so aus, als würde sie gleich wieder durchstarten und davonfliegen. Doch stattdessen sackte das Schiff abrupt ab und krachte mit Getöse in den Wald. Flammen schlugen hoch und ein schwarzer Rauchpilz blähte sich auf.
Benjamin legte seinem Bruder die Hand auf die Schulter und Dominic fuhr erschrocken zusammen. Er hatte ihn nicht kommen hören.
„Wir müssen jetzt gleich los“, sagte Benjamin. „Gut, dass wir jetzt einen ausgebildeten Soldaten bei uns haben.“
Dominic wusste nicht, was er tun sollte und zögerte, bis ihn Benjamin am Arm packte und mit sich ins Haus zog.
„Was hast du vor?“, wollte Dominic wissen.
Sie durchquerten das Haus und eilten dann zur Garage.
„Sag schon“, beharrte Dominic und blieb in der Tür stehen. „Was hast du vor?“
„Wenn Vater, Mutter und Billy auf dem Markt sind“, erklärte Benjamin, „werden wir jagen. Immerhin gibt es dann keine Diskussionen. Und du kannst zeigen, was du für ein Mann geworden bist.“
„Jagd auf was? Auf Akkatos?“
„Bist du irre?“ Er öffnete das Garagentor. „Die Streuner. Die werden sich gleich aufmachen und das havarierte Schiff suchen. Das Ding ist sehr nahe runtergekommen, zu nahe. Wir müssen die Lage auskundschaften.“
Benjamin setzte sich ans Steuer des Pick-Up mit dem Geschütz auf der Ladefläche und schaltete ein Funkgerät ein. Ein altes CB-Funkgerät, das eher in ein Museum gehörte als in ein modernes Fahrzeug. Er hob das Mikro vor den Mund.
„Ben an Crazy D. Crazy D! Kommen!“ Nach kurzer Zeit meldete sich jemand. Es war eine weibliche Stimme. „Bei dir komme ich doch immer“, schnarrte es aus dem Lautsprecher.
Benjamin ließ ihre Bemerkung unkommentiert. „Du hast es gesehen?“
„Ja“, antwortete die Frau. „Die Anderen sind schon unterwegs. Diesmal könnte es richtig spannend werden.“ Sie klang freudig, als hätte sie das Jagdfieber gepackt.
„Wir kommen zum Tanker“.
„Wer ist noch bei dir?“
„Mein Bruder Dominic“, antwortete er.
„Der General? Muss ich Salutieren?“
„Wir sehen uns gleich.“ Damit beendete Benjamin den Kontakt und deutete auf die Ladefläche. „Geh an die Railgun und schnall dich an. Die Fahrt wird turbulent.“
Dominic kletterte über das geöffnete Heck auf die Ladefläche und setzte sich in den Sitz, der mit der schweren Waffe verbunden war. Während er die Haltegurte befestigte, bemerkte er das Arsenal an Waffen, das in den Wänden der Ladefläche untergebracht war. Acht Gewehre, die den Eindruck machten, über vernichtende Feuerkraft zu verfügen. In der Kiste hinter der Fahrerkabine vermutete er die dazugehörige Munition.
Dominic pfiff beeindruckt durch die Zähne und studierte die Hebel und Schalter der Magnetkanone. Wie er bemerkte, hatte sein Bruder die meisten elektronischen Teile, wie Sensoren und Touchplates entfernt. Ihre Funktionen übernahmen mechanische Komponenten. Stellräder, Drehknöpfe. Auch das Zielfernrohr besaß kein elektronisches Display, sondern verfügte über gläserne Linsen, die ölig glänzten.
„Kommst du klar?“, erkundigte sich Benjamin und betätigte die Zündung. Der Verbrennungsmotor begann zu knurren und zu brüllen, als er auf das Gaspedal trat.
Dominic aktivierte den Elektromagneten für die Geschossbeschleunigung und sicherte die Waffe. „Bin so weit.“
„Dann halte dich fest!“
Kaum hatte er das gesagt, jagte Benjamin den Wagen über den Vorplatz des Hauses, dass die Kieselsteine aufspritzten. Er drehte eine Runde um das Haus, bevor er weiter beschleunigte und auf den Waldrand zusteuerte.
„Da vorne sind Bäume“, schrie Dominic, aber sein Bruder konnte ihn nicht hören.
Anstatt langsamer zu werden, wurde der Wagen schneller und schoss in den Wald hinein. Die Eichen und Ahornbäume standen weit auseinander, sodass Benjamin viel Platz zum Manövrieren hatte. Der Schatten ausladender Äste zeichnete ein dunkles Muster auf den von goldgelben Blättern bedeckten Waldboden. Der Grund unter diesem Teppich aus welkem Laub, war uneben und das Fahrzeug holperte über dicke Wurzeln und Steine.
Dominic kralle sich in die Armlehnen seines Sitzes, während die wilde Fahrt weiterging. Augenscheinlich hatte sein Bruder diesen Höllenritt schon oft hinter sich gebracht, ohne den Wagen zu beschädigen oder sich ernsthaft zu verletzen. Dominic vertraute ihm, aber ein kleiner Prozentsatz der Angst blieb.
Nach kurzer Zeit wurde der Wald dichter. Die Laubbäume verschwanden, um Tannen und Fichten Platz zu machen. Die Bäume standen nun enger zusammen und das Sonnenlicht sickerte nur noch trübe durch das Geäst. Auch die Felsen wurden zahlreicher und sie zwangen Benjamin Porter, seine Fahrt zu verlangsamen. Schließlich stoppte er den Wagen.
Es war still. Kein Vogel war zu hören. Nur das Brausen des Windes über den Baumkronen konnte Dominic vernehmen und das leise Brummen des Motors, bis sich ein weiteres Geräusch dazu mischte. Das Röhren und Dröhnen von Kraftstoffmotoren. Sie waren noch weit weg. Benjamin ließ das Fahrzeug wieder anrollen und steuerte es, so schnell es ihm möglich war, durch den dunklen Wald. So ging es eine Weile, bis sie unversehens auf eine Lichtung gelangte. Jetzt ging die Fahrt durch hohes Gras und Büsche, bis Benjamin den Wagen auf einen Feldweg steuerte, der ihren Kurs kreuzte und nach einer halben Meile wieder in den Wald mündete.
Ein längliches, metallenes Objekt kam in Sicht, das neben dem Feldweg am Waldrand stand und von einem grünen Tarnnetz verdeckt war. Beim Näherkommen erkannte Dominic, dass es sich um einen Tanklaster handelte, dem lediglich die Vorderreifen fehlten. Die Achse ruhte auf einem dicken Baumstamm.
„Wer hat den hier verloren?“, fragte Dominic, obwohl er gleich bedauerte, diese Frage überhaupt gestellt hatte.
„Frag lieber, wem er abgeht.“ Sein Bruder grinste ihn breit an, als er aus dem Wagen stieg. „Hat sechzigtausend Liter Fassungsvermögen. Das reicht noch für ein paar Jahre. Aber sag Vater nichts davon.“
„Der ahnt das doch schon längst. Oder gehst du etwa Kraftstoff kaufen?«
Zum ersten Mal antwortete sein Bruder nicht.
„Du hast zwar eine schnelle Zunge“, meinte Dominic, „aber klüger bist du deswegen nicht.“
Er sah sich um und bemerkte, dass das Areal um den Tankwagen schlammig und zerfurcht aussah. Er entdeckte ein Zeltdach, das zwischen ein paar Bäumen aufgespannt war. Darunter einige alte Stühle, ein schäbiges Sofa und ein Sessel in selbem Zustand, um einen niedrigen, zerschrammten Tisch angeordnet. Dazu ein rostiger Kanonenofen, um sich zu wärmen oder Essen zu kochen.
Das Rumoren der näherkommenden Fahrzeugen wurde lauter. Schließlich konnte Dominic drei Geländewagen ausmachen, die an derselben Stelle aus dem Wald jagten, wo zuvor Benjamin und Dominic auf die Lichtung kamen. Die Wagen lieferten sich ein Rennen über das Feld und mähten dabei Büsche und kleine Bäume um. Zwei, drei Mal, kamen die Fahrzeuge ins Schleudern. Es fehlte nicht viel und sie hätten sich überschlagen.
„Woher kennst du die Leute?“, wollte Dominic wissen.
„Hab Deonne zufällig im Wald getroffen“, antwortete Benjamin.
„Im Wald?“
„Ja, wir teilen dieselben Leidenschaften. Die Greenham Brüder und Tom Willkins wohnen nicht weit von uns. Sie haben sich das Haus der Bakers genommen, nachdem die weggegangen sind. Deonne hat einen Trailer und wohnt mal hier, mal da. Ist aber nie weit weg.“
Ein roter Wagen erreichte mit erheblichem Vorsprung als Erster den Feldweg hinter dem Tanker und raste den Porters entgegen. Hinter der Scheibe erkannte Dominic eine Frau, die eine militärische Schirmmütze trug, unter der ihre hellen, blonden Haare hervorlugten. Sie trat auf die Bremse. Der Wagen schlitterte mit blockierten Reifen heran und stoppte knapp hinter dem Tank. Feuchte Erde und Schlamm spritzte auf Dominics Hose.
Die Fahrerin sprang aus dem Wagen und kam auf Dominic und seinen Bruder zu. Sie war in eine olivgrüne Kampfmontur gekleidet, trug einen Gurt mit zwei Pistolenhalftern, aus der die schwarzen Griffe von Pistolen ragten und schwarze Schnürstiefel sowie ein Messer, das um ihren Unterschenkel geschnallt war. Dominic war den Anblick von martialisch gekleideten Frauen gewohnt und konnte den Mädchen und Frauen in ihren Kampfanzügen durchaus etwas abgewinnen. Für gewöhnlich waren sie einfach, genügsam und selbstbewusst. Dominic mochte das. Aber er fragte sich, wie Benjamin dazu gekommen war, sich mit Deonne einzulassen. Die erste Freundin, die sein Bruder mit nach Hause gebracht hatte, war ein zierliches, leicht pikiertes Mädchen, das niemals einen Kampfanzug anziehen würde.
Er hatte seinen Bruder falsch eingeschätzt und erst, als Deonne näherkam, bemerkte Dominic, dass sie nicht mehr die Jüngste war. Wenn sie lächelte, bildeten sich leichte Fältchen und Krähenfüße an den Mund- und Augenwinkeln.
„Das also ist der Held der Familie Porter“, sagte Deonne grinsend.
„Das muss sich erst noch zeigen“, entgegnete Benjamin mit säuerlichem Unterton. „Wir werden bald Gelegenheit haben, das herauszufinden.“
Irgendwie kam sich Dominic wie ein Idiot vor. Hatte Benjamin ihn nur an diesen Ort mitgenommen, um ihn am Ende wie einen Trottel aussehen zu lassen? Er hatte sich in den letzten zwei Jahren verändert, und die letzten Tage und Stunden, in denen er sich das Haus mit einem Helden hatte teilen müssen, mussten für ihn eine Nervenprobe gewesen sein.
Die anderen Fahrzeuge trafen ein und die Insassen stiegen aus. Alle gerüstet, als würden sie auf Großwildjagd gehen. Die roothaarigen Greenham Brüder stellten sich der Reihe nach vor und schüttelten Dominic mehr als kräftig und unbedingt nötig die Hand. Der große, korpulente Glatzkopf mit der Baseballmütze hieß Trevor.
Sein jüngerer Bruder Fred mit den langen, zurückgekämmten und zu einem Zopf gebunden Haaren, war lang und dünn. Er trug den Spitznamen Scary, abgeleitet von Scarecrow. Sein großer Kopf tronte auf einem langen, dünnen Hals. Schultern und Hände wirkten knochig. Die Ähnlichkeit mit einer angezogenen Vogelscheuche war mehr als deutlich.
Der Jüngste trug den Namen Steevy. Kleiner als seine Brüder, aber durchtrainierter und muskulöser. Er hatte kurze, kupferrötliche Haare, freundliche blaue Augen und entblößte schiefe Zähne, als er lächelte.
Tom Willkins kam mit langsamen Schritten heran. Er trug Bluejeans, braune Jägerstiefel und ein schwarz-weiß kariertes Holzfällerhemd unter einer Steppweste. Er führte ein Gewehr mit sich, dessen Lauf in seiner Armbeuge ruhte. Eine Truckermütze bedeckte seine langen schwarzen Haare und ein gut gestutzter, dunkler Vollbart zierte sein Kinn. Wilkins tippte sich zur Begrüßung kurz gegen den Schirm seiner Mütze. Er war der Älteste in der Truppe, die man für gewöhnlich Rednecks nannte und eigentlich nicht zum Bekanntenkreis der Porterfamilie gehörten. Dominic musste nicht vermuten, dass dieser Umstand einen weiteren Streitpunkt zwischen Benjamin und seinem Vater darstellte. George Porter hielt nichts von Personen dieser Art, denen er einen Hang zum Rassismus und zur Gewalt unterstellte.
„Von der Basis aus müssen wir etwa neun Kilometer nach Hoffmann Nordost“, eröffnete Trevor Greenham und sah nach oben. „An der Rauchfahne können wir uns kaum orientieren. Die ist vom Wind zu einem Nebel verblasen worden. Ist von hier aus nicht zu erkennen, wo sie aufsteigt. Aber ich denke, wir werden ohnehin bald auf eine Schneise der Verwüstung treffen, wenn wir uns nach dahin bewegen.“ Er deutete mit einem Kopfnicken in die angegebene Richtung.
„Na, dann nichts wie los“, sagte Benjamin.
Aber Tom Willkins hatte einen Einwand.
„Wir sollten diesmal dicht zusammen bleiben“, gab er zu bedenken. Er sprach mit einem starken Südstaatenakzent. „Die Streuner werden sich in großer Zahl beim Wrack einfinden. Einzeln könnten wir leicht fertiggemacht werden. Wir müssen diesmal in einem Pulk operieren.“
Dominic wusste, dass der Mann recht hatte. Es war die sinnvollste Taktik, wenn man wenige Informationen hatte und auf eine unbekannte Anzahl von Gegnern treffen konnte. Wenn man sich dann über die Stärke des Gegners im Klaren war, konnte man gegebenenfalls das Vorgehen anpassen und ausschwärmen, um die Feineinheiten in die Zange zu nehmen oder Stichattacken zu führen. Aber Benjamin schien etwas gegen Toms Vorschlag zu haben.
„Ich sehe dafür keine Notwendigkeit“, meinte er gleichgültig und schüttelte den Kopf. „Ich schlage vor, wir machen es wie immer. Wir schwärmen aus und nehmen sie einzeln in die Zange.“
Auch Deonne äußerte Bedenken. „Die Situation ist neu. Ich finde Toms Vorschlag vernünftig. Bleiben wir zusammen.“
Benjamin hatte ganz offensichtlich seine Probleme mit der neuen Vorgehensweise. „Wenn ihr es wirklich für so gefährlich haltet, würde ich erst recht nicht von unserer gewohnten Vorgehensweise abweichen. Darin haben wir Routine und können reagieren, sollte es doch noch brenzlig werden.“
Deonne sah Dominic an. „Was sagt unser General dazu?“
Es war ihm unangenehm, sich gegen seinen Bruder zu stellen, aber er hatte zu viele Bedenken, um sich auf ein Risiko einzulassen. „Ich würde es so machen, wie es Mister Willkins sagt.“
„Wer noch?“, fragte Benjamin in die Runde.
Trevor Greenham hob die Hand und seine Brüder ebenfalls. „Ich bin für Toms Vorschlag.“
„Meine Meinung kennst du ja“, sagte Deonne und stemmte die Hände in die Hüften.
„Na großartig“. Benjamin runzelte fassungslos die Stirn. „Dann kannst du ja doch bald vor meinem kleinen Bruder salutieren.“
„Hey!“ Deonne hob entschuldigend die Hände. „Es war Toms Vorschlag und eine demokratische Abstimmung.“

Es dauerte nicht lange, bis die Truppe die breite Schneise fand, die das Akkatoschiff in den Wald geschlagen hatte. Am Ende der Furche lag das Wrack, in Flammen und Rauch gehüllt. Im Schritttempo fuhren sie am Rand der Verwüstung entlang. Immer wieder mussten sie umgestürzte Bäume und herausgeschleuderte Felsbrocken ausweichen.
Dominic beobachtete indes die Umgebung. Er wusste, wie schnell sich die Schnüffler bewegen konnten, und umfasste den Griff seiner Waffe, während er über den Lauf spähte.
Unvermittelt knallte ein Schuss. Dann noch zwei Weitere. Der Wagen der Greenhams hatte gestoppt und das Geschütz auf der Ladefläche, das der Jüngste der Brüder bediente, feuerte ein Plasmageschoss nach dem anderen in den Wald.
Auch Benjamin stoppte seinen Wagen. Deonne und Tom Willkins scherten aus der Formation aus, sprangen mit ihren Waffen aus den Fahrzeugen und eröffneten ebenfalls das Feuer.
Dominic konnte noch nicht sehen, auf was sie schossen. Büsche, Sträucher, Felsen und Bäume beschränkten die Sicht. Er entsicherte die Magnetkanone und kaum war das geschehen, bemerkte er eine Bewegung zwischen den Bäumen und Felsen. Ein Schatten, der gerade über einen Hügel huschte und sich seinen Weg durch Farne und Buschwerk brach. Dominic schoss und das glühende Projektil zeichnete eine leuchtende Bahn im Zwielicht des Waldes, bevor es sein Ziel traf. Das Wesen krachte leblos gegen einen Baumstamm und blieb liegen.
„Alle Achtung“, kommentierte Benjamin. „Glück oder Können, das muss sich noch herausstellen.“
Die Anderen gaben weitere Salven aus ihren Waffen ab und noch mehr dieser Kreaturen gingen zu Boden. Erst als sich nichts mehr im Schatten der Bäume bewegte, stiegen alle wieder ein und die Kolonne rollte wieder an.
„Sind das immer so viele?“, rief Dominic seinem Bruder in der Fahrerkabine zu, der jedoch nicht antwortete.
Bestimmt hatte er ihn gehört. Dominic spürte, wie seine eigene Anspannung wuchs. Sei dir deines Könnens sicher, hörte er einen seiner Ausbilder sagen, als stünde er hinter ihm. Sicherheit verdrängt die Furcht.
Er schloss die Finger fester um den Griff der Kanone und richtete sie nach rechts aus, wo durch die Bäume der Rumpf des havarierten Schiffes sichtbar wurde. Ein graubrauner Berg aus Panzerplatten. Wie ein angeschossener Drache lag es da, riesig und furchteinflößend. Noch nie war Dominic einem der außerirdischen Raumschiffe so nahe gekommen. Weder denen der Keymon, noch denen der Akkato. Sich ihnen zu nähern, barg Risiken, die kein Kapitän eingehen wollte. Meist ignorierte man die Erdbewohner, manchmal jedoch fegte man sie einfach aus dem Weg, wie lästige Insekten.
Es donnerte. Aber das Donnern kam aus dem Inneren des Schiffes. Benjamin stoppte abermals und die anderen Fahrzeuge schlossen auf. Deonne sprang heraus. Auch Tom Willkins und die Greenham Brüder stiegen bewaffnet aus ihren Fahrzeugen. Nur der Jüngste blieb zurück, um das Geschütz auf der Ladefläche zu bedienen. Er richtete es auf den Wald aus.
Benjamin verließ den Wagen. Er hielt ein schweres Gewehr in den Händen und entsicherte es.
„Du gibst uns Feuerschutz“, befahl er Dominic. „Steevy hält dir den Rücken frei.“
Damit gingen er und die anderen in Richtung des Akkatoschiffes los, und ließen Dominic und Steevy Greenham alleine.
Ein, zwei Schüsse fielen und Steevy brüllte triumphierend auf, wobei er eine Faust in die Höhe reckte. Dominic wandte den Blick wieder ab. Er musste sich auf die Anderen konzentrieren und Steevy vertrauen, dass er ihm den Rücken sicherte.
Dominic beobachtete, wie sich die Gruppe durch das aufgeworfene Geröll und die umgestürzten Baumstämme arbeitete. Vor der schrundigen Bordwand wirkten Benjamin und seine Freunde so winzig wie Grashüpfer.
Plötzlich überschlugen sich die Ereignisse. Eine Explosion sprengte einen Teil der Bordwand weg. Glühendes Metall, splitterndes Holz und Erde flogen umher. Eine heiße Druckwelle fegte heran, Rauch verhüllte die Sicht und waberte als stinkender Nebel durch den Wald. Das Schiff, sowie Benjamin und seine Begleiter waren nicht mehr zu sehen.
Steevy brüllte auf, fluchte und schoss leuchtende Energiegarben in den Wald. Dominic schwenkte die Kanone und entdeckte vier oder fünf Schnüffler. Die schwarzgepanzerten Wesen schlüpften geschickt durch das Unterholz. Mit fließenden, geradezu anmutigen Bewegungen, glitten sie über Felsen und umgestürzte Bäume hinweg.
Dominic zielte und konnte einen der Schnüffler mit einem einzigen Schuss töten. Die Wesen bogen daraufhin in einer gemeinsamen Bewegung von ihrem Weg ab und kamen auf Dominic zu. Steevy gelang es, einen von ihnen zu erledigen. Dann einen Weiteren. Jedoch setzten zwei der Monster über einen Felsen hinweg und entgingen den Geschossen, die der Junge abfeuerte. Dominics Puls erhöhte sich, während er schoss und keinen Treffer erzielte. Die Geschosse peitschten über die Kreaturen hinweg und zerschmetterten lediglich Äste und Zweige. Schweiß trat ihm auf die Stirn. Die Tentakelmähnen der Schnüffler wallten hinter ihnen her, während sie sich mal auf vier oder in geduckter Haltung auf zwei Beinen vorwärts bewegten.
Weitere Schüsse gingen daneben. Aber schließlich streckte Dominic einen der beiden Angreifer nieder, bevor die überhitzte Waffe abschaltete. Vergeblich drückte er den Abzug. Er versuchte, sich aus den Haltegurten zu befreien, um an eines der Gewehre in den Seitenwänden des Wagens zu kommen, aber das Ungeheuer war schon zu nah bei ihm. Es war riesig und hob seinen augenlosen Schädel über den Rand der Ladefläche. Es kletterte auf den Wagen und kam näher. Aus dem Maul floss zäher Geifer. Der warme stinkende Atem schlug Dominic ins Gesicht. Es gab keine Möglichkeit, den scharfen Klauen und Zähnen zu entkommen. Verzweifelt stemmte er sich mit den Stiefeln gegen die Schultern des Wesens, trat gegen seine Stirn und versuchte das Unvermeidliche hinauszuzögern, als etwas seltsames geschah.
Die zornige, fauchende Fratze des Schnüfflers verschwand und Dominic blickte in die dunklen Augen eines pferdeköpfigen Akkato. Ein schiefes Grinsen im Gesicht des Wesens, dann wechselte das Bild. Wie aus dem Nichts erschien eine Goldmünze. Groß und rund als wäre sie der Vollmond, mit der Darstellung eines Baumes auf einem Hügel. Dann folgten ein Blitz und ein Donnerschlag. Die Vision verblasste.
Dominic sah an sich herunter. Er war über und über mit klebrigem, schwarzem Blut und Knochensplittern bedeckt. Es stank widerlich.
„Du schuldest mir was, General!“, rief Steevy amüsiert, der seine schwere Waffe wieder herumschwenkte.
Dominic brauchte mehrere Momente, um sich nach den vergangenen Eindrücken wieder auf die Realität zu besinnen. Dann befreite er sich endlich aus seinen Gurten, rutschte aus dem Sitz und schnappte sich eines der Gewehre, bevor er über den Kadaver des Schnüfflers kletterte und von der Ladefläche des Wagens sprang.
„Wo willst du hin?“, rief ihm der Greenham Junge hinterher.
„Meinem Bruder Deckung geben“, schrie Dominic zurück. „Und du hältst hier die Stellung, wie ausgemacht. Rühr dich nicht vom Fleck!“
Dominic arbeitete sich durch das Unterholz und stieg anschließend in den Wall aus Erde und Gestein hinauf. Vorsichtig kletterte er über harziges, zersplittertes Holz oder kalte, bemooste Felsen. Lockere, aufgeworfene Erde bedeckte das Gelände, auf der man leicht ausrutschen konnte.
Als sich der Qualm der vorhergehenden Explosion klärte, zeigte sich ihm eine seltsame Szene. Auf dem Wall von der Erde und Fels, den der Rumpf des Schiffes zu beiden Seiten aufgeschoben hatte, lagen etwa zehn der Monster verteilt. Inmitten ihrer Körper standen Benjamin und seine Begleiter. Der große Trevor Greenham saß auf dem Boden und hielt sich die Schulter. Sein Bruder Scary war bei ihm. Tom Willkins hockte lässig auf einem Felsstück und Deonne stand neben Benjamin. Alle starrten auf eine breite Öffnung in der Bordwand, in der ein Akkato kniete. Über ihm ragte ein riesiger Schnüffler auf, der seine Arme um den Oberkörper des Akkato geschlungen hatte. Seine Fangzähne ritzten die Haut über der Schlagader, die sich am Hals des Akkato abzeichnete.
„Sieht aus, als würde es kompliziert werden“, rief Benjamin seinem Bruder zu. „Sowas hat noch keiner von uns erlebt, denke ich.“
Dominic suchte einen sicheren Stand, was auf dem Geröll keineswegs einfach war. Es gelang ihm nicht, das Gewehr in Anschlag zu bringen und immerzu gab der Boden unter seinen Stiefeln nach.
„Verdammt! Was hast du vor?“, schrie ihn Benjamin an, als er erkannte, was sein junger Bruder zu tun beabsichtigte.
Dominic gelang es endlich, einen einigermaßen sicheren Stand zu finden und legte das Gewehr an. „Ich kann den Schnüffler erwischen.“
„Wenn du den Akkato triffst, haben wir Krieg mit denen.“ Benjamins Stimme überschlug sich geradezu.
„Und wenn wir nichts tun?“ Dominic richtete den Lauf der Waffe aus. Er beruhigte seinen Atem und achtete auf seinen Puls.
„Du kennst das Gewehr nicht“, wendete Benjamin ein und machte zwei Schritte auf Dominic zu. „Das kannst du nicht abschätzen.“
Dominic antwortete nicht. Hat ein Soldat kein Glück, erinnerte er sich an die Worte seines Ausbilders, nützt ihm auch sein Können nichts. Er sah, wie der Schnüffler die Lippen zurückzog. Der Speichel lief über den Hals des Akkato in den Kragen seiner roten Uniform. Dominic zögerte nicht länger und schoss.
Der Schädel des Schnüfflers zerplatzte wie ein Kürbis und mit einem ähnlichen Geräusch. Sein schwerer Körper sackte zusammen und begrub den Akkato unter sich.
Benjamin und die anderen standen wie angewurzelt da, unschlüssig, was sie tun sollten. Dominic hingegen eilte stolpernd und fallend über den aufgewühlten Untergrund und half dem Akkato auf, der sich von der Last des Monsters zu befreien versuchte, das auf ihm lag. Als er sich erhob, überragte er Dominic um eine ganze Armlänge.
Der Außerirdische wischte sich den Schmutz von der Uniform und rieb sich die Wange, wo der Schuss seine braune Haut versengt hatte.
„Ich spreche eure Worte kaum.“ Die Stimme des Akkato war so tief, dass man meinte, ein Kitzeln in der Magengrube zu fühlen. „Ich danke euch allen. Und dir ganz besonders. Das war ein großartiger Schuss.“
Dominic kam zu dem Schluss, dass er gut im Sprechen der menschlichen Zunge war. Aber nun schien es Dominic die Sprache verschlagen zu haben. Es war beeindruckend und beängstigend zugleich, einen Akkato reden zu hören.
„Na, sag schon was“, forderte Deonne auf.
„Ich, ähm ich …“, war alles, was er zustande brachte. Außer in einer Holodarstellung, hatte er noch nie einem Akkato gegenübergestanden. „Nach all dem Ärger müssen Sie hungrig sein“, sagte er schließlich. „Meine Mutter kocht großartig.“
Benjamin schüttelte fassungslos den Kopf, aber der Akkato quittierte Dominics Worte mit einem schiefen, freundlichen Grinsen, was ihn für einen Augenblick irritierte. Diesen Moment hatte er in seiner Vision gesehen. Déjà-vu. Womöglich mehr als das.
„Das ist das Beste, was man in dieser Lage hören möchte“. Der Akkato legte seine große, schwere Hand auf Dominics Schulter. „Lass uns keine Zeit verlieren.“


CHAPTER 4 – English

The next few days passed quietly and uneventfully. One night snow fell. It covered the yellow and red leaves of the trees. A thin layer that was quickly licked up by the sun. The following night there was a storm that lasted all day and swept half of the remaining foliage from the branches. Warm and powerful, it bent the treetops, sweeping the sky bare by noon.
Dominic’s parents took advantage of the day to take Billy to the Preston market. Tamara and Sarah would be at school all day.
Dominic enjoyed watching the leaves swirl across the grass of the garden. Hands in the pockets of his jacket, he stood and let the wind blow around his nose. On Mars and on Jupiter’s moon Europa, he had experienced storms. Violent storms, against which this one seemed like a mild breeze. Only the retaining cables and anchor plates in his boots had prevented the gusts from blowing him away. But wrapped in his spacesuit, the wind seemed to have no substance. Here, it was palpable like a living creature that had gone into a rage. In the spacesuit, one experienced the worlds almost sterile and lifeless. Enclosed inside his protective armor, they possessed neither temperature nor odors. How much Dominic had missed all the earthly impressions, he realized again only in this moment.
In the roar of the storm, he almost missed the thunder of the engines propelling a small accato ship that could barely stay aloft. Like a shot bird, it trundled toward the ground, caught itself just above the treetops, and swooped in at a low altitude. The vehicle, which appeared to be a gnarled branch, approached rapidly from the south and chased just over the Porters‘ property. A blast tore bushes and grasses from the ground before the pilot managed to bring the craft back under control and let it climb. For a moment, it looked as if it was about to take off again and fly away. But instead, the ship sank abruptly and crashed into the forest with a roar. Flames leapt up and a mushroom cloud of black smoke billowed out.
Benjamin put his hand on his brother’s shoulder and Dominic winced in fright. He hadn’t heard him coming.
„We have to leave right now,“ Benjamin said. „It’s a good thing we have a trained soldier with us now.“
Dominic didn’t know what to do and hesitated until Benjamin grabbed him by the arm and pulled him into the house with him.
„What are you going to do?“ wanted Dominic to know.
They crossed the house and then hurried to the garage.
„Tell me,“ Dominic insisted, stopping in the doorway. „What are you up to?“
„When Father, Mother, and Billy are at the market,“ Benjamin explained, „we’ll hunt. After all, there’ll be no arguing. And you can show what kind of man you’ve become.“
„Hunt for what? On Akkatos?“
„Are you crazy?“ He opened the garage door. „The strays. They’ll be off in a minute, looking for that wrecked ship. That thing came down very close, too close. We need to scout the situation.“
Benjamin got behind the wheel of the pickup truck with the gun on the bed and turned on a radio. An old CB radio that belonged in a museum rather than a modern vehicle. He raised the mike to his mouth.
„Ben to Crazy D. Crazy D! Come in!“ After a short time, someone answered. It was a female voice. „I always come to you, don’t I,“ it crooned from the speaker.
Benjamin left her comment uncommented. „You saw it?“
„Yes,“ the woman replied. „The others are already on their way. It could get really exciting this time.“ She sounded joyful, as if hunting fever had taken hold of her.
„We’re coming to the tanker.“
„Who else is with you?“
„My brother Dominic,“ he replied.
„The general? Do I have to salute?“
„I’ll see you in a minute.“ With that, Benjamin ended the contact and pointed to the loading area. „Get to the railgun and buckle up. It’s going to be a turbulent ride.“
Dominic climbed over the open rear onto the truck bed and sat in the seat connected to the heavy weapon. As he fastened the tethers, he noticed the arsenal of weapons housed in the walls of the truck bed. Eight rifles that gave the impression of having devastating firepower. In the box behind the driver’s cab, he suspected the ammunition that went with them.
Dominic whistled through his teeth, impressed, and studied the levers and switches of the magnetic cannon. He noticed that his brother had removed most of the electronic parts, such as sensors and touchplates. Their functions were taken over by mechanical components. Adjusting wheels, knobs. Even the scope had no electronic display, but had glass lenses that shone oily.
„Are you going to be okay?“ inquired Benjamin, pressing the ignition. The internal combustion engine began to growl and roar as he stepped on the gas.
Dominic activated the electromagnet for bullet acceleration and secured the weapon. „Ready.“
„Then hold on!“
No sooner had he said that than Benjamin chased the car across the front lawn of the house that pebbles splashed up. He took a lap around the house before accelerating further and heading for the edge of the woods.
„There are trees up ahead,“ Dominic yelled, but his brother couldn’t hear him.
Instead of slowing down, the car sped up and shot into the woods. The oak and maple trees were widely spaced, giving Benjamin plenty of room to maneuver. The shadows of spreading branches drew a dark pattern on the forest floor covered with golden yellow leaves. The ground beneath this carpet of wilted leaves, was uneven and the vehicle bumped over thick roots and stones.
Dominic clutched the armrests of his seat as the wild ride continued. Apparently, his brother had been on this hellish ride many times before without damaging the car or seriously injuring himself. Dominic trusted him, but a small percentage of fear remained.
After a short time, the forest became denser. The deciduous trees disappeared to make way for firs and spruces. The trees were now closer together and the sunlight seeped through the branches only dimly. The rocks also became more numerous and they forced Benjamin Porter to slow his drive. Finally, he stopped the car.
It was silent. Not a bird could be heard. Only the roar of the wind over the treetops could Dominic hear, and the low hum of the engine until another sound joined it. The roar and drone of fuel engines. They were still far away. Benjamin started the vehicle again and steered it as fast as he could through the dark forest. It went on like this for a while until it came unawares to a clearing. Now the drive continued through tall grass and bushes until Benjamin steered the car onto a dirt road that crossed their course and after half a mile rejoined the forest.
An elongated, metal object came into view standing next to the dirt road at the edge of the woods, obscured by a green camouflage net. Approaching, Dominic realized it was a tanker truck, missing only its front tires. The axle rested on a thick tree trunk.
„Who lost this one?“ asked Dominic, though he immediately regretted even asking the question.
„Better ask who lost it.“ His brother grinned broadly at him as he got out of the car. „Has sixty thousand gallons capacity. That’s enough for a few more years. But don’t tell father about it.“
„He already suspects it. Or are you going to buy fuel?“
For the first time, his brother didn’t answer.
„You may have a quick tongue,“ Dominic said, „but that doesn’t make you any smarter.“
He looked around and noticed that the area around the fuel truck looked muddy and rutted. He spotted a tent roof stretched between some trees. Under it were some old chairs, a shabby sofa and an armchair in the same condition, arranged around a low, bruised table. In addition, a rusty cannon stove to warm or cook food.
The rumbling of approaching vehicles grew louder. Finally, Dominic could make out three off-road vehicles chasing out of the forest at the same spot where Benjamin and Dominic had entered the clearing earlier. The cars were racing across the field, mowing down bushes and small trees. Two or three times, the vehicles skidded. It didn’t take much and they would have rolled over.
„How do you know these people?“ wanted Dominic to know.
„Ran into Deonne by chance in the woods,“ Benjamin replied.
„In the woods?“
„Yeah, we share the same passions. The Greenham brothers and Tom Willkins live not far from us. They took the Baker house after they left. Deonne has a trailer and lives here and there. Never goes far, though.“
A red car reached the dirt road behind the tanker first, with a considerable lead, and sped toward the Porters. Behind the windshield, Dominic recognized a woman wearing a military peaked cap with her light blond hair peeking out from underneath. She slammed on the brakes. The car skidded up with its tires locked and stopped just short of the gas tank. Wet dirt and mud splattered on Dominic’s pants.
The driver jumped out of the car and came toward Dominic and his brother. She was dressed in olive drab combat fatigues, wearing a belt with two gun holsters with black pistol grips sticking out of it, and black lace-up boots and a knife strapped around her lower leg. Dominic was used to the sight of martially dressed women and could definitely appreciate the girls and women in their combat fatigues. Usually they were simple, frugal and confident. Dominic liked that. But he wondered how Benjamin had come to get involved with Deonne. The first girlfriend his brother had brought home was a petite, slightly piqued girl who would never put on a battle suit.
He had misjudged his brother, and it wasn’t until Deonne got closer that Dominic realized she wasn’t the youngest anymore. When she smiled, slight lines and crow’s feet formed at the corners of her mouth and eyes.
„So that’s the Porter family hero,“ Deonne said with a grin.
„That remains to be seen,“ Benjamin countered with a sour undertone. „We’ll have a chance to find out soon enough.“
Somehow Dominic felt like an idiot. Had Benjamin only brought him to this place to make him look like a fool in the end? He had changed in the last two years, and the last few days and hours of having to share the house with a hero must have been a test of nerves for him.
The other vehicles arrived and the occupants got out. All geared up as if they were going on a big game hunt. The red-haired Greenham brothers introduced themselves in turn and shook Dominic’s hand more than vigorously and absolutely necessary. The tall, portly bald man in the baseball cap was named Trevor.
His younger brother Fred, with his long hair combed back and tied in a braid, was long and thin. He went by the nickname Scary, derived from Scarecrow. His large head topped a long, thin neck. Shoulders and hands appeared bony. The resemblance to a dressed scarecrow was more than obvious.
The youngest bore the name Steevy. Smaller than his brothers, but more toned and muscular. He had short, copper-reddish hair, kind blue eyes, and bared crooked teeth as he smiled.
Tom Willkins approached with slow steps. He wore blue jeans, brown hunter’s boots and a black and white checkered lumberjack shirt under a quilted vest. He carried a rifle, the barrel of which rested in the crook of his arm. A trucker cap covered his long black hair and a well-trimmed, full dark beard adorned his chin. Wilkins tapped the peak of his cap briefly in greeting. He was the oldest in the troupe, usually called rednecks and not actually part of the Porter family’s circle of acquaintances. Dominic did not have to suspect that this fact was another point of contention between Benjamin and his father. George Porter did not think much of people of this type, whom he accused of having a penchant for racism and violence.
„From the base we have to go about nine kilometers to Hoffmann Northeast,“ Trevor Greenham opened, looking up. „We can hardly get our bearings from the smoke plume. It’s been blown into a fog by the wind. Can’t tell where it’s rising from here. But I think we’re going to hit a swath of devastation soon anyway if we move up there.“ He gestured in the indicated direction with a nod of his head.
„Well, let’s get going,“ Benjamin said.
But Tom Willkins had an objection.
„We’d better stay close together this time,“ he indicated. He spoke with a strong Southern accent. „The strays will show up at the wreck in large numbers. Individually, we could easily get clobbered. We’ll have to operate in a bunch this time.“
Dominic knew the man was right. It was the most sensible tactic when you had little information and could encounter an unknown number of opponents. Then, once you were aware of the enemy’s strength, you could adjust your approach if necessary and fan out to engage the fine units or launch stabbing attacks. But Benjamin seemed to object to Tom’s suggestion.
„I don’t see the need for that,“ he said indifferently, shaking his head. „I suggest we do it as we always do. We’ll fan out and pick them off one by one.“
Deonne also expressed concern. „It’s a new situation. I think Tom’s suggestion is reasonable. Let’s stick together.“
Benjamin clearly had his problems with the new approach. „If you really think it’s that dangerous, a fortiori I wouldn’t deviate from our usual approach. We have routine in that and can react if things do get dicey.“
Deonne looked at Dominic. „What does our general say?“
He was uncomfortable going against his brother, but he had too many concerns to take a chance. „I would do it the way Mister Willkins says.“
„Who else?“ asked Benjamin to the group.
Trevor Greenham raised his hand and so did his brothers. „I’m in favor of Tom’s proposal.“
„You know my opinion,“ Deonne said, putting her hands on her hips.
„Oh, great.“ Benjamin frowned in bewilderment. „Then you’ll be able to salute my little brother soon after all.“
„Hey!“ Deonne raised her hands apologetically. „It was Tom’s suggestion and a democratic vote.“

It didn’t take long for the troop to find the wide furrow the accato ship had cut in the forest. At the end of the furrow lay the wreckage, engulfed in flames and smoke. At walking pace, they drove along the edge of the devastation. Again and again they had to dodge fallen trees and boulders that had been thrown out.
Dominic, meanwhile, watched the surroundings. He knew how fast the sniffers could move, and gripped the handle of his weapon as he peered over the barrel.
Suddenly, a shot rang out. Then two more. The Greenhams‘ truck had stopped, and the gun on the bed, operated by the youngest of the brothers, fired one plasma round after another into the woods.
Benjamin also stopped his truck. Deonne and Tom Willkins sheered out of the formation, jumped out of the vehicles with their weapons, and opened fire as well.
Dominic could not yet see what they were shooting at. Bushes, shrubs, rocks and trees limited his view. He unlocked the magnetic gun and no sooner had he done so than he noticed movement among the trees and rocks. A shadow just scurried over a hill and broke its way through ferns and bushes. Dominic fired and the glowing projectile traced a luminous path in the twilight of the forest before hitting its target. The creature crashed lifelessly against a tree trunk and lay still.
„All respect,“ Benjamin commented. „Luck or skill, that remains to be seen.“
The others fired more volleys from their weapons and more of these creatures went down. Only when nothing was moving in the shadows of the trees did everyone get back on and the column started rolling again.
„Are there always this many?“ shouted Dominic to his brother in the cab, but he did not answer.
Surely he had heard him. Dominic felt his own tension growing. Be sure of your ability, he heard one of his instructors say, as if standing behind him. Certainty supersedes fear.
He closed his fingers tighter around the gun’s grip and aimed it to the right, where the hull of the wrecked ship was visible through the trees. A gray-brown mountain of armor plate. Like a shot dragon, it lay there, huge and terrifying. Dominic had never come so close to one of the alien spaceships. Neither those of the Keymon, nor those of the Akkato. To approach them held risks that no captain wanted to take. Mostly they ignored the earthlings, but sometimes they simply swept them out of the way, like annoying insects.
There was thunder. But the thunder came from inside the ship. Benjamin stopped again and the other vehicles closed in. Deonne jumped out. Tom Willkins and the Greenham brothers also got out of their vehicles, armed. Only the youngest stayed behind to operate the gun on the truck bed. He aimed it at the woods.
Benjamin exited the truck. He held a heavy rifle in his hands and cocked the safety.
„You cover us with fire,“ he ordered Dominic. „Steevy has your back.“
With that, he and the others took off toward the accato ship, leaving Dominic and Steevy Greenham alone.
A shot or two rang out and Steevy roared triumphantly, raising a fist in the air. Dominic averted his eyes again. He needed to focus on the others and trust Steevy to have his back.
Dominic watched as the group worked their way through the upturned debris and fallen logs. Against the chipped side of the boat, Benjamin and his friends looked as tiny as grasshoppers.
Suddenly, events came thick and fast. An explosion blew away part of the ship’s side. Glowing metal, splintering wood and earth flew about. A hot blast wave swept in, smoke obscured the view and wafted through the forest as a fetid mist. The ship, as well as Benjamin and his companions, were no longer visible.
Steevy roared up, cursing and shooting glowing sheaves of energy into the forest. Dominic swung the cannon and spotted four or five snufflers. The black-armored creatures slipped deftly through the undergrowth. With fluid, almost graceful movements, they glided over rocks and fallen trees.
Dominic took aim and was able to kill one of the sniffers with a single shot. The creatures then turned from their path in a concerted movement and came toward Dominic. Steevy managed to take down one of them. Then another one. However, two of the monsters put over a rock and escaped the projectiles the boy fired. Dominic’s pulse increased as he fired and failed to score a hit. The projectiles whipped across the creatures and merely shattered branches and twigs. Sweat beaded on his forehead. The snoops‘ tentacled manes billowed behind them as they moved forward, sometimes on four legs or in a crouched position on two.
More shots missed. But finally Dominic downed one of the two attackers before the overheated weapon shut off. He squeezed the trigger in vain. He tried to free himself from the restraining straps to reach one of the guns in the side walls of the van, but the monster was already too close to him. It was huge and raised its eyeless skull over the edge of the truck bed. It climbed onto the wagon and came closer. Tough drool flowed from its mouth. The warm fetid breath hit Dominic in the face. There was no way to escape the sharp claws and teeth. Desperately, he braced his boots against the creature’s shoulders, kicked its forehead, and tried to delay the inevitable when something strange happened.
The sniffer’s angry, snarling grimace disappeared and Dominic looked into the dark eyes of a horse-headed Akkato. There was a wry grin on the creature’s face, then the image changed. A gold coin appeared out of nowhere. Large and round as if it were the full moon, depicting a tree on a hill. Then followed a flash of lightning and a clap of thunder. The vision faded.
Dominic looked down at himself. He was covered all over with sticky black blood and bone splinters. It stank disgustingly.
„You owe me, General!“ shouted Steevy in amusement, swinging his heavy weapon around again.
It took Dominic several moments to snap back to reality after the past impressions. Then he finally freed himself from his straps, slid out of the seat and grabbed one of the rifles before climbing over the carcass of the sniffer and jumping off the back of the truck.
„Where are you going?“ the Greenham boy called after him.
„Covering my brother,“ Dominic yelled back. „And you hold down the fort here, like we agreed. Don’t move!“
Dominic worked his way through the undergrowth and then climbed up into the rampart of earth and rock. Carefully, he climbed over resinous, splintered wood or cold, mossy rocks. Loose, thrown-up earth covered the terrain, on which it was easy to slip.
As the smoke from the previous explosion cleared, a strange scene revealed itself to him. On the rampart of earth and rock that the hull of the ship had pushed up on either side lay about ten of the monsters spread out. In the midst of their bodies stood Benjamin and his companions. Tall Trevor Greenham sat on the ground holding his shoulder. His brother Scary was with him. Tom Willkins squatted casually on a piece of rock, and Deonne stood beside Benjamin. All stared at a wide opening in the side of the ship where an accato knelt. Towering above him was a huge sniffer that had its arms wrapped around the Akkato’s torso. Its fangs scored the skin above the artery that stood out on the accato’s neck.
„Looks like it’s going to be complicated,“ Benjamin called out to his brother. „None of us have experienced anything like this, I think.“
Dominic sought a secure footing, which was by no means easy on the scree. He failed to bring the rifle to bear and all the time the ground gave way under his boots.
„Damn it! What are you trying to do?“ shouted Benjamin at him when he realized what his young brother intended to do.
Dominic finally managed to find a reasonably secure footing and put on the rifle. „I can get the sniffer,“ he said.
„If you hit the Akkato, we’ll be at war with them.“ Benjamin’s voice just about rolled over.
„And if we do nothing?“ Dominic adjusted the barrel of the gun. He steadied his breathing and watched his pulse.
„You don’t know that rifle,“ Benjamin objected, taking two steps toward Dominic. „You can’t gauge that.“
Dominic didn’t answer. If a soldier has no luck, he remembered his instructor’s words, even his skill is of no use to him. He saw the sniffer pull back his lips. Saliva ran down the Akkato’s neck into the collar of his red uniform. Dominic hesitated no longer and fired.
The sniffer’s skull burst like a pumpkin and with a similar sound. His heavy body slumped, burying the accato beneath it.
Benjamin and the others stood rooted to the spot, undecided what to do. Dominic, on the other hand, hurried across the churned ground, stumbling and falling, and helped the Akkato up as he tried to free himself from the weight of the monster lying on top of him. As he rose, he towered over Dominic by an arm’s length.
The alien wiped the dirt from his uniform and rubbed his cheek where the shot had scorched his brown skin.
„I barely speak your words.“ The Akkato’s voice was so low you thought you felt a tickle in the pit of your stomach. „I thank you all. And to you especially. That was a great shot.“
Dominic concluded that he was good at speaking the human tongue. But now Dominic seemed to be tongue-tied. It was impressive and frightening at the same time to hear an Akkato speak.
„Well, say something,“ Deonne prompted.
„I, um I …“ was all he could manage. Except in a holodisplay, he had never faced an Akkato before. „You must be hungry after all that trouble,“ he finally said. „My mother cooks great.“
Benjamin shook his head in bewilderment, but the Akkato acknowledged Dominic’s words with a wry, friendly grin, which irritated him for a moment. He had seen this moment in his vision. Déjà vu. Possibly more than that.
„That’s the best thing you want to hear in this situation“. The accato put his big, heavy hand on Dominic’s shoulder. „Let’s not waste time.“

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