NOMADS LEGACY – HÖRBUCH (Der unendliche Traum – Kapitel 8)

NOMADS LEGACY – Hörbuch (Kapitel 7)

Der Unendliche Traum. Gelesen von Georg Bruckman.

Eine weiteres Hörbuch Kapitel. In diesem Fall stammt die Lesung nicht aus der NOMADS Reihe um Dominic Porter. Bei “Der Unendliche Traum“ handelt es sich um eine Geschichte, die zwar im NOMADS Unversum spielt, jedoch zu einem Zeitpunkt der weiter in der Zukunft liegt. NOMADS spielt im 5. Jahrtausend, wohingegen NOMADS LEGACY im 130. Jahrtausend angesiedelt ist.

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Leseprobe

NOMADS – LEGACY
Short Stories

Der Unendliche Traum

Kapitel 8

Keine Hoffnung

Die Temperatur fiel auf ein erträgliches Maß und der Wind flaute wieder ab. Ein leichter, warmer Nieselregen ging auf das Land nieder.
Der Bergpfad wurde schmaler und schmaler, bis Sareena in ihrer Rüstung keinen Tritt mehr finden konnte.
„Wir müssen aussteigen“, sagte sie, öffnete ihren Panzeranzug und stieg aus. Sie holte ihre Schutzkleidung aus dem Behälter am Rücken der Apparatur und zog sie an.
Jem stieg ebenfalls aus und legte seine schweren Kleider an, während Tonja noch zögerte. Sie glaubte sich sicher in ihrer Panzerung und das umso mehr, da sie sich beobachtet fühlte.
„Beeil dich!“, riet Jem, und deutete auf eine dunkle Wolke, die sich über die Berggipfel schob. „Sieht nach einem Schneesturm aus. Wir müssen das Schiff erreichen, ehe er uns einholt.“
Als Tonja endlich aus ihrer Panzermontur geklettert und ihre Schutzkleidung angelegt hatte, beeilten sie sich, den Anschluss an die anderen nicht zu verlieren. Die Luft war warm und roch nach Ozon. Der Fels war noch aufgeheizt von einem vorhergehenden Feuersturm. Die Hitze drang durch die Sohlen der Stiefel und durch die Handschuhe, wenn man den Stein berührte, um sich festzuhalten. Nachdem sie viele Stunden in ihren Panzeranzügen zugebracht hatten, fiel es Sareena schwer, wieder zu Fuß zu gehen. Es kostete sie alle Kraft und Konzentration, den Halt nicht zu verlieren. Deshalb übersah sie das Wesen, das sich an die graue Felswand schmiegte und genauso aussah, wie ein Stück kantiges Gestein. Nur wenn es sich bewegte, enthüllte es seine organische Form und glich dann einem großen, haarlosen Hund. Unvermittelt sprang es auf Sareena zu und es gelang ihr gerade noch, sich wegzuducken. Seine Klauen verfehlten Sareena um Haaresbreite, während es über sie hinweg sprang. „Silsil!“, schrie Tonja panisch auf.
Jem wehrte das Geschöpf mit einem kraftvollen Schlag ab und warf es gegen die Felswand. Es brauchte nur einen Sekundenbruchteil, um sich neu zu orientieren und fiel schließlich Tonja an. Es schlug seine Kiefer in ihre Schulter und riss sie zu Boden. Dort, wo das Silsil seine Fänge in ihren Körper grub, begann sich Tonjas Haut zu verändern. Sie verlor alle Farbe, wurde weiß und zerfiel zu körnigem Staub. Ein armdickes Bündel glitschiger Tentakel fuhr aus dem Maul des Wesens und heftete sich an Tonjas Gesicht und Hals. Ihre Augen fixierten Sareena voller Entsetzen. Dann brach sich Tonjas Blick, während ihr Gesicht fahl wurde und das Aussehen von marmoriertem Stein bekam. Im nächsten Moment begann ihr Körper zu zerfallen, als bestünde er aus trockenem Sand.
Jem und Sareena traten schockiert von der grausigen Szene zurück, während das Silsil ihnen ärgerlich hinterherzüngelte und seine Beute schützte.
Die beiden entfernten sich nach und nach, wobei sie das aggressive Tier so lange im Auge behielten, bis es hinter einem Felsvorsprung außer Sicht kam.

Weiter unten, auf einem natürlichen Plateau, trafen Sareena und Jem auf den verbliebenen Rest der Aufständischen. Sie waren in heftige Diskussionen vertieft.
Es gab Geschrei und etliche waren in Handgemenge verwickelt. Andere saßen apathisch herum, weinten oder verbargen ihre Gesichter hinter den Händen.
Chaval Meseka hatte alle Hände voll zu tun, um nicht von der wütenden Menge in Stücke gerissen zu werden. Er rettete sich auf einen erhöhten Felsblock und hob eine Brechstange in die Höhe, bereit sie auf alle niedersausen zu lassen, die ihm zu nahe kamen.
Jem und Sareena drängten sich an der Menge vorbei und hatten bald einen guten Ausblick auf den niedrigen Höhenzug, auf dem Sareena den Transporter gelandet hatte. Ein Bergsturz hatte einen Teil des Schiffes unter sich begraben. Die Hecksektion war von mächtigen Felsen völlig zertrümmert worden. An eine Flucht war nun nicht mehr zu denken.
Jem starrte auf das Wrack, als würde er alle Möglichkeiten durchkalkulieren, die ihnen jetzt noch blieben. Aber er schien keine Hoffnung mehr zu haben. Wer sollte es ihm auch verdenken. Er hatte eine Flucht immer als unmöglich betrachtet und nie daran gedacht. Und er war immerhin schon fünf Jahre auf Kassun.
Indes ließ sich Sareena erschöpft auf dem Felsboden nieder und senkte enttäuscht den Blick.
„Sie diskutieren darüber“, sagte Jem, „ob es nicht besser sei, wieder in die Anlage zurückzugehen.“
Die Tengiji warf einen Blick auf die aufgeregte Meute. „Und was denkst du?“, wollte sie von Jem erfahren.
„Ich weiß nicht“, sagte er. „Wie wollen wir es schaffen, zu der Zenithanlage zu kommen? Ich habe keine Ahnung. Bis wir zu den Trassen der Magnetbahn kommen, hat uns ein Eissturm gefrostet oder eine Feuerwalze gegrillt.“
Sareena wandte ihren Blick von den verwirrten Leuten ab, von denen sich einige bereits auf den Rückweg machten.
„Die Gothreks werden alle töten“, überlegte sie. „Umkehren macht keinen Sinn.“
Jem ließ sich erschöpft neben ihr nieder und legte einen Arm um sie. Sareena lehnte ihren Kopf an seine Brust und genoss diesen Moment der Nähe und Vertrautheit.
„Du bist eine wunderschöne junge Frau“, flüsterte der Oponi. „Und du bist klug. Du hättest ein schönes Leben verdient. Mit Familie und Kindern.“
„Ja, das wäre schön gewesen“, antwortete Sareena und nach einigen Sekunden fiel ihr ein, dass sie Jem nie nach seiner Vergangenheit gefragt hatte. „Was ist eigentlich mit dir?“, wollte sie wissen. „Hast du Familie?“
„Ich hatte zehn Frauen“, sagte der Oponi. „Und siebzehn Kinder.“
Für einen Augenblick war Sareena sprachlos. „Du Teufelskerl“, war ihre süffisante Antwort, während sie lachte und abwesend zu den Überresten des Transporters hinübersah. „Du hättest weitaus bessere Gründe für eine Rückkehr gehabt als ich. Mich hätte ein Leben des Kampfes erwartet. Dafür wurde ich geboren. Das ist mein Lebenszweck. Für Familie hätte es keinen Platz gegeben. Außer ich hätte mir eine Zeit als Za Alika genommen.“
„Was bedeutet das?“, fragte Jem, obwohl er anscheinend einen gewissen Verdacht hegte.
„Ich hätte mir einen Mann wählen können“, erklärte sie. „Um mit ihm Kinder zu zeugen.“ Sie schwieg einen Moment. „Wenn die Kinder dann fort sind, würde ich wieder in die Reihen der Tengiji zurückgekehrt sein. Das wäre bestimmt eine spannende Erfahrung gewesen.“
Jem nickte und grinste breit. „Ja“, meinte er vielsagend. „Familie. Eine andere Art von Kriegführung. Ich würde gerne wissen, welche Strategien ihr Tengiji dafür entwickelt habt.“
Die Tengiji warf einen weiteren Blick auf das Wrack und ihr kam plötzlich eine Idee. Sie stand auf und in ihrem Gesicht konnte Jem Entschlossenheit erkennen.
„Ich hab`s“, sagte sie mit fester Stimme. „Wir müssen runter zum Wrack.“
„Die anderen werden meinen“, sagte Jem kopfschüttelnd, „wir hätten den Verstand verloren.“
„Ich hoffe es“, sagte Sareena und machte sich auf den Weg.

Niemand machte Anstalten, ihnen zu folgen und als Sareena sich auf halbem Wege umwendete, waren die Gefangenen fort. Offenbar hatten sich alle dazu entschlossen, in die Stollen zurückzukehren. Sareena hegte Zweifel, ob sie es schaffen würden, denn ein kalter Wind hob an und wehte Schneeflocken heran. Der Rückweg war lang. Bald würden die Temperaturen weit unter den Gefrierpunkt sinken und alles töten, was sich außerhalb der Anlage befand.
Der Oponi und die junge Frau kletterten über scharfkantige Felsbrocken hinauf zum Schiff. Sie konnten eine Luke öffnen und hineinklettern. Die Notbeleuchtung erhellte die Korridore und die beiden Eindringlinge fanden schnell ihren Weg zum Mannschaftstrakt des Transporters. Jem entdeckte einen Waffenschrank und nahm für sich und Sareena je ein Gewehr heraus.
„Was suchst du hier eigentlich?“, fragte Jem, während er seine Waffe überprüfte.
„Raumanzüge“, antwortete Sareena knapp und hangelte sich durch die Räume, die die nicht ganz lotrecht standen.
Nach einer Weile fand sie, was sie suchte, in einer Wandnische bei einer Schleuse, nahe der Brücke. Sie zog einen nagelneuen, blauglänzenden Raumanzug heraus und hielt ihn vor ihren Körper. „Der scheint zu passen.“
Jem sah skeptisch aus und blickte sich weiter um, während Sareena sich ihrer schweren Schutzkleidung entledigte und sich in den Raumanzug zwängte. Er war aus einem sehr elastischen Material, legte sich eng an ihren Körper und betonte ihre überaus ansehnliche Figur.
Jem ließ sein Auge lange und genüsslich über Sareenas Körper schweifen, als wolle er ihre Rundungen mit Blicken streicheln. „Du siehst darin aus wie ein Mindori Mädchen.“
Sareena fuhr herum und sah ihn zuerst entgeistert an. Mindori Mädchen genossen nicht gerade einen guten Ruf. Sie waren Gesellschafterinnen für Männer und Frauen des unteren Adelstandes und leisteten Dienste in körperlicher Liebe. Dann aber lachte Sareena und vollführte einige äußerst laszive Tanzbewegungen.
„Nun ja“, meinte Jem daraufhin. „Jedenfalls muss ich nicht darum besorgt sein, ob ich mich darin lächerlich mache.“
„Ich habe damit keinerlei Probleme“, sagte Sareena, mit herausforderndem Augenaufschlag, bevor sie begriff, was er meinte. Die Mannschaft dieses Transporters hatte offenbar nur aus Menschen bestanden. Für Jem gab es keinen Raumanzug, der ihn vor den extremen Witterungseinflüssen zu schützen vermochte.
Sareena fühlte sich, als habe ihr jemand in den Bauch geschlagen. „Wir müssen nachsehen“, sagte sie, um Zuversicht bemüht. „Vielleicht finden wir etwas anderes für dich.“
Inzwischen setzte der Schneesturm ein. Der Wind begann zu heulen und rüttelte heftig am demolierten Rumpf des Transporters. Später setzte Hagel ein. Eisbrocken in der Größe von Melonen schlugen gegen die Außenhaut des Schiffes.
„Es ist zwecklos“, resignierte Jem, nachdem sie jeden Winkel des Transporters abgesucht hatten.
Auch Sareena hatte die Hoffnung aufgegeben, wollte es aber nicht offen zugeben. Jetzt saßen die beiden in den Sesseln auf der Brücke und beobachteten das Unwetter, das mit Urgewalt über das schroffe Land fegte.
„Was kann der Anzug?“, wollte Jem wissen.
Sareena deutete auf die Schalter auf ihrer Brust. „Hier kann man den Druck regeln“, erklärte sie. „Der Anzug ist für den Außeneinsatz auf Gasplaneten ausgelegt. Hier befindet sich die Temperaturregelung. Aber er besitzt auch eine Automatik. Solange der Computer nicht verwirrt ist, brauche ich sie nicht manuell umgehen. Und dieser Schalter aktiviert ein Firbo-Reparatursystem. Ist brandneu. Unsere Lu Sumuri muss gute Beziehungen gehabt haben.“
„Sehen wir also zu, dass zumindest dir die Flucht gelingt“, sagte Jem ernst.
Sareena fühlte sich sehr unwohl, als er das sagte. Aber Jem streckte die Hand aus und strich ihr liebevoll über die Wange. „Es ist mir eine Ehre, dir zu helfen. Es ist das einzig Sinnvolle, das ich noch tun kann.“ Der Oponi machte eine lange Pause. „Und ich könnte mir keinen besseren Zweck vorstellen.“

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