NOMADS Leseprobe! Ausgabe 13

Nomads Leseprobe (Unlektoriert)

Nomads leseprobe

Ellena mochte es nicht, wenn man zu viel von ihr erwartete. Eigentlich konnte sie es ganz allgemein nicht ausstehen, wenn man überhaupt etwas von ihr erwartete. Ihre große Schwester Kathy nannte sie immer das Inselbiest. Ihre Schwester machte sich sogar die Mühe, eine kleine Geschichte zu ersinnen, die illustrierte, welches Bild sie von ihrer jüngeren Schwester hatte. Die Geschichte spielte auf einer winzigen Insel. Im Grunde genommen nichts weiter als ein uninteressanter Felsen inmitten des Ozeans. Ein Paar Palmen gestand sie ihrer Schwester zu, denn es müsse Gelegenheit geben, damit sich ein so hässliches Ding wie Ellena vor fremden Blicken schützen konnte. Oder umgekehrt, was sie als treffender empfand. Ihre Schwester Ellena. Ein kleines, krötenähnliches Monster, mit großem Maul und kleinen spitzen Zähnen, dass auf diesem trostlosen Eiland lebte und es nicht leiden konnte, wenn jemand an die Küste ihres Königreiches gespült wurde, der womöglich auch noch Hilfe brauchte.
„Du wirst mal einsam sterben“, hatte Kathy gesagt. Öfter als nötig und ernster gemeint, als Ellena es zunächst wahrhaben wollte.
Ellena dachte oft über ihre Schwester nach. Gewiss öfter als Kathy an sie. Vielleicht täuschte sie sich auch. Die Beziehungen unter Geschwistern waren komplex, besonders, wenn sie von Abneigung, Missgunst und sogar Hass erfüllt waren. Und er Schule sollte Ellena einmal einen Aufsatz mit dem Titel, Ein wichtiger Mensch in meinem Leben schreiben. Komischerweise kam ihr sofort Kathy in den Sinn. Warum nicht Nisha, ihre damals beste Freundin. Oder Bennie Guthmann, bei dem sie sich ihren ersten Kuss abgeholt hatte. Genau genommen hatte sie der dickliche Nachbarsjunge dazu überredet. Sie so lange genervt und bedrängt, bis es ihr zu dumm wurde, sie einwilligte und damit alle anderen Erfahrungen in dieser Richtung unangenehm färbte. Immer wenn sie es später mit einem Mann zu tun bekam, schlich sich diese Erfahrung in ihren Sinn. Auch ihre Vater und ihre Mutter spielten untergeordnete Rollen in ihrem Leben. Kathy war es, deren Abneigung sie reizte und herausforderte. Sie nannte den Aufsatz, “Der Spiegel der Kröte, und die Welt dahinter.“ Darin ging es vordergründig um Ellena, die als widerliches, egozentrisches Monster, ein einsames Leben auf besagte Insel führte. Aber je mehr sie sich beschrieb, wobei sie die Worte ihrer Schwester benutzte, umso klarer wurde ihr, dass Kathy von sich selber redete. Als sie damals über ihre Schwester nachdachte, fiel ihr auf, wie viele Bekanntschaften sie hatte. Doch keine davon pflegte sie mit Sorgfalt. Keine dieser Beziehungen erreichte einen Grad der Vertrautheit und des Verständnisses, dass man von Freundschaft sprechen konnte. Kathy heiratete früh, und wurde unglücklich. Ihr Wunsch nach tief empfundener Freundschaft, wenn er denn vorhanden war, hatte sich in die falsche Richtung bewegt. In eine überkommene Institution, denen Ziel nicht das Glück des Individuums, oder die Verschmelzung zweier Individuen zu einer neuen Daseinsform darstellte, sondern nur das Reproduzieren erbberechtigter Kinder, die einmal den Familienkrempel bekommen sollten, wenn die Eltern tot waren. Eine völlig überforderte, unheilige Institution, die zu eng mit Materialismus und Tod verknüpft ist, dass sie niemanden Glück und Erfüllung bringen konnte. Ellena schloss nicht aus, dass es Menschen gab, die darin glücklich waren, aber das hing nicht von der Ehe ab, oder wie man das angestaubte Konstrukt noch nennen mochte. Nein. Ihre Schwester wollte Ellena als ihre Freundin haben. Ohne den Druck, den ihre Eltern – eine andere Instanz – auf sie ausgeübt hatten, in der Hoffnung, aus der Verantwortung, die sie ihr für Ellena übertrugen, mochte Freundschaft sprießen. Kathy war unangepasst und eigensinnig. Ein Freigeist, der Wellen und Wind verfluchte, die einen Schiffbrüchigen an ihre Gestade warfen. Sie war das Monster, auf der kleinen Insel.
Ellena musste sich dennoch eingestehen, dass sie das Kind ihrer Eltern war und Kathy in vielem glich. Doch im Gegensatz zu Kathy konnte sie Freundschaften schließen.
Sie erinnerte sich an ein Mädchen. Ein junges, blondes Kind aus einem Waisenhaus. Sie hatten sich auf einem Spielplatz kennengelernt. Es war Sommer. Ein unglaublich heisser Sommer. Das Mädchen saß auf einer Bank. Die großen, kindlichen Augen blickten ernst und traurig auf den Boden.
„Hast du Pappa und Mama?“, fragte es, ohne sich nach Ellenas Namen zu erkundigen oder den ihren zu nennen.
„Ja. Habe ich“, antwortete sie.
„Ich habe keine Eltern.“
„Jeder hat Eltern.“
„Ja. Aber meine haben mich vergessen. Erst bauen sie einen und dann ist man ihnen egal.“
„Ich bin Ellena. Oder Ellie, wenn dir das lieber ist.“
„Du siehst nicht wie eine Ellie aus.“
„Wie sieht denn eine Ellie aus?“
„Keine Ahnung, aber nicht wie du.“
Ellena fand die Augenfarbe des Mädchens irritierend. Seltsam, dass ihr das nicht gleich zu Beginn aufgefallen war.
„Du hast keine Silberaugen?“, kam Ellena die Kleine zuvor.
Es mussten Implantate sein. Womöglich war das Mädchen, dass seinen Namen nicht nennen wollte, blind geboren. Vielleicht hatte es sein Augenlicht auch durch einen Unfall oder eine Krankheit verloren. Ellena wollte nicht danach fragen. Es war zu früh dazu. Es war zu persönlich.
„Welche Features hast du?“, fuhr das Mädchen unbeirrt fort zu fragen.
Ellena wunderte sich über das Kind. Vielleicht war sie eine der illegalen Hybridmaschinen. Replikate von Menschen, die dem Original zum Verwechseln ähnlich sahen. Diese Automaten mischten sich unter die Bevölkerung, bis es Gesetzte gab, die vorschrieben, dass Roboter, Androiden, oder wie auch immer man sie nannte, deutlich sichtbar Merkmale ihrer Künstlichkeit aufweisen mussten. Hier waren es die Augen.
„Ich habe keine Features“, antwortete Ellena. „Ich kann ganz gut Malen, wenn du das meinst.“
„Nein. Das meine ich nicht.“ Unvermittelt sprang das Mädchen auf und breitete die Arme aus. Damit nicht genug. Sie legte den Kopf in den Nacken, ballte die Fäuste und entfaltete ein paar Libellenflügel. Sie glitzerten im Sonnenlicht in allen Regenbogenfarben.
Ellena trat ein, zwei Schritte zurück. Erstaunt und entsetzt zugleich. Auch dieses Detail war ihr entgangen, auch wenn es im Grunde genommen unübersehbar war. Ellena sah das Mädchen mit seinen großen Metallaugen ganz genau vor sich. Sie konnte jedoch nicht mehr nachvollziehen, wann die bloße Erinnerung an ihre Kindheit in diese eigenartige Szenerie übergegangen war. Irgendwann, während sie in ihren Erinnerungen versunken war, musste sie in diese Szenen hineingeglitten sein, wie in einen Traum, nach kurzem Schlummer. Die ganze Situation hatte etwas Unwirkliches an sich, aber Ellena nahm alles hin, als sei es, etwas ganz Natürliches. Ganz so, wie man die seltsamsten Sachen akzeptierte, wenn sie im Traum geschahen.
Das Mädchen wand sich, in einer Art Tanz, wobei es Ellena nicht aus den Augen ließ. Die Flügel flatterten, in hoher Frequenz, begelietet von einen hellen Surren.
„Meine Features!“, bekräftigte die Kleine, woraufhin die schillernden Flügel anwuchsen, als hätte sich ein Fächer entfaltet. „Der Sonnenwind. Ich kann ihn fühlen. Es ist zwar nicht mehr nötig, aber ich habe gelernt, ihn aufzunehmen und zu nutzen.“
Ellena konnte ihre Empfindungen nicht in Worte kleiden. War es ein Engel, dem sie da gerade begegnete, oder ein Dämon.
„Was bist du?“, flüsterte Ellena, nachdem sie ihre Fassung wiedergewonnen hatte.
„Ich erschrecke dich, nicht wahr?“, meinte das Mädchen.
Ellena nickte. „Ja und nein. Vieles, das schön ist, ist erschreckend. Das hat Menschen noch nie davon abgehalten, Gefahren einzugehen.“
Die Worte schienen dem Mädchen zu gefallen. „Ich bin Sira und wir werden einen weiten Weg zusammen gehen. Aber ich möchte gerne noch etwas wissen.“
„Nur zu.“
„Wer ist Monica?“
„Monica?“
Das Mädchen mit den Silberaugen deutete mit einem Kopfnicken hinüber auf einen Grashügel, nur einen Steinwurf weit von ihnen entfernt. Unter den ausladenden, üppig belaubten Zweigen einer Eiche saß eine Frau. Sie verharrte in einer Meditationspose, die Augen geschlossen.
„Das ist meine Freundin, Monica Simmons“, antwortete Ellena. „Wie ist sie hierher gekommen?“
„Sie ist nicht hier“, korrigierte Sira. „Genauso wenig wie ich oder du.“
„Mir ist das alles zu hoch. Wo bin ich? Was ist das für ein Ort?“
„Soviel ich aus deiner Erinnerung weiß kennst du diesen Ort. Du hast ihn schon einmal geteilt. Mit Monica.“
„Aha.“ Ellena nickte.
Offenbar handelte es sich um einen Raum, eine Dimension, in die man eindringen konnte und die wie ein virtuelles Konstrukt wirkte. Er setzte sich aus Informationen aus den Gedanken der Beteiligten zusammen.
„Sie leidet“, bemerkte Sira. „Was hat deine Freundin?“
Ellena erklomm den Hügel, um näher bei Monica zu sein. Sira folgte ihr durch das hohe Gras und summte ein Kinderlied vor sich hin. Oben angekommen bot sich Ellena der bizarre Anblick auf eine Ebene, über der eine Schlacht tobte. Ellena sah die Durana. Brennende Trümmer regneten von ihr zur Erde herab.
Monicas Gesicht zuckte. Aus einem Augenwinkel rann ein Blutstropfen. Sie begann zu husten und Blut quoll aus ihrem Mund.
„Was passiert hier?“, fragte Ellena entsetzt.
„Sie kämpft“, sagte Sira. „Spürst du das denn nicht?“
„Ich sehe es.“
„Sie hat viele Wunden. Ihre Rüstung wird sie nicht lange schützen.“
„Ich muss ihr helfen.“
„Wenn du ihr hilfst. Wirst du diesen Ort verlassen. Du wirst auch deine Freunde hier verlassen. Zurückbleiben wird nur deine fleischliche Hülle. Leer und ohne Gedanken. Die werden über die Brücke zu Monica gegangen sein und ein Teil von ihr werden. Oder ein Teil des Planeten, auf dem sie sich befindet. Das ist schwer zu sagen. Gedanken gehen ihre eigenen Wege.“
Ellena kamen die Worte des Mädchens wie die eines Orakels oder einer Zauberin vor. Es klang nach Wahnsinn, aber er hatte seine eigene Logik.
„Durch die Sibis habt ihr, ohne es zu wollen, ein Reich betreten, dass unendlich viele Geheimnisse birgt.“
„Was willst du damit sagen?“
„Du wirst mehr erreichen, wenn du bei uns bleibst.“
„Und Monica?“
„Ich bin kein Prophet. Sie kämpft. Sie stirbt oder sie überlebt. Das kann keiner sagen. Aber deine Freunde hier werden sterben, wenn du gehst. Das ist sicher. Doch es gibt fast immer eine Möglichkeit, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.“
„Dir ist schon klar, dass ich dir gerade einen gewaltigen Vertrauensvorschuss gebe?“, meinte das Mädchen keck.
„Inwiefern?“
„Insofern, dass ich euch Menschen nicht traue. Noch nie getraut habe.“
Für Ellena klang das seltsam. „Vielen Menschen bist du bisher ja noch nicht begegnet.“
„Da irrst du dich.“
„So, wie ich Dominic verstanden habe…“
„Dominic.“ Sira klang amüsiert und angewidert zugleich. „Der Junge, der versucht hat einzutreten, ohne anzuklopfen?“
„Kann sein, dass er sich etwas ungeschickt angestellt hat.“
„Ungeschickt ist noch untertrieben.“
Ellena wollte nicht, dass sie vom Thema abschweiften. „Was gefällt dir an den Menschen nicht?“
„Ihr seid arrogant, hochmütig, rücksichtslos, ungeschickt, trampelhaft, rechthaberisch, intolerant, habsüchtig, unersättlich…
„In Ordnung. Ich hab schon verstanden. Das sagen wir über uns selber auch.“
Sira gab sich verblüfft. „Das wäre mir neu.“
Plötzlich geschah etwas mit Sira. Der Körper des Mädchens begann sich zu verändern. In Sekundenschnelle wuchs sie zu einer schönen, jungen Frau heran. Die filigranen, zerbrechlichen Flügel formten sich zu kupferfarbenen Tentakeln, denen weitere Zweige entwuchsen, bis ein filigranes Aderwerk entlastenden war, das Ellena einhüllte. Das Licht schwand. Ein einzelner, gelber Stern stand am Himmel. Sein Licht fiel wie das der Herbstsonne durch das Geflecht.
„Ich sehe, du bist unwissend.“ Siras Stimme hatte nichts kindliches mehr an sich. Sie klang dunkel und und klar, wie Ellena es von einer der Feenköniginnen erwartete, die sie aus ihren Märchenbüchern kannte.
Ellena nahm all ihren Mut zusammen, um Sira in ihrer neuen, erschreckend schönen Form eine Frage zu stellen. „Wie meinst du das?“
„Du bist nicht gekommen“, fuhr Sira fort, „Wie deine Gefährten. Vermessen, selbstgefällig, aufgeblasen. Darum habe ich dich eingelassen. Du bist nichts von alldem. Und erst jetzt erkenne ich, was mit euch Menschen geschehen ist. Ihr seid nicht mehr dieselben.“
„Ich verstehe nicht.“
„Ich werde dir etwas zeigen“, antwortete Sira und lächelte. „Dort wirst du sehen und erkennen.“

 

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Nomads Reading Sample (Unedited)

Ellena didn’t like it when people expected too much from her. In fact, she generally couldn’t stand it when people expected anything of her at all. Her big sister Kathy always called her the island beast. Her sister even went to the trouble of making up a little story that illustrated what image she had of her younger sister. The story was set on a tiny island. Basically nothing more than an uninteresting rock in the middle of the ocean. She conceded a pair of palm trees to her sister, because there had to be opportunity for such an ugly thing as Ellena to protect herself from foreign eyes. Or vice versa, which she felt was more appropriate. Her sister Ellena. A small, toad-like monster, with a big mouth and small pointed teeth, that lived on this desolate isle and didn’t like it when someone washed up on the shores of her kingdom, possibly needing help as well.
“You’re going to die lonely,” Kathy had said. More often than not, and meant more seriously than Ellena initially wanted to admit.
Ellena often thought about her sister. Certainly more often than Kathy thought about her. Perhaps she was mistaken, too. Relationships among siblings were complex, especially when filled with dislike, resentment, and even hatred. And he school Ellena was once supposed to write an essay titled, An Important Person in My Life. Strangely enough, Kathy immediately came to her mind. Why not Nisha, her best friend at the time. Or Bennie Guthmann, from whom she had picked up her first kiss. Actually, the chubby neighbor boy had talked her into it. Pestered and badgered her until it became too silly, she consented and thus colored all other experiences in this direction unpleasantly. Whenever she had to deal with a man later, this experience crept into her mind. Her father and mother also played subordinate roles in her life. It was Kathy whose reluctance irritated and challenged her. She called the essay, “The Mirror of the Toad, and the World Beyond.” It was ostensibly about Ellena, who was an obnoxious, self-centered monster, living a solitary life on said island. But the more she described herself, using her sister’s words, the more she realized that Kathy was talking about herself. As she thought about her sister then, it struck her how many acquaintances she had. Yet none of them she cultivated with care. None of these relationships reached a level of familiarity and understanding that could be called friendship. Kathy married early, and became unhappy. Her desire for deeply felt friendship, if it existed, had moved in the wrong direction. Into an outmoded institution whose goal was not the happiness of the individual, or the merging of two individuals into a new form of existence, but only the reproduction of hereditary children who would one day get the family junk when the parents were dead. A completely overburdened, unholy institution too closely linked to materialism and death that it could not bring happiness and fulfillment to anyone. Ellena didn’t rule out the possibility that there were people who were happy in it, but that didn’t depend on marriage, or whatever else you might call that dusty construct. No. Her sister wanted Ellena to be her friend. Without the pressure her parents – another entity – had put on her, hoping friendship might sprout from the responsibility they gave her for Ellena. Kathy was maladjusted and headstrong. A free spirit who cursed the waves and wind that cast a castaway on her shores. She was the monster, on the small island.
Still, Ellena had to admit to herself that she was her parents’ child and resembled Kathy in many ways. But unlike Kathy, she could make friends.
She remembered a girl. A young, blonde child from an orphanage. They had met on a playground. It was summer. An incredibly hot summer. The girl was sitting on a bench. The big, childlike eyes looked at the ground seriously and sadly.
“Do you have Pappa and Mama?” she asked, without inquiring Ellena’s name or saying hers.
“Yes. I do,” she answered.
“I don’t have parents.”
“Everyone has parents.”
“Yes. But mine have forgotten me. First they build you and then they don’t care about you.”
“I’m Ellena. Or Ellie, if you prefer.”
“You don’t look like an Ellie.”
“What does an Ellie look like?”
“I don’t know, but not like you.”
Ellena found the girl’s eye color irritating. Odd that she hadn’t noticed it to begin with.
“You don’t have silver eyes?” the girl beat Ellena to it.
They had to be implants. Possibly the girl who would not give her name had been born blind. Maybe she had lost her sight in an accident or illness. Ellena did not want to ask about it. It was too early. It was too personal.
“What features do you have?” the girl continued to ask, unperturbed.
Ellena wondered about the child. Maybe she was one of the illegal hybrid machines. Replicas of humans that looked confusingly like the original. These automatons mingled with the population until there were laws mandating that robots, androids, or whatever they were called, had to have clearly visible features of their artificiality. Here, it was the eyes.
“I don’t have any features,” Ellena replied. “I can paint quite well, if that’s what you mean.”
“No. That’s not what I mean.” Unexpectedly, the girl jumped up and spread her arms. She didn’t stop there. She put her head back, clenched her fists, and unfurled a pair of dragonfly wings. They glittered in the sunlight in all the colors of the rainbow.
Ellena took a step or two back. Astonished and horrified at the same time. She had missed this detail, too, even though it was basically unmissable. Ellena saw the girl with her big metal eyes quite clearly in front of her. However, she could no longer comprehend when the mere memory of her childhood had turned into this strange scenery. At some point, while she was lost in her memories, she must have slipped into these scenes, like into a dream, after a short slumber. There was something unreal about the whole situation, but Ellena took it all in as if it were, something quite natural. Just as one accepted the strangest things when they happened in a dream.
The girl squirmed, in a kind of dance, not taking her eyes off Ellena. The wings fluttered, in high frequency, accompanied by a bright whirring.
“My features!” the little girl affirmed, whereupon the iridescent wings grew as if a fan had unfolded. “The solar wind. I can feel it. It’s not necessary anymore, but I’ve learned to pick it up and use it.”
Ellena could not put her sensations into words. Was it an angel she just met, or a demon.
“What are you?” whispered Ellena after she regained her composure.
“I scare you, don’t I?” the girl said.
Ellena nodded. “Yes and no. A lot of things that are beautiful are frightening. That has never stopped people from taking chances.”
The girl seemed to like the words. “I am Sira, and we will go a long way together. But there’s something else I’d like to know.”
“Go ahead.”
“Who is Monica?”
“Monica?”
The silver-eyed girl gestured with a nod of her head over to a grassy knoll just a stone’s throw away from them. Under the spreading, lushly leafy branches of an oak tree sat a woman. She paused in a meditation pose, her eyes closed.
“That’s my friend, Monica Simmons,” Ellena replied. “How did she get here?”
“She’s not here,” Sira corrected, “any more than I am or you are.”
“I’m in over my head. Where am I? What is this place?”
“As far as I can tell from your memory, you know this place. You’ve shared it before. With Monica.”
“I see.” Ellena nodded.
Apparently it was a space, a dimension that could be entered and acted like a virtual construct. It was composed of information from the minds of those involved.
“She’s suffering,” Sira remarked, “What’s wrong with your friend?”
Ellena crested the hill to be closer to Monica. Sira followed her through the tall grass, humming a nursery rhyme to herself. At the top, Ellena was treated to the bizarre sight of a plain over which a battle raged. Ellena saw the durana. Burning debris rained down from her to the earth.
Monica’s face twitched. A trickle of blood ran from the corner of one eye. She began to cough and blood poured from her mouth.
“What’s happening?” asked Ellena in horror.
“She’s struggling,” said Sira, “Can’t you feel it?”
“I see it.”
“She has many wounds. Her armor won’t protect her for long.”
“I have to help her.”
“If you help her. You will leave this place. You will also leave your friends here. Only your fleshly shell will remain. Empty and without thought. They will have crossed the bridge to Monica and become a part of her. Or a part of the planet she’s on. It’s hard to say. Thoughts go their own ways.”
To Ellena, the girl’s words seemed like those of an oracle or sorceress. It sounded like madness, but it had its own logic.
“Through the Sibis, without meaning to, you have entered a realm that holds infinite secrets.”
“What are you saying?”
“You will accomplish more if you stay with us.”
“And Monica?”
“I’m not a prophet. She’s struggling. She’s dying or she’s surviving. No one can say. But your friends here will die if you go. That’s for sure. But there’s almost always a way to kill two birds with one stone.”
“You do realize I’m giving you a huge leap of faith right now?” the girl said perkily.
“In what way?”
“In that I don’t trust you humans. Never have trusted you.”
To Ellena, this sounded strange. “After all, you haven’t met many humans yet.”
“That’s where you’re wrong.”
“The way I understood Dominic…”
“Dominic.” Sira sounded amused and disgusted at the same time. “The boy who tried to enter without knocking?”
“He may have been a little clumsy.”
“Clumsy is an understatement.”
Ellena didn’t want them to stray from the topic. “What don’t you like about people?”
“You are arrogant, haughty, inconsiderate, clumsy, tramp-like, opinionated, intolerant, avaricious, insatiable….
“All right. I get the picture. We say that about ourselves, too.”
Sira feigned puzzlement. “That would be news to me.”
Suddenly, something happened to Sira. The girl’s body began to change. In seconds, she grew into a beautiful young woman. The delicate, fragile wings formed into copper-colored tentacles, from which more branches grew until a filigree veinwork was relieved, enveloping Ellena. The light faded. A single, yellow star stood in the sky. Its light fell through the weave like that of the autumn sun.
“I see you are ignorant.” Sira’s voice had nothing childlike about it anymore. It sounded dark and and clear, as Ellena expected from one of the fairy queens she knew from her storybooks.
Ellena mustered all her courage to ask Sira a question in her new, frighteningly beautiful form. “What do you mean?”
“You didn’t come,” Sira continued, “Like your companions. Presumptuous, self-important, pompous. That’s why I let you in. You are none of these things. And only now do I realize what has happened to you humans. You are no longer the same.”
“I don’t understand.”
“I will show you something,” Sira replied, smiling. “There you will see and recognize.”

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