NOMADS KAPITEL 5

NOMADS

So werden die Menschen von den vielen Rassen der Milchstrasse genannt. Als Überlebende und Flüchtlinge, versuchen sie sich zwischen den Kulturen der Galaxis, die von ihren Bewohnern ASGAROON genannt wird, zu behaupten. Etliche von ihnen haben es geschafft, sich in der feudalen Gesellschaft ASGAROONS einen Namen zu machen. Andere fristen ein Dasein als heimatlose Wanderer. Doch ungeachtet ihres Status, begegnet man den neuen Bewohnern ASGAROONS mit Mistrauen und Verachtung…

NOMADS

This is the name given to humans by the many races of the Milky Way. As survivors and refugees, they try to assert themselves among the cultures of the galaxy, which is called ASGAROON by its inhabitants. Some of them have managed to make a name for themselves in the feudal society of ASGAROON. Others eke out an existence as homeless wanderers. But regardless of their status, the new inhabitants of ASGAROON are met with suspicion and contempt…

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NOMADS KAPITEL 5 German

Dominic saß mit dem Akkato, der sich als Ulan Mestray vorgestellt hatte, auf der Ladefläche des Geländewagens. Im Gegensatz zu seiner Behauptung sprach er sehr gut und auch sehr viel. Vielleicht plauderte er, um den Stress der vergangenen Ereignisse zu verarbeiten, oder es lag einfach an seiner Art?
Dominic erfuhr, dass der Akkato einen hohen Rang in seiner Gesellschaft bekleidete und ein Schlachtschiff namens Skitra befehligte, das sich in der Nähe des Jupiter befand, wo es noch immer viele Kämpfe mit den Keymon gab. Er befand sich auf dem Weg zu einem Stützpunkt auf der Erde, als sein Schiff angegriffen wurde. Es handelte sich um das Beiboot der Skitra, wie Dominic erfuhr. Wäre Dominic nicht gewesen, beteuerte das Wesen, würden die Akkato einen ihrer wichtigsten Anführer verloren haben.
„Die vergangenen Tage sind kein Ruhmesblatt in meiner Geschichte“, bekannte Ulan Mestray mit seiner kehligen Stimme. „Ich habe die Keymon unterschätzt. Aber das wird mir kein zweites Mal passieren.“
„Die Keymon“, wiederholte Dominic nachdenklich, während der Wagen über den Waldboden holperte. „Die Schnüffler sind nicht die Keymon, nicht war?“
„Schnüffler?“
„Die Kreaturen, vor denen wir Sie gerettet haben.“
Ulan Mestray lachte. „Nein. Das sind nur ihre Soldaten. Ihr Schlachtvieh. Die Keymon selbst sind nur sehr wenige und verlassen ihre Schiffe nur selten. Die Lenker gehen so gut wie nie von Bord.“
Dominic versuchte, die Informationen mit den Fakten zu verbinden, die er kannte. „Sind die Schiffe der Keymon und die Keymon selbst Symbionten?“
Der Akkato schien das Wort nicht zu kennen.
Dominic versuchte es mit anderen Worten. „Bilden sie eine Einheit?“
Er nickte. „Ja. Aber sie können auch getrennt voneinander existieren. Nur ziehen sie vor, die mächtigen Körper nicht zu verlassen.“
„Die mächtigen Körper.“ Dominic ließ die Worte wirken.
„Ich habe gehört, die Akkato nehmen auch Menschen in ihre Streitkräfte auf.“
Mestray schien dieses Thema nicht zu gefallen. Er schwieg und sah an Dominic vorbei.
„Stimmt das?“, bohrte Dominic nach, obwohl er das ungebührlich empfand.
„Ja, das ist richtig“, meinte Mestray ein wenig mürrisch.
„Wo liegt das Problem?“
„In Eurer Zerbrechlichkeit.“
„Ich denke, wir halten uns ganz gut, angesichts der Riesen, die auf unserer Welt herumtrampeln.“
Der Akkato lachte. „Ja, das ist wahr. Manche meinen, wir sollten euch in unsere Gesellschaft aufnehmen. Aber ich habe meine Bedenken.“
„Bedenken?“, wunderte sich Dominic. „Wegen unserer Zerbrechlichkeit?“
Sein Gegenüber schüttelte den Kopf. „Auch. Aber euer Charakter ist …“, er wedelte mit der Hand in der Luft herum, während er nach einem passenden Wort suchte, „… euer Charakter ist zwiespältig. Ambivalent.“ Das Wort gefiel ihm offenbar, denn er hob den Zeigefinger, als er es aussprach, und betonte es ganz besonders.
„Sie sehen in uns eine Gefahr?“
Mestray schwieg erneut.
„Damit haben Sie bestimmt nicht ganz unrecht.“, gab Dominic zu. „Wie überall gibt es Gute und Schlechte. Man sollte sich auf die Guten konzentrieren. Die sind es wert, dass man ihnen eine Chance gibt.“
Mestray schien nicht überzeugt und starrte weiterhin an Dominic vorbei, ohne zu antworten.
Inzwischen hatte der Wagen den Waldrand erreicht. Das Blätterdach wurde wieder durchlässiger und die Welt tauchte in das goldene Licht der Herbstsonne ein.
„Es gibt bei uns eine Geschichte“, erklärte der Akkato. „In der sich der Starke um den Schwachen müht. Am Ende sterben sie beide.“
„Ich bin mir sicher, dass Ihnen viele Menschen zustimmen würden. Aber ich denke auch, dass Ihre Geschichte von zwei Dummköpfen handelt.“
Der Akkato zog ein Gesicht, als hätte Dominic eine unanständige Bemerkung gemacht. Dann musste er jedoch lachen. Er lachte lang und laut, wobei er mit der flachen Hand so heftig auf den Boden schlug, dass das Blech des Wagens schepperte.
„Was ziehen Sie für ein Fazit aus der Geschichte“, fragte Dominic, nachdem sich Mestray wieder in der Gewalt hatte.
„Kein Fazit“, antwortete er. „Ich muss erst darüber nachdenken. Dieses Thema berührt heilige Grundsätze. Auch wenn Euch einige bereits die Hand reichen. Ich will nicht so voreilig urteilen. Jede Handlung muss gut überlegt sein.“
Eine Binsenweisheit, überlegte Dominic. „Vor einigen Minuten habe ich Ihnen die Hand gereicht.“
Ulan Mestray rieb sich die Wange unter dem dunklen Auge, wo sich die Haut bereits löste. „Ich werde darüber nachdenken.“

Natürlich zeigte sich George Porter über den Ausflug nicht erfreut, den seine beiden Söhne gemacht hatten. Und er mochte auch nicht glücklich darüber sein, dass ihn die Redneckfreunde seines Sohnes zum Nachmittagstee besuchen kamen, denen er so sehr misstraute. Aber angesichts des hünenhaften Akkato, der jetzt auf dem Kiesplatz vor dem Haus stand, konnte er daraus keine Affäre machen oder vielleicht sogar einen Streit anfangen. Es galt den wichtigen Gast zu versorgen, und das so schnell wie möglich, ohne kleinliche Streitereien über Abneigungen und soziale Unterschiede heraufzubeschwören.
Billy sah misstrauisch drein und drückte seinen Teddy an sich, während Tamara und Sarah vor Staunen die Münder offenstanden. Der Blick von Dominics Mutter war schwer zu deuten, aber sie schien zumindest keine Angst vor dem Wesen zu haben, das da vor ihr stand.
„Haben wir noch etwas zu essen da?“, fragte Dominic.
„Ich hätte gesagt, für uns ist es genug“, antwortete seine Mutter und musterte den Akkato. „Wir werden sehen.“ Sie warf auch einen Blick auf Dominics Begleiter. Tom Willkins nahm eilig seine Mütze ab, als Carol ihn ansah. „Ich denke, es reicht auch für deine neuen Freunde. Aber nagelt mich nicht drauf fest.“
Für Mestray fand sich kein Stuhl, auf dem er am Tisch hätte Platz nehmen können. Also setzte er sich auf den Boden und überblickte das Angebot an Speisen, die Carol Porter herangeschaft hatte. Der ganze Truthahn war gerade genug, um den Appetit des Akkato zu stillen, und er schien ihm hervorragend zu schmecken. Auch an den Beilagen aus Kartoffeln, Blaukraut und Süßkastanien bediente er sich, zu Dominics Bedauern, reichlich. Mit dem Wein, den George Porter ihm anbot, konnte er wenig anfangen, aber das starke Bier, aus Benjamins Beständen, war genau nach seinem Geschmack. Mestray erzählte vom Reich der Akkato, von den Welten, die sie bereits erobert hatten, und zog über die Keymon her, die er als Ungeziefer bezeichnete.
Carol ließ sich zu der Bemerkung hinreißen, dass sie mit beiden Kulturen nichts zu tun haben wolle, deren Beschäftigung darin bestand, ihre riesigen Phallussymbole aufzurichten und sich um sonst nichts kümmerten, als ihren zweifelhaften Ruhm zu erweitern. Sie schloss ihre Ausführungen damit ab, dass sie ohnehin den Eindruck habe, die Galaxis sei von sehr männlichem Gehabe geprägt und daher hege sie keine Lust, diese angeblich so großartigen Sternenreiche zu besuchen oder von ihnen zu hören.
Mestray schienen diese Worte zu beeindrucken. Er nickte langsam und nachdenklich. „Ihr würdet euch mit meinen Frauen gut verstehen.“
„Wusste ich‘s doch“, antwortete Carol genervt.
Als das Dröhnen von Triebwerken zu hören war, erhob sich der Akkato vom Tisch, bedankte sich bei Dominics Mutter für das Mahl und durchquerte mit weit ausholenden und dröhnenden Schritten das Wohnzimmer. Er öffnete die Tür und ging auf den Transporter zu, der auf dem abgeernteten Maisfeld gelandet war und im Licht der sinkenden Sonne glänzte. Doch plötzlich blieb er stehen und wandte sich zu den Porters und den anderen um. Er kam zurück, blieb vor Dominic stehen und riss sich einen Knopf von der Brusttasche seiner Uniform ab. Er hielt ihn für einen Moment hoch.
„Damit werden sich Türen für dich öffnen“, sagte er mit würdigem Ernst. „Jeder kennt das Symbol des Hauses Mestray und man wird dir helfen.“
Dominic nahm den Knopf entgegen und sah ihn sich genau an. Er war rund und schwer. Allem Anschein nach aus Gold. Das Bild darauf zeigte einen Baum, der auf einem Hügel stand.
„Ich weiß es zu schätzen“, bedankte sich Dominic.
„Nein, das weißt du nicht“, versetzte der Akkato scharf. „Du wirst es erst wissen, wenn du zwischen den Sternen gereist bist und die Kriege gekämpft hast, die es zu kämpfen gilt.“
Mit diesen Worten verließ der Akkato das Haus, durchschritt den Garten sowie das Feld und stieg in den Transporter, der daraufhin abflog. Das kleine Schiff beschrieb einen langen, eleganten Bogen über dem Abendhimmel und zog schließlich steil zu den Sternen hinauf.
„Ich werde mich auch verabschieden“, sagte Tom Willkins zu Dominics Mutter, wobei er leicht den Kopf neigte, ehe er seine Mütze wieder aufsetzte.
Auch die Greenham Brüder und Deonne zogen es vor, zu gehen, und verabschiedeten sich.
Dominic und Benjamin blieben noch eine Weile im Garten stehen und genossen die Stille des Abends. Der Wind hatte sich vollkommen gelegt und die Luft gereinigt. Sie war klar und kühl und vermutlich würde es bald schneien.
„Wenigstens hat er nicht auch behauptet, er hätte keinen Appetit“, bemerkte Benjamin mit zynischem Unterton. „Sonst hätte er auch damit gelogen.“
Dominic drehte gedankenverloren den Knopf in seinen Fingern. Ein großer Knopf, den er in seiner Vision für eine Münze gehalten hatte.
Benjamin lachte verächtlich. „Seine Sprachkenntnisse sind erstaunlich gut. Ich glaube, er spricht genauso gut Italienisch wie Suaheli. Womöglich kennt er alle ideologischen Korea-Opern auswendig. Er lügt, wenn er sagt, die Akkato hätten kein Interesse an den Menschen.“
„Schon möglich“, murmelte Dominic. „Aber er ist nicht der Einzige mit Geheimnissen.“
„Wie wäre es, wenn du sein Angebot annehmen und einige der Akkatomysterien ergründen würdest?“ Benjamin schien es durchaus ernst zu meinen. „Mir kommt das sinnvoller vor, als sich der Erdlingsflotte anzuschließen. Bei den Akkato hättest du wirklich die Möglichkeit, den Keymon eins auf die Nase zu geben. Und später auch den Akkato für ihre Tatenlosigkeit. So wie dieser Arminius, der es den Römern gezeigt hat.“
„Was hast du mit den Schnüfflern erlebt?“
„Was meinst du?“
Dominic deutete mit einem Kopfnicken auf Benjamins Brust.
„Ach, das.“
„Ja, das und das, was du noch gesagt hast“, erinnerte er seinen Bruder. „Die Verletzung hat es verstärkt. Erzähl mir davon.“
„Hast es selbst schon erlebt, oder?“
Dominic zögerte einen Moment zu lange, um es zu leugnen.
„Willkommen im Klub“, sagte Benjamin müde. „Bereite dich auf schlaflose Nächte vor.“
„Was hast du erlebt?“
„Ich weiß wie das Wetter morgen wird“, witzelte Benjamin. „Und ich habe da noch ein paar Bilder von dem, was sein könnte. Seit mich einer mit seinen Krallen erwischt hat, kann ich die Streuner sogar spüren. Jedenfalls innerhalb einer gewissen Distanz. Zum Glück. Sonst hätte ich die Dinger wohl immer irgendwie bei mir. Beim Schiff habe ich uns damit immerhin das Leben gerettet.“
„Was die mentalen Bilder angeht“, fragte Dominic. „Sind das Visionen der Zukunft?“
„Ich glaube nicht daran, dass jemand die Zukunft vorhersagen kann. Es sind ja auch nur Bruchstücke, die nicht viel aussagen.“ Benjamin sah zum Himmel auf, wo die ersten hellen Sterne zu sehen waren. „Es ist nicht die Zukunft. Eher eine Art von Berechnung. Ein Hauch von Möglichkeiten.“
„Immerhin.“ Dominic stand noch unter dem Einfluss der vergangenen Ereignisse und seinen Visionen. „Möglichkeiten haben wir doch mehr, als man in unserer Lage zu hoffen wagt.“

Am frühen Morgen tauchte ein gewaltiges Bergungsschiff der Akkato auf und hievte das zerschellte Beiboot zu sich an Bord. Der riesige Pott machte viel Lärm und verscheuchte die Schaulustigen, die aus dem nahen Umkreis herangekommen waren und sich trotz der Schnüffler an das Wrack herangewagt hatten.
In den verbleibenden Tagen, bis zu Dominics Rückkehr zum Stützpunkt nach Albuquerque, an der Grenze zu New Mexico, geschah weiter nichts, das seine Nerven strapaziert oder eine ernsthafte Gefahr dargestellt hätte. Die Wälder um das Grundstück der Porters, verloren ihre herbstliche Farbe und verwandelten sich in ein graues Gespinst aus kahlen Ästen und Zweigen. Die herabgefallenen Blätter auf dem Gras des Gartens und auf der Erde des Ackers wurden braun und verfaulten, bis der erste Schnee fiel, der die Mittagssonne überdauerte.
Dominic verbrachte die meisten Tage mit Billy und fuhr im Gleiter seines Vaters nach Bensley, Burlington, Silver Leaf und einigen anderen Orten südlich des Cotton Lake, wo sich Menschen zusammengefunden hatten, um so etwas wie eine Zivilisation aufrecht zu erhalten. Er und Billy hatten sich einmal eine Theateraufführung und ein andermal ein Footballmatch angesehen. Sie gönnten sich je einen Eisbecher und fuhren auf einem Jahrmarkt mit einem Kettenkarussell.
Den Wald und die Gegend nördlich des Hauses, wo vor fast zwei Jahren die Keymonkralle niedergegangen war und bei ihrer Zerstörung all die Schnüffler zurückgelassen hatte, mieden sie. Allerdings verspürte Dominic einen unwiderstehlichen Drang, sich noch einmal dem seltsam übersinnlichen Einfluss eines dieser Wesen auszusetzen. Ein Drang, der täglich stärker wurde und ihm Albträume bescherte. Sein Bruder war über Dominics Vorhaben keineswegs begeistert.
„Du willst was tun?“ Benjamin wischte sich die öligen Finger mit einem schmutzigen Lappen ab und starrte seinen Bruder ungläubig an, der ihn bei seiner Arbeit an den Fahrzeugen in der Garage störte. „Wir jagen diese Biester. Wir sprechen nicht mit denen.“
„Erzähle mir nicht, bei dir sei es anders.“ Dominic konnte sich nicht vorstellen, dass der Drang nach einer neuerlichen Begegnung mit einem Schnüffler nicht auch bei seinem Bruder vorhanden war.
„Ich kann es mir verkneifen!“ Er warf den Lappen auf die Werkbank und schob die Hände in die Taschen seines Overalls.
„Aber du fühlst es auch, oder?“
Benjamin schürzte die Lippen und biss die Zähne aufeinander, als ob er einen tief sitzenden Schmerz unterdrückte.
„Wie ist es bei den anderen?“, wollte Dominic wissen. „Bei den Greenhams, bei Willkins und Deonne?“
„Es geht uns allen so“, presste Benjamin hervor. „Deswegen haben wir uns zusammengefunden. Deswegen geht auch niemand von uns alleine in die Wälder.“
„Gut. Dann wirst du mich also begleiten?“
„Bist du wahnsinnig?“ Er packte seinen Bruder an den Schultern. Der Griff seiner Finger war schmerzhaft. „Das ist gefährlich. Wir gehen nicht deshalb in die Wälder, um Visionen zu haben. Wir gehen da hin, um sie alle zu töten, damit der Spuk ein Ende hat.“
„Ich will meine Möglichkeiten kennen“, beharrte Dominic. „Einen Hauch von Zukunft spüren.“
Benjamins Griff löste sich und er trat an die Werkbank zurück, um sich an der Arbeitsfläche abzustützen. Er betrachtete die Sammlung von Schädeln an der Wand vor ihm. Er wirkte erschöpft und schüttelte den Kopf. „Hätte ich dir bloß nichts darüber erzählt. Hätte ich dich bloß nicht mitgenommen.“
„Es ist, wie es ist.“
„Es sind Hirngespinste“, fuhr Benjamin unbeirrt fort. „Schrödingers Katze. Alles kann sein. Alles mag nicht sein. Lass den Deckel zu und stell dir lediglich vor, was alles möglich ist. Wenn ich diese Theorie richtig verstanden habe, beraubt man sich der Möglichkeiten, wenn man sich Gewissheit verschaffen möchte. Sieh nicht nach, wenn es nicht sein muss.“
„Alleine kann ich das nicht“, sagte Dominic, als hätte er die Worte seines Bruders nicht gehört. „Die würden mich zerfetzen. Du musst mir Feuerschutz geben.“
Er fuhr herum. „Du willst das wirklich wagen?“
„Ja.“
„Allen Ernstes?“
Dominic antwortete nicht. Er sah seinem Bruder lediglich fest in die Augen und wünschte sich, er könne seine Entschlossenheit spüren, damit er sich nicht weiter erklären musste. Er hasste es, mit seinem schlagfertigen Bruder zu diskutieren. Er musste schon längst begriffen haben, dass er inzwischen bereit war, ein Wagnis einzugehen.
„Also gut“, gab Benjamin nach. „Bevor du alleine losgehst – was ich dir durchaus zutraue –, machen wir das besser zusammen. Zur Sicherheit sage ich Deonne Bescheid.“
„Einverstanden.“
„Aber erst morgen.“ Seine Miene spiegelte Zorn und Angst wieder. „Wir müssen uns gut vorbereiten“, sagte er, wobei er den Finger an die Schläfe legte. „Vor allem hier oben. Stress und Furcht nutzen sie aus. Wir müssen gelassen bleiben. Wenig denken. Handeln. So auf die Schnelle kannst du das nicht lernen.“

NOMADS CHAPTER 5 – English

Dominic was sitting in the back of the SUV with the accato, who had introduced himself as Ulan Mestray. Contrary to his claim, he spoke very well and a lot too. Perhaps he was chatting to deal with the stress of past events, or perhaps it was simply his manner?
Dominic learned that the Akkato held a high rank in his society and commanded a battleship named Skitra, which was near Jupiter, where there were still many battles with the Keymon. He was on his way to a base on Earth when his ship was attacked. It was the Skitra’s tender, Dominic learned. Had it not been for Dominic, the being affirmed, the Akkato would have lost one of their most important leaders.
“The past few days are not a glorious chapter in my history,” Ulan Mestray confessed in his throaty voice. “I underestimated the Keymon. But that will not happen to me a second time.”
“The Keymon,” Dominic repeated thoughtfully as the wagon bumped along the forest floor. “The snoopers aren’t the Keymon, are they?”
“Snoopers?”
“The creatures we saved you from.”
Ulan Mestray laughed. “No. They’re just their soldiers. Their cattle for slaughter. The Keymon themselves are very few and rarely leave their ships. The rulers almost never disembark.”
Dominic tried to connect the information with the facts he knew. “Are the Keymon ships and the Keymon themselves symbionts?”
The Akkato didn’t seem to know the word.
Dominic tried other words. “Do they form a single entity?”
He nodded. “Yes. But they can also exist separately. Only they prefer not to leave the powerful bodies.”
“The powerful bodies.” Dominic let the words sink in.
“I’ve heard the Akkato also accept humans into their forces.”
Mestray did not seem to like this topic. He fell silent and looked past Dominic.
“Is that true?” probed Dominic, though he felt it was unseemly.
“Yes, that’s right,” Mestray said, a little sullenly.
“What is the problem?”
“In your fragility.”
“I think we’re holding up quite well, given the giants trampling on our world.”
The Akkato laughed. “Yes, that is true. Some think we should accept you into our society. But I have my reservations.”
“Concerns?” wondered Dominic. “Because of our fragility?”
His counterpart shook his head. “Also. But your character is …,” he waved his hand in the air as he searched for an appropriate word, “… your character is ambivalent. Ambivalent.” He obviously liked the word, because he raised his index finger as he said it, putting extra emphasis on it.
“You see us as a danger?”
Mestray was silent again.
“You’re certainly not entirely wrong about that,” Dominic admitted. “Like everywhere, there are good guys and bad guys. You should focus on the good ones. They’re worth giving a chance.”
Mestray seemed unconvinced and continued to stare past Dominic without replying.
By now the car had reached the edge of the forest. The canopy of leaves became more permeable again and the world was bathed in the golden light of the autumn sun.
“There is a story with us,” the Akkato explained. “In which the strong man labors for the weak. In the end, they both die.”
“I’m sure many people would agree with you. But I also think your story is about two fools.”
The accato pulled a face as if Dominic had made an indecent remark. But then he had to laugh. He laughed long and loud, hitting the ground with the flat of his hand so hard that the car’s sheet metal rattled.
“What conclusion do you draw from the story,” Dominic asked after Mestray had regained his grip.
“No conclusion,” he replied. “I have to think about it first. This subject touches on sacred principles. Even if some are already reaching out to you. I don’t want to judge so hastily. Every action must be well considered.”
A truism, Dominic reflected. “I reached out to you a few minutes ago.”
Ulan Mestray rubbed his cheek under his dark eye, where the skin was already peeling. “I’ll think about it.”

Needless to say, George Porter was not pleased with the trip his two sons had taken. Nor did he like the idea of his son’s redneck friends coming to see him for afternoon tea, whom he distrusted so much. But given the hunky Akkato now standing on the gravel lot in front of the house, he couldn’t make an affair out of it, or maybe even start a fight. The important guest had to be taken care of, and as quickly as possible, without invoking petty squabbles over dislikes and social differences.
Billy looked suspicious and hugged his teddy, while Tamara and Sarah’s mouths dropped open in amazement. The look on Dominic’s mother’s face was hard to interpret, but she at least didn’t seem afraid of the creature standing there before her.
“Do we have any food left?” asked Dominic.
“I would have said there’s enough for us,” his mother replied, eyeing the accato. “We’ll see.” She also glanced at Dominic’s companion. Tom Willkins hastily removed his cap when Carol looked at him. “I think there’s enough for your new friends, too. But don’t nail me on it.”
No chair could be found for Mestray to sit at the table. So he sat on the floor and surveyed the array of food Carol Porter had brought in. The whole turkey was just enough to satisfy Akkato’s appetite, and it seemed to taste great to him. He also helped himself liberally to the side dishes of potatoes, blue cabbage and sweet chestnuts, much to Dominic’s regret. He could do little with the wine George Porter offered him, but the strong beer, from Benjamin’s stock, was just to his taste. Mestray told of the Akkato empire, of the worlds they had already conquered, and drew on the Keymon, whom he called vermin.
Carol allowed herself to be carried away by the remark that she wanted nothing to do with either culture, whose occupation was to erect their huge phallic symbols and cared for nothing else but to expand their dubious fame. She concluded her remarks by saying that she had the impression that the galaxy was characterized by very masculine behavior anyway, and therefore she had no desire to visit or hear about these supposedly great star kingdoms.
Mestray seemed to be impressed by these words. He nodded slowly and thoughtfully. “You would get along well with my women.”
“Knew you would,” Carol replied, annoyed.
As the roar of thrusters was heard, the accato rose from the table, thanked Dominic’s mother for the meal, and crossed the living room with long, booming strides. He opened the door and walked toward the van, which had landed in the harvested cornfield, gleaming in the light of the sinking sun. But suddenly he stopped and turned to face the Porters and the others. He came back, stopped in front of Dominic, and ripped a button off the breast pocket of his uniform. He held it up for a moment.
“This will open doors for you,” he said with dignified seriousness. “Everyone knows the symbol of the House of Mestray, and you will be helped.”
Dominic accepted the button and looked at it closely. It was round and heavy. To all appearances, it was made of gold. The picture on it showed a tree standing on a hill.
“I appreciate it,” Dominic thanked him.
“No, you don’t,” the Akkato sharply retorted. “You will not know until you have traveled among the stars and fought the wars that must be fought.”
With these words, the Akkato left the house, crossed the garden as well as the field, and boarded the transporter, which then took off. The small ship described a long, elegant arc over the evening sky and finally pulled steeply up to the stars.
“I’ll say goodbye, too,” Tom Willkins said to Dominic’s mother, tilting his head slightly before putting his cap back on.
The Greenham brothers and Deonne also preferred to leave, and said their goodbyes.
Dominic and Benjamin remained in the garden for a while, enjoying the stillness of the evening. The wind had completely died down and cleared the air. It was clear and cool and probably it would snow soon.
“At least he didn’t claim he had no appetite, too,” Benjamin remarked with a cynical undertone. “Otherwise he would have lied about that, too.”
Dominic turned the knob in his fingers, lost in thought. A large button he had mistaken for a coin in his vision.
Benjamin laughed contemptuously. “His language skills are amazingly good. I think he speaks Italian as well as Swahili. He probably knows all the ideological Korean operas by heart. He’s lying when he says the Akkato have no interest in the people.”
“Quite possibly,” Dominic muttered. “But he’s not the only one with secrets.”
“How about you take him up on his offer and find out some of the Akkato mysteries?” Benjamin certainly seemed serious. “To me, that seems more sensible than joining the Earthling fleet. With the Akkato, you’d really have the opportunity to punch the Keymon in the nose. And later, the Akkato for their inaction. Just like that Arminius guy who showed the Romans.”
“What did you experience with the snoopers?”
“What do you mean?”
Dominic pointed to Benjamin’s chest with a nod of his head.
“Oh, that.”
“Yeah, that and what else you said,” he reminded his brother. “The injury compounded it. Tell me about it.”
“You’ve experienced it yourself, haven’t you?”
Dominic hesitated a moment too long to deny it.
“Welcome to the club,” Benjamin said wearily. “Prepare yourself for sleepless nights.”
“What have you been up to?”
“I know what the weather will be like tomorrow,” Benjamin quipped. “And I’ve got some pictures of what might be. Since one got me with its claws, I can actually sense the strays. Within a certain distance, anyway. Luckily. Otherwise I would have them with me all the time. At least I saved our lives with them on the ship.”
“As for the mental images,” Dominic asked. “Are they visions of the future?”
“I don’t believe anyone can predict the future. After all, they’re just fragments that don’t tell you much.” Benjamin looked up at the sky, where the first bright stars could be seen. “It’s not the future. More like a kind of calculation. A hint of possibility.”
“After all.” Dominic was still under the influence of past events and his visions. “We do have more possibilities than one would dare hope for in our situation.”

Early that morning, a massive Akkato salvage ship showed up and hoisted the wrecked dinghy aboard. The huge pot made a lot of noise and scared away the onlookers who had approached from the nearby area and ventured to the wreck in spite of the snoopers.
In the remaining days, until Dominic’s return to the base in Albuquerque, on the New Mexico border, nothing further happened that would have strained his nerves or posed any serious danger. The woods around the Porters’ property, lost their autumnal color and turned into a gray web of bare branches and twigs. The fallen leaves on the grass of the garden and on the soil of the field turned brown and rotted until the first snow fell, outlasting the midday sun.
Dominic spent most days with Billy, riding in his father’s glider to Bensley, Burlington, Silver Leaf, and a few other places south of Cotton Lake where people had gathered to maintain something like civilization. He and Billy had gone to see a theatrical performance once and a football match another time. They each treated themselves to a sundae and rode a chain carousel at a fair.
They avoided the woods and the area north of the house where the Keymon Claw had come down almost two years ago, leaving all the snoopers behind in its destruction. However, Dominic felt an irresistible urge to once again expose himself to the strange supernatural influence of one of these beings. An urge that grew stronger every day and gave him nightmares. His brother was not at all enthusiastic about Dominic’s plan.
“You want to do what?” Benjamin wiped his oily fingers with a dirty rag and stared incredulously at his brother, who was interrupting his work on the vehicles in the garage. “We hunt these beasts. We don’t talk to them.”
“Don’t tell me it’s different with you.” Dominic couldn’t imagine that the urge for another encounter with a snoop wasn’t present in his brother.
“I can stifle it!” He tossed the rag onto the workbench and shoved his hands into the pockets of his coveralls.
“But you feel it too, don’t you?”
Benjamin pursed his lips and clenched his teeth as if suppressing a deep-seated pain.
“What’s it like with the others?” wanted Dominic to know. “With the Greenhams, with Willkins and Deonne?”
“We’re all like that,” Benjamin pressed out. “That’s why we got together. That’s why none of us go into the woods alone.”
“Good, so you’ll come with me?”
“Are you insane?” He grabbed his brother by the shoulders. The grip of his fingers was painful. “This is dangerous. We don’t go to the woods to have visions for that reason. We’re going there to kill them all so the haunting will end.”
“I want to know my options,” Dominic insisted. “To feel a hint of the future.”
Benjamin’s grip loosened and he stepped back to the workbench, bracing himself against the countertop. He looked at the collection of skulls on the wall in front of him. He looked exhausted and shook his head. “I wish I hadn’t told you about this. I wish I hadn’t taken you with me.”
“It is what it is.”
“It’s pipe dreams,” Benjamin continued, unperturbed. “Schrödinger’s cat. Anything may be. Anything may not be. Keep the lid on and merely imagine what all is possible. If I understand this theory correctly, you deprive yourself of possibilities if you want certainty. Don’t look if you don’t have to.”
“I can’t do it alone,” Dominic said, as if he hadn’t heard his brother’s words. “They’d tear me apart. You’ve got to give me cover fire.”
He wheeled around. “You’re really going to take that chance?”
“Yes.”
“In all seriousness?”
Dominic didn’t answer. He merely looked his brother firmly in the eye, wishing he could feel his determination so he wouldn’t have to explain himself further. He hated arguing with his quick-witted brother. He must have realized by now that he was ready to take a chance.
“All right,” Benjamin relented. “Before you go off on your own – which I wouldn’t put it past you to do – we’d better do it together. Just to be sure, I’ll let Deonne know.”
“Agreed.”
“But not until tomorrow.” His expression reflected anger and fear. “We need to prepare well,” he said, putting a finger to his temple. “Especially up here. Stress and fear take advantage of them. We have to stay calm. Think little. Act. You can’t learn that in a hurry.”

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