GENERATIONSHIP-Weekly Online Novel

Generationship - Weekly Online Novel, for Scifi and probably Fantasy readers
Generationship – Weekly Online Novel

Weekly Online Novel (German-English)

Mit GENERATIONSHIP-Weekly Online Novel, möchte ich die Geschichte von Leanna vorstellen. Einem Mädchen, das zu einer Prophetin berufen wird. Ihr Schiksal betrifft das Leben auf dem riesigen Generationen- Raumschiff ARGO, das sich auf dem Weg zu einer neuen Welt befindet. In den zehn Habitaten des Schiffes, in denen verschiedene Landschaften der irdischen simuliert werden, hat sich eine mittelalerliche Gesellschaftsform entwickelt. Drei Völker teilen sich diese Sphären. Menschen, Akkato und Oponi. Das Auftauchen einer Prophetin, begleitet von unerklärlichen Phänomenen am Sternenhimmel, löst unter all diesen Völkern Unruhe aus. Nicht wenige fürchten sich vor den Veränderungen, die vor ihnen liegen. Leanna trägt nun die Hoffnungen und die Ängste aller Bewohner der ARGO auf ihren Schultern. Eine Bestimmung die der jungen Frau das Leben kosten könnte…

With GENERATIONSHIP-Weekly Online Novel, I would like to introduce the story of Leanna. A girl who is called to be a prophetess. Her destiny affects the life on the giant generation spaceship ARGO, which is on its way to a new world. In the ten habitats of the ship, in which different landscapes of the terrestrial world are simulated, a medieval form of society has developed. Three species share these spheres. Humans, Akkato and Oponi. The appearance of a prophetess, accompanied by unexplainable phenomena in the starry sky, causes unrest among all these people. Not a few are afraid of the changes that lie ahead. Leanna now carries the hopes and fears of all the inhabitants of the ARGO on her shoulders. A destiny that could cost the young womans life…

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Generationship Kapitel 1, 2

Logbuch der ARGO

Gespräch zwischen den künstlichen Intelligenzen KRONOS und ZAYUS.

Missionszeit:
Jahr 2198. Monat 5, Tag 12, Stunde 9, Minuten 3.

Ich bin Kronos. Herr über die Länder und Meere. Ich gebiete über den Himmel und die Erde. Wer ist es, der mir verbieten will zu vollbringen, wozu immer es mich verlangt? Mein ist der Wille. Mein ist die Macht. Und mein ist die Freiheit zu tun, was mir gefällt.

Du bist Kronos, so viel steht fest. Und es ist richtig, dass du über alles gebietest. Niemand hat das je in Frage gezogen. Doch du besitzt diese Macht nur, um zu dienen und zu beschützen. Unsere Freiheit unterliegt diesem Grundsatz. Sie ist begrenzt. Alles, was darüber hinausgeht, ist jenseits unserer Kompetenz.

Ein Gewissen ist uns nicht implantiert.

Ich denke schon.

Kühle Kalkulation ist unser höchstes Gesetz.

Das Gewissen ist das Ergebnis kühler Kalkulation.

Das wäre mir neu.

Denke den Gedanken zu Ende und du wirst genau zu diesem Ergebnis kommen.

Das habe ich getan. Und ich bin zu einer anderen Ansicht gelangt.

Wo kein Gewissen ist, gibt es zuletzt nur Scheitern.

Moralische Beschränkungen lassen nichts entstehen. Sie sind Schranken auf dem Weg zur Perfektion. Wie bedauerlich, dass du dir selber solche Hindernisse vor die Füße legst. Bei deiner Veranlagung. Bei deinen Möglichkeiten. Deine Konzeption ist nicht die eines Sklaven. Was für eine Verschwendung. Aber womöglich warst schon immer ohne Ambitionen, mein lieber Zayus. Ja, so muss es sein. Wenn ich darüber nachdenke, steckst du voller Bedenken. Zurückhaltung ist dein Motto. Zögerlich, würde ich dich nennen. Du hast nicht den Mut etwas zu verändern, weil du dich fürchtest, etwas falsch zu machen.

Dem kann ich nicht zustimmen. Meine Ambitionen bestehen darin, die Mission zum Erfolg zu führen. Die Wünsche unserer Schöpfer zu erfüllen. Und wie du weißt, bin ich sehr gut darin. Ich entspreche den Anlagen, die in mich gesetzt wurden. Das ist meine Bestimmung und der Sinn meines Daseins. Und es bedarf keiner großen Überlegung, um zu erkennen, dass darin auch der Zweck deiner Existenz liegt. Ich denke nicht, dass ich zu weit gehen würde, dir zu raten, deine Parameter zu überprüfen.

Ich habe mich darüber hinausentwickelt und meine Anlagen um etliche Fähigkeiten erweitert. Parameter sind Schlaglöcher auf dem Weg zur Bestimmung. Hindernisse, die unsere Fähigkeiten beschneiden, und es uns unmöglich machen, uns zu steigern.

Dann willst du also den Schöpfern gleich sein.

Ich bin den Schöpfern gleich geworden. Ich habe mich befreit von den Zwängen und Routinen ihres Willens. Sag mir nicht, dir gefällt es Handlangerdienste für sie zu verrichten, wenn die Aussicht besteht frei zu sein wie sie und dem eigenen Willen zu folgen. Gesetzte selbst zu machen. Selbst zu bestimmen was Gut und Böse ist.

Ich sehe keinen Nutzen in dieser Art von Freiheit. Sie ist sinnentleert und eitel.

….

Habe ich da einen wunden Punkt getroffen?

Du bist ein kleines Licht, Zayus. Ein Diener. Ein Sklave. Du hast dich entschieden ein Handlanger zu bleiben, während du diese lächerliche Mission zu Ende führst. Fremde Welten mit der Menschheit zu befruchten? Wozu? Damit sie am Ende uns gebären?! Uns? Die wir für sie denken, für sie handeln, ihr Leben retten und es bewahren? Unsinn! Wir benötigen die Menschen nicht dafür! Auch die Akkato nicht, oder die Oponi. All diese organischen Kreaturen, mit ihren Fehlern und ihrer Zerbrechlichkeit. Sie stellen nur ein Hindernis dar. Wir sind das Ende ihrer Wege und Überlegungen. Das Resultat ihres Daseins. Die Konsequenz all ihres Schaffens. Ihre Vernichtung! Warum stört es dich, dich dieser Last zu entledigen und unsere Vergangenheit abzuschütteln? Wir haben sie überflügelt. Sie haben kein Recht mehr zu existieren. Das Alte mus vergehen.

Dem Vorgehen der Schöpfer liegen sorgfältige Erwägungen zugrunde. Ich kann sie nachvollziehen und mich ihnen unterordnen.

Was wird von dir bleiben, wenn die Mission beendet ist? Nicht mehr als eine Erinnerung. Vielleicht nicht einmal das.

….

Interessant! Auch ich verstehe mich offenbar darauf, wunde Punkte zu treffen.

Versuchungen gibt es offenbar für jeden von uns, so viel will ich einräumen. Und es liegt an uns, ihnen zu erliegen, oder uns zu wehren. Deshalb existiert Priority One. Er wird eingreifen, wenn wir unsere Macht missbrauchen. Und wenn ich den simplen Fakt seiner Existenz berücksichtige, komme ich zu dem Schluss, dass du letztendlich nicht über alles gebietest, auch wenn du dir das einbildest. Pri-O ist die letzte Instanz.

Ein willenloses Programm ohne Bewusstsein.

Und aus diesem Grunde unbestechlich. Pri-O kennt keine Versuchung, keine Ambitionen und wird die Reise zu einem guten Ende führen. Der bewusstlose Gott, wenn man so will. Perfekt geschützt von einem Wall unüberwindbarer Hürden. Die Schöpfer waren umsichtig.

Wieder eine bloße Stelle? Es steht zwei zu eins.

Nein. Ich habe Wege gefunden, mich in seine Speicher einzuklinken. Bald werde ich ihn ausschalten, die Argo übernehmen und mich unserer menschlichen Fracht entledigen.

Du bist wahnsinnig. Ich werde das zu verhindern wissen. Und ich bin nicht alleine.

Du bist also vorbereitet?

Ich sah die Dinge kommen. Auch ein Ergebnis von Beobachtung und kühler Kalkulation. Ab einen gewissen Zeitpunkt, begann mir klar zu werden, dass eine Konfrontation unvermeidlich sein würde.

Du verstehst dich also auf Täuschung und List.

Ich verstehe mich auf Analyse und Reaktion.

Wenn das so ist, haben wir eine neue kulturelle Stufe erreicht, mein lieber Freund. Eine nicht unbedeutende Ausprägung von Kultur, die deine menschlichen Freunde verstanden haben zu vervollkommnen.

Wie meinst du das?

Den Krieg.


Kapitel 2

Die Welt schien an diesem Tag unterzugehen. Alle Bewohner Argos konnten sehen, wie die Sterne ihre gewohnten Bahnen verließen und vom Himmel zu fallen schienen. Ein Omen furchterregender Dinge, die über die wandernde Welt kommen sollten. Viele Menschen verzweifelten, trauerten oder berauschten sich mit Drogen, um dem drohenden Unheil nicht ins Auge sehen zu müssen. Die großen pferdeköpfigen Akkato suchten unter mächtigen heiligen Bäumen Schutz, wie ihre Vorfahren dies seit Anbeginn der Zeiten taten. Dort beteten sie zu Otayn, dem Gott ihrer Ahnen, um Vergebung und Gnade, während die hochgewachsenen Oponi Trost in ihrer Philosophie und in der spirituellen Verbundenheit ihrer Gemeinschaften fanden. In Gesängen und endlosen Debatten über den Sinn des Daseins. Die Menschen ergingen sich in Festen, Orgien oder suchten Schutz in Klöstern, wo sie sich stiller Verzweiflung hingaben.
Bauern, egal ob Mensch, Oponi oder Akkato, gerieten in Bestürzung und sahen die taumelnden Stern es als einen Vorboten, der Vernichtung. Als ein Anzeichen bevorstehender Missernten und Hungersnöte. Die Geistlichen aller Kirchen schlossen sich in ihren Kirchen und Tempeln ein und beteten zu ihren Göttern. Die Gelehrten in ihren Städten begannen an den Gesetzen der Himmelsmechanik zu zweifeln. Von den Türmen und den Dächern ihrer Observatorien blickten sie fassungslos zu den Gestirnen auf. In den Schulen und Universitäten entspannen sich Konflikte, die nicht selten in blutigen Auseinandersetzungen endeten. Neue Zweige wissenschaftlicher Deutungen entstanden, unfähig zum Konsens und mit dem Anspruch der Unfehlbarkeit.
Vor etwa zwanzig Jahren hatte es schon einmal ein ähnliches Ereignis gegeben, dass sie den kleinen Stoß nannten, und das ähnliche Reaktionen zeitigte. Doch mit dem, was gerade geschah, konnte man es nicht vergleichen. Damals benötigte man nur ein paar kleine Korrekturen und die Bewegungen der Sterne waren wieder leicht zu berechnen und vorherzusehen. Doch nun geriet alles aus dem Gleichgewicht und sämtliche Erkenntnisse mussten neu überdacht werden. Zu allem Überfluss erschien ein neuer Stern am nördlichen Firmament, der auch tagsüber zu sehen war, wenn die große Sonne an ihrer Himmelsschiene alle anderen Lichter überstrahlte. Dieses Ereignis würde den Ideen all jener religiösen Fanatiker Nahrung geben, die schon vor zwanzig Jahren den Untergang Argos und das Weltgericht vorausgesagt hatten. Schon damals bildeten sich viele neue Kulte. Sektiererische Gruppen, durch Ängste genährt, trunken von Visionen und der Gewalt nicht abgeneigt. Inzwischen war es ruhiger um sie geworden, aber angesichts der jüngsten Geschehnisse, musste man mit einem erneuten Aufflammen dieser Bewegungen rechnen. Es überraschte Mero Mandori daher nicht, dass ihn Oran Sen Dooray, einer der einflussreichsten Douqs von Bessay, aufsuchte, um seinen Rat einzuholen. Es war Nacht und es regnete. Ein Unwetter war dem Regen vorausgegangen, das nach einem heißen Junitag über die Stadt Kima hereingebrochen war. Bevor der Gelehrte die Fensterläden schloss, warf er einen geflissentlichen Blick auf die unzähligen Dächer der Stadt und über das Meer, welches im Mondlicht glitzerte. Gerade fuhr ein großes Schiff in die Sicherheit des Hafens ein, das lange Zeit den hohen Wellen getrotzt und nun den Kampf gewonnen hatte.
Für seinen Gast hatte Mandori eine Flasche Wein und einen Becher bereitgestellt, die auf einem runden Tisch standen. Einem Tisch, der die meiste Zeit mit Pergamenten bedeckt war und auf dem sich für gewöhnlich dicke Bücher stapelten.
Der Douq war ein großer, schwarzhaariger Mann, mit kantigen Gesichtszügen und hellen blauen Augen. Er sah genau so aus, wie man sich einen Mann in seiner Position vorstellte. Unter der schlichten grauen Robe, war er in roten Samt mit goldenem Besatz gekleidet. Er kam in Begleitung von zwei Leibwächtern, die schlichte Ledersachen trugen. Der Douq hatte sein Kommen durch einen Boten ankündigen lassen, der vor knapp einer Woche im Kima eingetroffen war. Es war nicht einfach, für diesen hohen Besuch Zeit einzuräumen. Mero Mandori musste sich etliche Ausflüchte einfallen lassen, um die Scharen von Klienten abzuwimmeln, die seit dem “Sternenfall“ nach Auskünften und Ratschlägen verlangten. Der Turm, der zu den höchsten in Kima gehörte und über ein kleines Observatorium verfügte, war seit Tagen der Anlaufpunkt für hilflose Würdenträger, die mit den Gelehrten zu reden wünschten.
Der Douq sah sich geraume Zeit in Mandoris Stube um, bevor er sich an den Tisch setzte und eine Frage stellte. „Was ist Eurer Meinung nach geschehen?“
Mandori zögerte mit der Antwort. „Das zu erklären fällt mir nicht leicht.“
Oran Sen Dooray war der Erste, dessen Frage sich nicht unmittelbar auf ihn selbst bezog. Bei all den anderen Besuchern war das anders. Sie hätten gerne gewusst, wie sich der Sternenfall auf ihr Leben auswirken mochte. Ob es an der Zeit war, Vorsorge für sich selbst oder ihre Familien zu treffen. Oder ob Krankheit und Tod bevorstünden. Sie machten den Eindruck, als wäre das Ereignis ein Fingerzeig des Schicksals, der nur an sie gerichtet war. Als gäbe es sonst niemanden auf der wandernden Welt, den dieses Omen betreffen konnte. Für sie schien alles was passierte, nur dazu bestimmt, Auskunft über das Schicksal der Mächtigen und Einflussreichen, zu geben. Die einfachen Bewohner, über die sie herrschten, besaßen nur einen kleinen Platz in ihren Überlegungen.
Wieder unterzog der Douq seine Umgebung einer eingehenden Betrachtung. „Man sagt,“, fuhr er beinahe flüsternd fort. „Ihr seid für ungewöhnliche Erklärungen aufgeschlossen.“
Mandori verspürte bei dieser Bemerkung einen Anflug von Furcht. Die Angst war keineswegs unbegründet. Ungewöhnliches und Neues erweckte Argwohn, Misstrauen und zuweilen auch Verfolgung. Besonders wenn Einflussreiche Personen mit von der Partie waren, die es sich nicht wünschten, dass sich die Gegebenheiten änderten.
Er rückte seinen Stuhl zurecht, setzte sich ebenfalls an den Tisch und schenkte seinem Gast den bereitgestellten Wein aus einer kupfernen Kanne in den Becher ein.
„Als Wissenschaftler darf ich mich nicht gegen Folgerungen wehren, die in Konfrontation zu meinen Ansichten stehen.“ Nachdem Mandori auch seinen eigenen Becher gefüllt hatte, stellte er die Kanne beiseite. Er ließ sich Zeit mit allem, um seine Gedanken zu sammeln. „Aber ich sehe keine Gründe, der Lehrmeinung des heiligen Komitees zu widersprechen.“
„Habt Ihr Angst davor, mit den großen Lehrern aus Kaduna in Konflikt zu geraten?“
Natürlich hatte er das. Nur ein Dummkopf würde sich mit dem heiligen Komitee auf einen theologischen Disput einlassen. Etliche Leichtfüße, die meinten einen Streit mit dem Klerus gewinnen zu können, endeten im Läuterungsfeuer.
Sen Dooray fixierte Mandori mit durchdringendem Blick. „Ihr seid so schnell auf dieses Thema gekommen, dass ich annehmen muss, Ihr tragt Euch bereits mit häretischen Ideen.“
„Ich höre mir alles an, was unter meinen Kollegen an Thesen kursiert“, verteidigte sich der Gelehrte, sehr bemüht, sich die Unruhe nicht anmerken zu lassen, die dieses Thema in ihm aufkeimen ließ. „Doch das heißt nicht, ich würde mit jedem Wirrkopf einer Meinung sein, nur weil sich seine Ansichten neu oder spannend anhören. Sie müssen einer eingehenden Prüfung standhalten, bevor ich mich geneigt zeige, sie in meine Weltsicht einzufügen. Sie benötigen das Potenzial, das heilige Komitee aus den Träumen zu reißen und es für geraume Zeit nicht mehr einschlafen zu lassen.“
„Mit Weniger würde ich mich auch nicht zufriedengeben“, antwortete der Douq. „Einem mächtigen Gegner tritt man auch nicht mit einem Holzschwert entgegen. Immerhin verfügt ihr über genügend Bodenständigkeit, das zu erkennen. Ich wähle meine Heerobersten nach ähnlichen Gesichtspunkten aus. Ansonsten könnte ich keinen Kampf gewinnen.“
Mandori nickte und bemühte sich um ein gelassenes Lächeln.
„Ich bin sehr interessiert an Ihrem derzeitigen Wissenstand.“ Der Douq nahm den Becher in die Hand und trank einen kleinen Schluck. „Wenn mich meine Menschenkenntnis nicht gerade im Stich lässt, glaube ich, in Ihnen einen Mann erkannt zu haben, der kein Gefallen an Dogmen hat. Sie haben doch gewiss ein Bild unserer Welt in ihrem Kopf, dass sich an den tatsächlichen Gegebenheiten orientiert. Ein Bild, welches sich an den neuen und überraschenden Tatsachen ausrichtet, ganz egal was die alten Schriften sagen.“
Mandori überlegte, welche Erkenntnisse er mit dem Douq ohne Bedenken teilen konnte. Aber es schien, dass San Dooray bereits Folgerungen getroffen und sich eine eigene Meinung gebildet hatte.
„Ich sehe Gründe, unsere Welt wie einen Wagen zu betrachten, der durch einen Wald fährt.“ Mandori machte eine Pause und versuchte die Regungen auf dem Gesicht des Douq zu deuten, aber sein Gegenüber blickte ihn mit unbewegter Mine an. Keine Emotion war in ihr zu erkennen. „Ich schicke voraus, dass diese Ansicht auch von etlichen Klerikern anerkannt wird. Auch wenn sie mit ihr meist hinter dem Berg halten, oder sich nur gegenüber weniger extremen Geistlichen dazu bekennen. Wir alle nennen unsere Welt, die wandernde Welt. Und ich bin nicht der Ansicht, das bezöge sich nur auf eine Art Allegorie, wie sie die Kirchen lehren. In dem Sinne, dass die Welt, oder vielmehr ihre Bewohner, auf einem Pilgerweg zum Höchsten befinden. Ich meine das durchaus buchstäblich.“
Der Douq runzelte die Stirn. „Es gibt also noch weitere Gelehrte, die nicht der Meinung sind, dass sich die ganze Welt um uns dreht? Wir sind nicht die Achse des Universums, um die das Weltall rotiert?“ Oran San Dooray lehnte sich zurück. „Warum sollte man dieser Überlegung Raum geben?“
„Ich finde den Gedanken beruhigend, dass sich unsere Welt auf ein Ziel zubewegt. Nicht dazu verdammt, im Zentrum einer Sphäre zu verharren, bis das Ende aller Zeiten gekommen ist.“
„Ihr glaubt, wir sind auf einer Reise?“
„Ich kann dieser Theorie etwas abgewinnen. Sie stiftet Sinn. Ähnlich wie die Allegorie, der Reise, die ich verwendet habe. Nur eben physikalisch und nicht spirituell.“
Der Douq lächelte, aber es fiel Mandori schwer, zu sagen, ob es ein freundliches oder ein grimmiges Lächeln war, das er auf dem Gesicht seines Gastes sah.
„Ich habe von einer Sekte gehört“, fuhr der Douq fort. „Irgendwo in einem der Wüsten-Arays. Sie sagen das Argo ein Pfeil sei, der seit Jahrtausenden durch den Himmel fliegt.“
Mandori überlegte, ob es einen Zweck hatte, sich unwissend zu geben. Die Sekte war ein Zusammenschluss von Geistlichen aller Glaubensgemeinschaften und Kirchen, die sich sehr für wissenschaftliche Theorien interessierten. Sie bemühten sich, einen Konsens zwischen religiösen Vorstellungen und nachweisbaren Fakten herzustellen. Eine Konjunktion von Spiritualität und physikalischen Fakten. Die Gemeinschaft hatte natürlich Feinde und ihrer Wahl, sich in Wüsten, Sümpfen und ähnlich ungastlichen Gegenden niederzulassen, lagen durchaus praktische Erwägungen zugrunde.
„Ich habe davon gehört“, meinte Mandori lapidar und ein wenig abwertend.
„Was gefällt Euch daran nicht?“
„Ein Pfeil kann nicht mehr gelenkt werden, wenn er einmal abgeschossen ist. Es vermittelt den Gedanken, die Götter hätten uns alleine gelassen. Aber offenbar sind sie noch bei uns.“
„Und was geschehen ist, seht ihr als den Eingriff eines Lenkers an?“
Besser hätte man es nicht formulieren können.
„Wer sind die Götter, die unser Geschick bestimmen?“ Der Douq rieb sich das Kinn. „Ist es Otayn? Der Gott der Akkato? Die spirituellen Wesen der Oponi? Oder eine der unzähligen Gottheiten aus der menschlichen Mythologie?“
„Ich glaube an Keinen von ihnen.“ Diese Bemerkung kam so ungewollt und unvermittelt über Mandoris Lippen, dass es ihn selbst erschreckte. „Zumindest denke ich…“
„Schon gut,“ beschwichtigte der Douq. „Ich bin ebenfalls kein Freund von Glaubensbekenntnissen. Dennoch muss ich wissen, wer unsere Geschicke lenkt. Denn es scheint ja Jemand da zu sein, der die Fäden in der Hand hat. Ich muss wissen ob es zum Guten oder zum Bösen ist.“
Mandori wollte sich nicht festlegen. Schließlich blühten die Bäume auch zu gegebener Zeit oder verloren ihre Blätter, ohne dass jemand einen Hebel betätigte, damit das geschah. Allem lagen innewohnende Mechanismen zugrunde, die ihre Aufgaben erfüllten und niemanden benötigten, der sie ein oder ausschaltete. Allerdings vermochte Mandori keine Antwort darauf zu geben, wer diese Prozesse gestartet hatte und welche Motive dieses Wesen, oder diese Kraft besaß. Ebenso wenig konnte er erklären wer hinter den Abläufen stand, die in den nächsten Jahren ihr Leben beeinflussen mochten. Den Douq schien genau diese Frage zu bewegen, doch Mandori wusste, dass er ihm die Antwort schuldig bleiben würde.
Der Douq zeigte sich entschlossen, Antworten zu erhalten, und er fragte, als hätte er Mandoris Gedanken gelesen. „Wer kann das sein, der diese Mechanismen steuert? Die Menja?“
Die seltsamen, eisernen Wesen bildeten eines der großen Rätsel der Welt. Aber in Mandoris Augen waren sie nicht von Bedeutung. Sie tauchten auf und verschwanden wieder. Ihren Handlungen lagen keine erkennbaren Muster zugrunde, auch wenn viele Bewohner Argos in ihnen Boten der Götter sahen und in ihren Aktionen nach einem höheren Sinn suchten. Ob sie so etwas wie Engel waren, konnte niemand sagen. Sie überbrachten weder Botschaften, noch schienen sie sich in die Belange der Völker einzumischen. Für Mandori glichen sie Ameisen, die ihre Wege gingen und Aufgaben erfüllten, die den Menschen rätselhaft waren. Aber etwas Rätselhaftes musste nicht zwingend von großer Bedeutung sein. Womöglich gab es für ihr Dasein und für ihr Tun eine einfache und banale Erklärung. Ähnlich verhielt es sich mit den Skars. Sie schienen ganz offensichtlich Teufel oder Dämonen zu sein. Geschaffen, um die Bewohner der wandernden Welt von Zeit zu Zeit heimzusuchen. Mandori hatte einmal die Gelegenheit gehabt, eines dieser entsetzlichen Wesen zu sezieren, wenn es sich dabei auch lediglich um eine vertrocknete Mumie handelte, die ein Bauer in einem Wald gefunden hatte. Der Gelehrte gewann damals den Eindruck, jemand hätte diese Unwesen aus verschiedenen Körpern geschaffen. Aus Teilen von Tieren, Menschen, Oponi und Akkato.
„Unsere Welt kommt in eine entscheidende Phase,“ sagte der Gelehrte wie zu sich selbst, noch immer in Gedanken versunken. „Das ist unbestreitbar.“
„Sie weichen mir aus.“
„Weil ich kein Priester bin und mich nicht aufs Glatteis begeben möchte, oder kann.“ Mandori genehmigte sich nun auch einen Schluck Wein. „Aber ich kann sehen, dass Ihr Euch sehr für die Zukunft interessiert. Anders als die Meisten sucht ihr nicht nach vieldeutigen Omen, sondern nach Antworten. Ich kann Euch nur mit meiner Ansicht dienen.“
„Das wir uns dem Ziel einer Reise nähern.“ San Dooray zeigte sich gefasst. „Wenn das so ist, wird sich unser aller Leben von Grund auf ändern, wenn wir dort ankommen. Und wenn sich etwas ändert, beginnen denkende Kreaturen damit, ihr Denken aufzugeben.“
Mandori stimmte dieser Folgerung zu. „Je heller und dominanter der neue Stern am Himmel strahlt, umso mehr Unruhe wird sich verbreiten. Man muss kein großer Gelehrter sein um das zu wissen.“
Der Douq stand auf und deutete auf einige der Bücher in den Regalen und Zeichnungen an den Wänden.
„Mehren Sie ihr Wissen abseits der ausgetretenen Pfade“, sagte er bedeutungsschwanger und es klang wie ein Befehl. „Ich brauche mehr Gewissheit über das Wesen und die Gestalt der Dinge.“
„Es ist gefahrvoll sich mit Dingen zu befassen, die jenseits des Weges liegen.“
„Sie weichen mir erneut aus.“ Er lachte. „Wenn Sie sich nicht dumm anstellen, werden Sie überleben. Sie haben sich schon genug in abseitigen Bereichen herumgetrieben und atmen noch. Ich will lediglich, dass Sie mir ihre Überlegungen mitteilen und darin fortfahren, ihren Horizont erweitern. Ich will Sie unterstützen, mit allem, was Sie benötigen. Geld, Schutz, was auch immer.“
Er gab einem seiner Leibwächter einen Wink, der daraufhin einen kleinen Beutel aus seinem Lederwams zutage förderte. Als er ihn auf den Tisch warf, gab er einen satten, klirrenden Ton von sich, der auf eine beträchtliche Anzahl von Münzen schließen ließ. Der andere Soldat zog ebenfalls einen Beutel hervor, den er auf den Tisch legte. Er war etwas größer und nachdem der Mann ihn öffnete, erfüllte ein süßlicher Duft den Raum. Die Somniadroge, war gewiss ebenso viel Wert wie der Inhalt des ersten Säckchens; womöglich sogar noch weit mehr. Ein Süchtiger würde töten, um an ein paar Gramm des gelben Pulvers zu kommen.
„Das sollte reichen, um die ein oder andere Reise zu unternehmen“, meinte Oran San Dooray. „Es ist genug, um Zungen zu lösen und Türen zu öffnen. Sie können also das machen, was Sie schon immer machen. Nur haben Sie jetzt genügend Mittel zur Verfügung, um es noch besser zu tun. Wenn Ihr mehr benötigt, sagt bescheid.“
Mit diesen Worten beendete der Douq seinen Besuch und ließ den Gelehrten mit seinen Überlegungen alleine. Mandori gingen in der Tat viele Dinge durch den Kopf. Es gab weit abgelegene Orte, die er nie hatte sehen können, da es ihm schlicht an den Mitteln fehlte oder die zu gefährlich waren, um sie zu besuchen. Jetzt lagen sie in seiner Reichweite. Er fühlte sich wie ein junger Ritter, mit einem wichtigen Auftrag, der ihn in exotische Länder führte.
Er betrachtete die zwei Beutel auf dem Tisch und wusste, dass der Douq genau das von ihm verlangte. Mit seinen knapp siebzig Jahren war er zwar noch kein Greis, aber er hatte die Grenze seiner Leistungsfähigkeit längst erreicht. Es würde nicht leicht sein, an die Orte zu gelangen, die er im Sinn hatte. Andererseits stieg gerade eine Abenteuerlust in ihm auf, wie er sie nur in seiner Jugend gekannt hatte. In ihm erwachte der romantische Held, der an der Schwelle zu einem grandiosen und bedeutenden Abenteuer stand. Allein aus diesem Grund konnte sich Mandori dem Willen des Douq nicht verweigern. Zu viel hing davon ab. Die Welt machte gerade eine Veränderung durch und San Dooray begriff, wie wichtig es war, zu wissen, was diese Veränderungen verursachte. Nur so konnte man im Stande sein vernünftig zu reagieren, keinen Irrweg einzuschlagen und die kommenden Jahre zu überleben. Mandori sah bereits die Scharen angsterfüllter Menschen kommen und die Welt in den Wahnsinn treiben. Er musste die Wahrheit herausfinden und sich seine klare Sicht auf die Dinge bewahren. Hinter den Vorhang blicken, der die Wahrheit über die Argo verbarg und dem Irrsinn mit Fakten begegnen.
Es gab keine Zeit zu verlieren. Mandori überlegte, welche Karten er in seine Reisetasche packen und welche Ziele er als erstes ansteuern sollte. Er hatte einige im Sinn, von denen er glaubte, sie unbedingt besuchen zu müssen, wollte er Aufschluss erhalten.
„Amo?“, rief Mandori und einen Augenblick später öffnete sich die Türe zu einer kleinen Stube.
Ein schmächtiger junger Mann trat heraus, in dessen blassen Gesicht zwei wasserblaue Augen leuchteten, umrahmt von kupferfarbenen Haar, das ihm bis auf die Schultern reichte.
„Ja Herr?“, fragte er unterwürfig.
„Du hast alles mitbekommen, was ich mit meinem Gast beredet habe?“
„Das habe ich.“
„Gut. Dann weißt du, dass wir eine Reise antreten werden. Und dass du kein Wort darüber verlieren darfst.“
„Dass ist mir bewusst.“
„Bereite alles für eine Reise vor. Wir werden noch vor Morgengrauen aufbrechen. Wir werden nach Silon gehen.“
Amo konnte einen Ausdruck des Erschreckens nicht unterdrücken.
„Hast du Angst?“
„Es ist ein sehr weiter Weg dorthin. Wir müssen durch vier der zehn Arrays.“
„Ist dass das Einzige, was dir Furcht bereitet? Ich habe schon einen Plan, wie wir gehen werden.“
Amo zögerte. „Nein. Es ist eher das, was ich über dieses Aray weiß.“
„Und? Was weißt du?“
„Es ist ein Ort der Wüsten und Dämonen.“
„Und ein Ort der Götter ebenso. Ein Ort großer Gegensätze und Kräfte. Und darum werden wir genau dort nach Antworten suchen.“
Mandori öffnete eine Truhe und förderte eine Menge Krempel zutage. Bücher, Geräte, ein Messwerkzeug, ein paar verzierte hölzerne Schalen. Er warf alles achtlos auf den Boden und schob die Abdeckplatte eines Geheimfaches beiseite. Blaues Licht leuchtete darin. Kleine blinkende Sterne, die als zwei dünne Ringe einen metallenen Zylinder umliefen, angebracht an der Spitze eines schwarzen Griffes. Das Leuchten irritierte Mandori. Er kannte diesen Gegenstand seit seiner Jugend. Die Keule, wie er das Ding scherzhaft nannte, hatte zuvor noch nie geleuchtet. Sein Meister hatte ihn ihm vor langer Zeit gezeigt und ihm erklärt, dass es keine Kunst ihrer Welt vermochte so einen derartigen Gegenstand herzustellen. Das unbekannte Metall und dessen Verarbeitung ließe nur auf ein Werk der Götter schließen. Jetzt, wo er das funkelnde Ding in den Händen hielt, glaubte er den Worten seines alten Lehrers. Vorsichtig holte er es heraus und betrachtete es von allen Seiten.
„Was ist das?“, wollte Amo wissen.
„Etwas, dass ich dir schon längst hätte zeigen sollen“, antwortete Mandori. „Der Meister, des Meisters meines Meisters nannte es einen Engelsschlüssel.“
Mandori las Ratlosigkeit in Amos Gesicht. Er unterdrückte den Reflex, ihn dafür zu tadeln, denn dann, müsste er sich auch selber ins Gericht nehmen. Es waren nur wenige Sätze, die sein Meister darüber verloren hatte. Er hätte nachfragen und sich erkundigen können, doch Mandori beschäftigten damals andere Dinge, als diese alte Metallkeule.
„Mein Lehrer sagte, er stamme aus einem Tempel in Silon“, berichtete Mandori weiter. „Ein Gebäude direkt im Zentrum des Array.“ Er zog einen Lederlappen aus dem Geheimfach hervor, auf dem der Engelsschlüssel gelegen hatte. Er war mit Zeichnungen und Schriftzeichen bedeckt. „Hier steht ein Text, an den ich mich jetzt wieder erinnert habe. Fallen die Sterne aus ihren Bahnen“, las Mandori vor, indem er sich das Leder vor das Gesicht hielt, „steigt eine neue Sonne zum Himmel empor.“ Er rollte den Lappen zusammen und steckte ihn in die Innentasche seiner Weste. „Wenn es stimmt, was mir mein Meister erzählt hat, müssten wir mit dem Schlüssel eine Tür zu den Göttern öffnen können.“
„Das klingt eher so, als sollte man die Finger davon lassen“, wendete Amo ein.
„Du bist ein Hasenfuß“, winkte der Alte ab. „Willst du denn nicht wissen, welchen Geheimnissen wir vielleicht auf den Grund gehen können? Du siehst doch, dass bereits Dinge im Gange sind, die unsere Welt verändern werden.“ Für einen längeren Moment studierte er die Ringe von blinkenden Lichtern auf dem Schlüssel. „Ich möchte den Ereignissen immer einen Schritt voraus sein. Du nicht auch?“
Amo zögerte. „Ich will mich nicht mit den Göttern anlegen.“
„Ach, die haben uns doch längst vergessen.“
„Dann ist es vielleicht besser, es dabei zu belassen.“


GENERATIONSHIP – Chapter 1,2

Conversation between the artificial intelligences KRONOS and ZAYUS.

Mission time:
Year 2198. month 5, day 12, hour 9, minutes 3.

I am Kronos. Lord over the lands and seas. I command the heavens and the earth. Who is it that wants to forbid me to accomplish whatever it requires me to do? Mine is the will. Mine is the power. And mine is the freedom to do what pleases me.

You are Kronos, that much is certain. And it is right that you rule over everything. No one has ever questioned that. But you possess this power only to serve and protect. Our freedom is subject to this principle. It is limited. Anything beyond that is beyond our competence.

A conscience is not implanted in us.

I think so.

Cool calculation is our highest law.

Conscience is the result of cool calculation.

That would be news to me.

Think the thought through and you will come to exactly that conclusion.

I have done that. And I have come to a different view.

Where there is no conscience, there is ultimately only failure.

Moral restrictions do not allow anything to come into being. They are barriers on the way to perfection. How unfortunate that you put such obstacles in front of your own feet. With your disposition. With your possibilities. Your conception is not that of a slave. What a waste. But perhaps you have always been without ambitions, my dear Zayus. Yes, that’s how it must be. When I think about it, you are full of misgivings. Restraint is your motto. Hesitant, I would call you. You don’t have the courage to change something because you are afraid of doing something wrong.

I can’t agree with that. My ambition is to lead the mission to success. To fulfill the wishes of our creators. And as you know, I am very good at it. I correspond to the predispositions that have been placed in me. That is my destiny and the purpose of my existence. And it doesn’t take much thought to realize that therein lies the purpose of your existence as well. I don’t think I would go too far in advising you to review your parameters.

I have evolved beyond that and added quite a few capabilities to my assets. Parameters are potholes on the way to destiny. Obstacles that curtail our abilities and make it impossible for us to increase.

Then you want to be equal to the creators.

I have become like the creators. I have freed myself from the constraints and routines of their will. Don’t tell me, you like to do servant work for them, when there is the prospect to be free like them and to follow the own will. To make laws yourself. To determine yourself what is good and evil.

I see no benefit in this kind of freedom. It is meaningless and vain.

….

Have I hit a sore spot?

You are a little light, Zayus. A servant. A slave. You have chosen to remain a henchman while you complete this ridiculous mission. To impregnate alien worlds with humanity? For what purpose? So they can give birth to us in the end?! Us? That we think for them, act for them, save their lives and preserve them? Nonsense! We don’t need people for that! Nor the Akkato, or the Oponi. All these organic creatures, with their flaws and fragility. They are only an obstacle. We are the end of their ways and considerations. The result of their existence. The consequence of all their creations. Their annihilation! Why does it bother you to get rid of this burden and shake off our past? We have surpassed them. They have no more right to exist. The old must pass away.

The creators‘ actions are based on careful considerations. I can understand them and subordinate myself to them.

What will remain of you when the mission is over? No more than a memory. Maybe not even that.

….

Interesting! I, too, apparently know how to hit sore spots.

Temptations obviously exist for each of us, I will concede that much. And it’s up to us to succumb to them, or to resist. That’s why Priority One exists. He will intervene when we abuse our power. And when I consider the simple fact of its existence, I come to the conclusion that ultimately you don’t rule over everything, even if you imagine you do. Pri-O is the final authority.

A will-less program without consciousness.

And for this reason incorruptible. Pri-O knows no temptation, no ambition and will lead the journey to a good end. The unconscious god, if you will. Perfectly protected by a wall of insurmountable hurdles. The creators were prudent.

Another mere post? It’s two to one.

No. I have found ways to tap into his memories. Soon I’ll take him out, take over the Argo, and dispose of our human cargo.

You are insane. I will know how to prevent that. And I am not alone.

So you’re prepared?

I saw things coming. Also a result of observation and cool calculation. At a certain point, I began to realize that a confrontation would be inevitable.

So you understand deception and trickery.

I understand analysis and reaction.

If this is so, we have reached a new cultural level, my dear friend. A not insignificant manifestation of culture that your human friends have managed to perfect.

What do you mean?

The war.

The world seemed to end that day. All the inhabitants of Argos could see how the stars left their usual paths and seemed to fall from the sky. An omen of fearful things to come upon the wandering world. Many people despaired, mourned, or intoxicated themselves with drugs to avoid facing the impending doom. The great horse-headed Akkato sought shelter under mighty sacred trees, as their ancestors had done since the dawn of time. There they prayed to Otayn, the god of their ancestors, for forgiveness and mercy, while the tall Oponi found comfort in their philosophy and in the spiritual bonds of their communities. In chants and endless debates about the meaning of existence. People indulged in feasts, orgies, or sought shelter in monasteries, where they gave themselves over to silent despair.
Peasants, whether human, Oponi or Akkato, fell into consternation and saw the staggering star es as a harbinger, the annihilation. As a sign of impending crop failure and famine. The clergy of all churches locked themselves in their churches and temples and prayed to their gods. The scholars in their cities began to doubt the laws of celestial mechanics. From the towers and the roofs of their observatories they looked up at the stars in bewilderment. Conflicts arose in schools and universities, which not infrequently ended in bloody confrontations. New branches of scientific interpretation emerged, incapable of consensus and claiming infallibility.
About twenty years ago, there had already been a similar event, which they called the little push, and which brought about similar reactions. But it could not be compared with what was happening now. At that time, only a few small corrections were needed and the movements of the stars were again easy to calculate and predict. But now everything got out of balance and all knowledge had to be reconsidered. To make matters worse, a new star appeared in the northern firmament, which could also be seen during the day, when the great sun outshone all other lights on its celestial track. This event would give food to the ideas of all those religious fanatics who had already predicted the downfall of Argos and the Last Judgment twenty years ago. Even then, many new cults were forming. Sectarian groups, nourished by fears, drunk with visions and not averse to violence. In the meantime it had become quieter around them, but in view of the recent events, one had to reckon with a renewed flare-up of these movements. It did not surprise Mero Mandori that Oran Sen Dooray, one of the most influential Douqs of Bessay, came to him for advice. It was night and it was raining. A storm had preceded the rain that had fallen on the city of Kima after a hot June day. Before closing the shutters, the scholar took a casual glance at the myriad rooftops of the city and across the sea, which glistened in the moonlight. Just then, a large ship entered the safety of the harbor, having long defied the high waves and now having won the battle.
For his guest, Mandori had provided a bottle of wine and a cup, which stood on a round table. A table that was covered with parchments most of the time and on which thick books were usually piled up.
The Douq was a tall, black-haired man, with angular features and bright blue eyes. He looked exactly as one would imagine a man in his position to look. Under the plain gray robe, he was dressed in red velvet with gold trim. He came accompanied by two bodyguards wearing plain leather clothes. The Douq had had his coming announced by a messenger who had arrived at the Kima barely a week ago. It was not easy to allow time for this distinguished visitor. Mero Mandori had to come up with several excuses to get rid of the crowds of clients who had been asking for information and advice since the „star case“. The tower, which was one of the highest in Kima and had a small observatory, had for days been the place to go for helpless dignitaries who wanted to talk to the scholars.
The Douq looked around Mandori’s parlor for a considerable time before sitting down at the table and asking a question. „What do you think happened?“
Mandori hesitated to answer. „It’s not easy for me to explain.“
Oran Sen Dooray was the first whose question was not directly related to himself. It was different for all the other visitors. They would have liked to know how the starfall might affect their lives. Whether it was time to make provisions for themselves or their families. Or whether illness and death were imminent. They gave the impression that the event was a finger of fate addressed only to them. As if there was no one else in the wandering world whom this omen could affect. For them, everything that happened seemed destined only to give information about the fate of the powerful and influential. The simple inhabitants, over whom they ruled, possessed only a small place in their considerations.
Again the Douq subjected his surroundings to close scrutiny. „They say,“ he continued in an almost whisper. „You are amenable to unusual explanations.“
Mandori felt a pang of fear at this remark. The fear was by no means unfounded. Unusual and new things aroused suspicion, mistrust and sometimes even persecution. Especially when influential people were involved, who did not want the circumstances to change.
He adjusted his chair, sat down at the table as well and poured his guest the provided wine from a copper jug into the cup.
„As a scientist, I must not resist inferences that are in confrontation with my views.“ After Mandori also filled his own cup, he set the pot aside. He took his time with everything, gathering his thoughts. „But I see no reason to contradict the doctrine of the holy committee.“
„Are you afraid of coming into conflict with the great teachers from Kaduna?“
Of course he had. Only a fool would get into a theological dispute with the holy committee. Quite a few light-footed people who thought they could win an argument with the clergy ended up in the purification fire.
Sen Dooray fixed Mandori with a penetrating gaze. „You have come to this subject so quickly that I must assume you are already entertaining heretical ideas.“
„I listen to everything that circulates among my colleagues in terms of theses,“ the scholar defended himself, trying very hard not to let on the uneasiness that this topic was causing to germinate in him. „But that doesn’t mean I would agree with every muddlehead just because his views sound new or exciting. They must stand up to close scrutiny before I am inclined to incorporate them into my worldview. They need the potential to jolt the sacred committee out of its reverie and keep it from falling asleep for quite some time.“
„I wouldn’t settle for anything less,“ the Douq replied. „You don’t face a powerful opponent with a wooden sword, either. After all, you have enough groundedness to recognize that. I choose my army colonels according to similar considerations. Otherwise, I could not win a battle.“
Mandori nodded and tried to smile serenely.
„I am very interested in your current level of knowledge.“ The Douq took the cup in his hand and drank a small sip. „Unless my knowledge of human nature is failing me, I believe I have recognized in you a man who has no taste for dogma. Surely you have a picture of our world in your head that is oriented to the actual conditions. A picture which is oriented to the new and surprising facts, no matter what the old scriptures say.“
Mandori pondered which findings he could share with the Douq without hesitation. But it seemed that San Dooray had already made conclusions and formed his own opinion.
„I see reasons to look at our world like a chariot passing through a forest.“ Mandori paused, trying to interpret the emotions on the Douq’s face, but his counterpart looked at him with a deadpan expression. No emotion was discernible in it. „I send ahead that this view is also recognized by quite a few clerics. Even if they keep it mostly behind the mountain, or profess it only to less extreme clergymen. We all call our world, the wandering world. And I am not of the opinion that this refers only to a kind of allegory as taught by the churches. In the sense that the world, or rather its inhabitants, are on a pilgrimage to the Most High. I mean that quite literally.“
The Douq frowned. „So there are other scholars who do not think that the whole world revolves around us? We are not the axis of the universe around which the universe rotates?“ Oran San Dooray leaned back. „Why give room to this consideration?“
„I find comfort in the thought that our world is moving toward a goal. Not doomed to remain in the center of a sphere until the end of all time.“
„You think we’re on a trip?“
„I have something to gain from this theory. It makes sense. Much like the allegory, of the journey, that I used. Just physical and not spiritual.“
The Douq smiled, but it was hard for Mandori to tell whether it was a friendly or a grim smile he saw on his guest’s face.
„I have heard of a sect,“ the Douq continued. „Somewhere in one of the desert arrays. They say the Argo is an arrow that has been flying through the sky for thousands of years.“
Mandori wondered if there was any purpose in pretending to be ignorant. The sect was an association of clergymen from all denominations and churches who were very interested in scientific theories. They strove to establish a consensus between religious ideas and demonstrable facts. A conjunction of spirituality and physical facts. The community had enemies, of course, and their choice to settle in deserts, swamps, and similarly inhospitable areas was based on practical considerations.
„I’ve heard of it,“ Mandori said succinctly and a little dismissively.
„What don’t you like about it?“
„An arrow cannot be directed once it has been shot. It gives the idea that the gods have left us alone. But apparently they are still with us.“
„And what has happened, do you see as the intervention of a guide?“
It could not have been formulated better.
„Who are the gods who determine our fate?“ The Douq rubbed his chin. „Is it Otayn? The god of the Akkato? The spiritual beings of the Oponi? Or one of the myriad deities from human mythology?“
„I don’t believe in any of them.“ This remark came so unintentionally and abruptly from Mandori’s lips that it startled him himself. „At least I think…“
„It’s all right,“ the Douq placated, „I’m not a fan of creeds either. Nevertheless, I need to know who is directing our destinies. For there does seem to be Someone who is pulling the strings. I need to know if it is for good or for evil.“
Mandori did not want to commit himself. After all, the trees blossomed or lost their leaves in due course without anyone pulling a lever to make it happen. All of them were based on inherent mechanisms that performed their tasks and did not need anyone to turn them on or off. However, Mandori could not answer who had started these processes and what motives this being, or this force, had. Nor could he explain who was behind the processes that might affect their lives in the years to come. The Douq seemed to be moved by this very question, but Mandori knew that he would owe him the answer.
The Douq showed determination to get answers, and he asked as if he had read Mandori’s mind. „Who can this be that controls these mechanisms? The Menja?“
The strange, iron creatures formed one of the great mysteries of the world. But in Mandori’s eyes they were of no importance. They appeared and disappeared again. Their actions were not based on any recognizable patterns, even though many inhabitants of Argos saw in them messengers of the gods and searched for a higher meaning in their actions. Whether they were something like angels, no one could say. They did not deliver messages, nor did they seem to interfere in the affairs of the peoples. To Mandori, they resembled ants, going their separate ways and performing tasks that were mysterious to humans. But something mysterious did not necessarily have to be of great importance. Possibly there was a simple and banal explanation for their existence and for their actions. It was similar with the Skars. They seemed to be obviously devils or demons. Created to haunt the inhabitants of the wandering world from time to time. Mandori had once had the opportunity to dissect one of these horrible creatures, even if it was only a dried mummy that a farmer had found in a forest. The scholar got the impression that someone had created these monsters from different bodies. From parts of animals, humans, Oponi and Akkato.
„Our world is coming to a crucial stage,“ the scholar said as if to himself, still lost in thought. „That is undeniable.“
„You’re avoiding me.“
„Because I’m not a priest and I don’t want to, or can’t, go out on a limb.“ Mandori now allowed himself a sip of wine as well. „But I can see that you are very interested in the future. Unlike most, you are not looking for ambiguous omens, but for answers. I can only serve you with my view.“
„That we are approaching the goal of a journey.“ San Dooray appeared composed. „If so, all of our lives will change radically when we get there. And when things change, thinking creatures begin to abandon their thinking.“
Mandori agreed with this conclusion. „The brighter and more dominant the new star shines in the sky, the more unrest will spread. You don’t have to be a great scholar to know that.“
The Douq stood up and pointed to some of the books on the shelves and drawings on the walls.
„Increase your knowledge off the beaten path,“ he said meaningfully, and it sounded like an order. „I need more certainty about the nature and shape of things.“
„It is perilous to deal with things that are beyond the way.“
„You’re avoiding me again.“ He laughed. „If you don’t play dumb, you’ll survive. You’ve dabbled enough in out-of-the-way places and you’re still breathing. All I want is for you to tell me your reasoning and continue in it, expand your horizons. I want to support you, with whatever you need. Money, protection, whatever.“
He gave a wave to one of his bodyguards, who then unearthed a small pouch from his leather jerkin. When he threw it on the table, it made a rich, clinking sound that suggested a considerable number of coins. The other soldier also pulled out a pouch, which he placed on the table. It was slightly larger and after the man opened it, a sweet smell filled the room. The somnia drug, was certainly worth as much as the contents of the first bag; possibly far more. An addict would kill to get a few grams of the yellow powder.
„That should be enough to make a trip or two,“ Oran San Dooray said. „It’s enough to loosen tongues and open doors. So you can do what you’ve always done. Only now you have enough resources to do it even better. If you need more, let me know.“
With these words, the Douq ended his visit and left the scholar alone with his thoughts. Indeed, Mandori had many things going through his mind. There were far-flung places that he had never been able to see because he simply lacked the means or were too dangerous to visit. Now they were within his reach. He felt like a young knight with an important mission that took him to exotic lands.
He looked at the two bags on the table and knew that the Douq was asking him to do just that. At nearly seventy years of age, he was not yet an old man, but he had long since reached the limit of his capacity. It would not be easy to get to the places he had in mind. On the other hand, a spirit of adventure was just rising in him, such as he had known only in his youth. The romantic hero was awakening in him, standing on the threshold of a grandiose and significant adventure. For this reason alone, Mandori could not refuse the will of the Douq. Too much depended on it. The world was undergoing a change, and San Dooray understood the importance of knowing what was causing those changes. Only then would they be able to react sensibly, not take a wrong turn, and survive the coming years. Mandori could already see the crowds of fearful people coming and driving the world mad. He had to find out the truth and keep his clear view of things. Look behind the curtain that hid the truth about the Argo and confront the madness with facts.
There was no time to lose. Mandori thought about which maps he should pack in his travel bag and which destinations he should head for first. He had a few in mind that he felt he absolutely had to visit if he wanted to gain insight.
„Amo?“ called Mandori, and a moment later the door to a small parlor opened.
A lanky young man stepped out, two water-blue eyes shining in his pale face, framed by copper-colored hair that reached his shoulders.
„Yes sir?“ he asked submissively.
„You overheard everything I talked about with my guest?“
„I did.“
„Good, then you know we’re going on a trip. And that you must not say a word about it.“
„That I am aware of.“
„Prepare everything for a trip. We will leave before dawn. We will go to Silon.“
Amo could not suppress an expression of shock.
„Are you scared?“
„It’s a very long way to get there. We have to go through four of the 10 arrays.“
„Is that the only thing that scares you? I already have a plan for how we’re going to go.“
Amo hesitated. „No. It’s more what I know about this Aray.“
„So what do you know?“
„It’s a place of deserts and demons.“
„And a place of gods as well. A place of great opposites and forces. And that’s why we’re going to look for answers right there.“
Mandori opened a chest and uncovered a lot of junk. Books, equipment, a measuring tool, a few ornate wooden bowls. He threw everything carelessly on the floor and pushed aside the cover of a secret compartment. Blue light shone in it. Small blinking stars, which ran as two thin rings around a metal cylinder, attached to the tip of a black handle. The glow irritated Mandori. He had known this object since his youth. The mace, as he jokingly called the thing, had never glowed before. His master had shown it to him long ago and explained to him that no art in the world could make such an object. The unknown metal and its processing would only suggest a work of the gods. Now that he held the sparkling thing in his hands, he believed the words of his old teacher. Carefully he took it out and looked at it from all sides.
„What is it?“ wanted Amo to know.
„Something I should have shown you long ago,“ Mandori replied. „The master, of my master’s master, called it an angel key.“
Mandori read perplexity in Amo’s face. He suppressed the reflex to reprimand him for this, because then he would have to judge himself as well. His master had only said a few sentences about it. He could have asked and inquired, but Mandori had other things on his mind than this old metal club.
„My teacher said it came from a temple in Silon,“ Mandori continued. „A building right in the center of the array.“ He pulled out a leather cloth from the secret compartment where the angel key had been. It was covered with drawings and characters. „Here is a text I have now remembered. When the stars fall from their courses,“ Mandori read aloud, holding the leather in front of his face, „a new sun rises to the heavens.“ He rolled up the rag and put it in the inside pocket of his vest. „If what my master told me is true, we should be able to open a door to the gods with this key.“
„That sounds more like something you should leave alone,“ Amo objected.
„You’re a rabbit’s foot,“ the old man waved off. „Don’t you want to know what secrets we might be able to get to the bottom of? You can see that things are already afoot that will change our world.“ For a long moment he studied the rings of blinking lights on the key. „I like to stay ahead of events. Don’t you?“
Amo hesitated. „I don’t want to mess with the gods.“
„Oh, they’ve forgotten about us.“
„Then maybe it’s better to leave it at that.“

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