Works in Progress

Ich arbeite derzeit an NOMADS 14 Ein neuer Anfang (Arbeitstitel) – Science Fiction!
Hier stelle ich eine kleine Textpassage aus NOMADS 14 online

NOMADS 14 – Kapitel 1

Zyrus Korren hatte einen der Felsen erklommen, auf dessen Nordseite ein paar mannshohe Büsche wuchsen. In ihrem Schutz beobachtete er das weitere Geschehen auf der Ebene. Das gewaltige Akkatoraumschiff, lag jetzt im Licht der Abendsonne, die hinter den niedrigen Bergspitzen im Westen versank. Noch immer stieg Rauch aus dem Wrack auf und Flammen waren zu sehen, die aus Luken und Fenstern schlugen. Durch das Fernglas sah er Bewegung auf dem Sand der Wüste. Menschen und Akkato, die sich zu organisieren versuchten. Hier und da schien es ihnen gelungen, denn es hatten sich Gruppen gebildet. Muster, die an Feldlager oder Formationen marschierender Soldaten erinnerte. Bisher bewegte sich keine davon in seine Richtung, was Zyrus erleichterte. Immerhin schienen diese Gruppen den Umfang eines ganzen Batallions zu besitzen. Sie waren bewaffnet und vermutlich schlecht gelaunt.
Weiter entfernt, Richtung Süden, erkannte er eine weitere Rauchwolke, die hoch in den Himmel stieg. Dort musste das andere Schiff runtergekommen sein, dem die Achilles einen Treffer verpasst hatte. Über dem Qualm erkannte er die Umrisse des Akkato-Schwesterschiffes, das weit über der Absturzstelle im Orbit schwebte und die Lage observierte.
Von der Achilles und ihren Begleitschiffen war nichts mehr zu sehen. Warum griffen sie nicht weiter an. Die Situation war günstig, auch noch das letzte Akkatoschiff vom Himmel zu pusten. Das Momentum nicht zu nutzen erschien Zyrus als ein Fehler.
„Ich bin gespannt, wie es nun weitergeht.“
Zyrus hatte Ramona nicht kommen hören. „Ja. Das beschäftigt mich auch.“
„Hat Blake dich in seine weiteren Pläne eingeweiht, oder war das schon alles, was wir von ihm erwarten können.“
„Er vertraut mir vieles an, aber ich bin nicht über alles informiert“, erklärte Zyrus und es hörte sich wie eine Entschuldigung an. „Ich hoffe es gibt einen weiteren Plan. Aber wer konnte schon hoffen, dass wir gleich so großen Erfolg haben.“
„Was würdest du an seiner Stelle tun?“
Zyrus wusste es ganz genau. „Ich würde zumindest das andere Akkatoschiff vom Himmel pusten.“
„Und dann?“
„Dann alle nötigen Streitkräfte bei der Erde zusammenziehen und Jagd auf die Akkato machen, solange sie noch in Schockstarre sind und noch keine Verstärkung bekommen.“
„So würde ich das auch machen. Wer weiss, vielleicht ist Blake gerade dabei. An irgendeinem anderen Ort. Es wäre vorteilhaft, wenn er seinen Verbündeten ein paar Infos geben würde.“
„Ich werde ihn kontaktieren, sobald ich die Möglichkeit dazu habe.“ n Zyrus betrachtete das Geschehen weiter durch sein Fernglas. „Was denkst du, ist hier passiert?“
„Krieg. Mehr muss ich nicht wissen. Mich interessiert es auch nicht, was die Akkato für Probleme untereinander haben. Wir haben unserer eigenen Herausforderungen. Das alles ist nur ein Etappensieg. Egal wie groß der Vogel ist, den wir gerade vom Himmel geholt haben.“
Zyrus pflichtete ihr bei. Die Frage, die ihn beschäftigte, konnte noch ein wenig warten. Aber sie würde wichtig werden, da sie die volle Aufmerksamkeit der Akkato besaßen. So wie es aussah, waren die Akkato untereinander alles andere als einig. Es bestand die Möglichkeit, mit einer der Akkato-Fraktionen in Kontakt zu treten, um zu sehen, welche Vorteile man herausgeschlagen konnte. Immerhin schienen sie mit Menschen zusammenzuarbeiten.
„Ich würde gerne mit Porter sprechen“, sagte Zyrus. „Ich würde ihn gerne kennenlernen.“
Ramona runzelte die Stirn. „Wie kommst du jetzt darauf?“
„Kannst du ihn holen lassen?“
„Er ist schwierig. Launisch. Ob er auf Anfragen reagiert, hängt von seiner Stimmung ab.“
„Und mit dem arbeitest du zusammen?“
„Ja. Er ist gut, wenn er mal in Fahrt kommt.“
„Kann ich mit ihm reden?“
„Warum ist das jetzt wichtig?“
„Ich brauche eine Antwort. Und ja. Sie ist wichtig.“
Ramona spähte durch einen Feldstecher.„Mal sehen“, murmelte sie gedankenverloren. „Er ist ein Dickkopf. Ohne triftigen Grund kann ich ihn nicht in den Stützpunkt beordern.“
„Kannst du mir die Aufzeichnung der Drohne schicken?“
Ramonas Blick wanderte eine weile über die Ebene, bis sie das Okular absetzte. „Kein Problem.“
„Ich muss mich mit Blake in Verbindung setzen.“
„Wir fliegen zur Basis zurück“, teilte ihm Ramona mit. „Wir richten hier einen Beobachtungsposten ein. Das war‘s. Mehr gibts nicht zu tun.“

Sie flogen zurück zum Hauptstützpunkt ihrer Einheit bei Phoenix. Ramonas Bruder zog es vor, noch in der Nähe des Beobachtungspostens zu bleiben. Ihm behagte es nicht, sich schon so früh aus dem Staub zu machen, jetzt, wo noch alles so unklar war. Seiner Ansicht nach, konnte noch viel passieren, auf das man reagieren musste. Zyrus vermutete, dass er seiner Schwester nicht ganz vertraute und sich lieber selbst ein Bild machte, anstatt seine Infos von Ramonas Leuten zu erhalten. Verständlich, wie Zyrus meinte. Auch er verließ sich lieber auf seine eigenen Beobachtungen, oder den Informationen, die er von Agenten erhielt, mit denen er zusammenarbeitete.
Es war Nacht, als sie den Stützpunkt erreichten. Ramona hatte Zyrus inzwischen die Aufzeichnung auf das Infopad überspielt, das er an seinem linken Unterarm trug. Während des Fluges zur Basis, hatte Zyrus immer wieder die kurze Sequenz auf dem holografischen Display ablaufen lassen, die Dominic Porter zeigte, wie er auf der Einstiegsrampe des fremden Schiffes stand und die Evakuierung seiner Kameraden leitete. Er trug eine eigenartige kupferfarbene Montur, die erst auf den zweiten Blick als Raumanzug zu erkennen war. Ein ganz anderes Design als es Menschen oder Akkato für ihre Anzüge und Rüstungen verwendeten. Es musste aus dem fremden Schiff stammen, das gewiss zu einer noch unbekannten Zivilisation gehörte. Dominic winkte abwechselnd seine Leute heran oder schob sie an sich vorbei ins Innere des Schiffes. Für einen kurzen Moment sah er scheinbar genau in die Richtung der Drohne, als hätte er sie bemerkt. Zyrus und Dominics Blicke trafen sich. Ja, es handelte sich um Porter. Kein Zweifel. Es war zwar schon über zehn Jahre her, aber Zyrus Personengedächtnis kannte keine Konkurrenz. Ein Grund mehr, warum Blake ihn in seiner Geheimdienstabteilung Hand wollte.
Der Transporter landete zwischen den Bäumen, auf dem Waldboden. „Was hast du dir angesehen?“, wollte sie wissen. „Hat das was mit Porter zu tun?“
Zyrus nahm seinen Rucksack auf. „Vielleicht. Hat er einen Bruder?“
„Keine Ahnung. So vertraut sind wir nicht miteinander, um Familienangelegenheiten zu erörtern. Aber kennst du eine gewisse Aleena Morris? Blake schickt sie, um dich abzuholen. Sie wird auch ein paar Eckpunkte unserer zukünftigen Zusammenarbeit abstecken. Sie scheint wichtig zu sein. Kannst du. Mir was über sie erzählen?“
Zyrus könnte tatsächlich viel über sie erzählen, dass keine geheimen Belange beinhaltete. „Sie ist der Inbegriff einer blonden Walküre“, begann er zu erzählen. „Widerspenstig in jeder Hinsicht. Eigenwillig. Brutal. Nicht wählerisch in ihren Mitteln. Zielstrebig. Rücksichtslos. Verschlagen.“
„Hast keine hohe Meinung von ihr.“
„Klingt das so? Ganz im Gegenteil. Für unsere Situation und in der Gesellschaft, in der wir uns bewegen, gehört sie genau zu den Leuten, die man in seiner Nähe haben will, wenn es kracht.“
„Sie wird in ein paar Minuten da sein. Ich versuche Porter zu erreichen, um dich mit ihm bekannt zu machen.“
Sie betraten den bewaffneten Transporter, in dem die Basis untergebracht war. An einer der Konsolen sprach sie einen der Männer an, die für die Kommunikation zwischen den Einheiten verantwortlich war. „Rufen Sie Porter. Und wenn er sich ziert, sagen Sie ihm, der Kerl ist da, der seine Frau und seine Tochter gerettet hat. Falls ihm das was bedeutet.“ Sie wendete sich an Zyrus. „Ich bereite mal alles für die Ankunft der Walküre vor. Ich denke an den Frachtraum des Transporters, mit dem wir angekommen sind. Ich will ihr nicht zu viel von unserer Basis zeigen. Mir ist es schon genug, dass du dich hier umsehen konntest.“
Nachdem Ramona gegangen war, stellte der Offizier die Verbindung zu Porter her. Ganz wie Ramona es vorausgesehen hatte, reagierte Porter erst, nachdem der Offizier ihm mitgeteilt hatte, wer ihn zu sprechen wünsche. Es gab nur eine simple Audioverbindung und nachdem ihm der Kommunikationsoffizier Kopfhörer und Konsole überlassen hatte, stellte sich Zyrus Porter vor.
„Dann bedanke ich mich erst mal für die Rettung meiner Familie“, sagte Porter. „Was wollen Sie von mir?“
„Haben Sie einen Bruder, der Dominic Porter heißt?“
Die Leitung blieb einige Sekunden still.
„Sind sie noch dran?“, erkundigte sich Zyrus.
„Woher kennen Sie ihn?“
„Ich weiß nicht, wie verbreitet der Name Dominic Porter ist, deswegen schicke ich ihnen besser einen kurzen Clip, den ich mittels einer Drohne, heute Nachmittag aufgezeichnet habe.“
Zyrus betätigte ein paar Tasten an der Konsole und wartete auf Porters Reaktion.
„Ist erwachsen geworden, der Kleine.“
„Also ist das ihr Bruder?“
„Würde mich wundern, wenn er das nicht wäre.“
Zyrus nahm das al ein Ja.
„Woher kennen Sie ihn?“, verlangte Ben Porter zu erfahren.
„Wir waren zusammen auf der Zora, ehe sich unsere Wege getrennt haben.“
„Hat ziemlich viel Wirbel gegeben damals.“
„Ja, das hat es.“
„Und wer sind Sie? Ich meine, was machen Sie bei den Jablonskis?“
„Ich gehöre zu Blakes Leuten.“
„Ah. Verstehe. Was wollen Sie von mir?“
„Nichts. Ich brauchte nur eine Bestätigung.“
„Nun, die haben Sie ja jetzt bekommen. War es das?“
Zyrus wunderte sich. Er hatte vermutete, Ben Porter würde ihn mit Fragen löchern. Fragen, die Zyrus auch Antworten über Ben Porter gegeben hätten. Der Mann interessierte ihn. Zyrus mochte Außenseiter. Ihre Motive, wenn es sich nicht um Dummköpfe handelte, waren immer faszinierend.

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