NOMADS CHAPTER 20

NOMADS KAPITEL 20

 

 

NOMADS

 

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Dominic stand im Korridor, vor seinem Quartier und sah aus einem der schmalen Fenster. Die Zora überflog gerade die Nachtseite der Erde, in einem Orbit von weniger als fünfzig Kilometern. Er konnte auf die Staaten Nordamerikas hinunterblicken und auf die unzähligen Lichtpunkte, die in der Dunkelheit wie Diamanten funkelten. Dazwischen das gewaltige Netzwerk aus Straßen und Highways. Dominic versuchte angestrengt, die Gegend auszumachen, in der seine Familie lebte. In jedem der unzähligen, glimmenden Pünktchen meinte er die Farm zu erkennen, die er vor kurzem verlassen hatte. Es war eigenartig, seiner Familie wieder so nahe zu sein und zu wissen, dass die Zora gleich Kurs setzen würde, um in die Tiefen des Sonnensystems einzutauchen.
„Nimmst du Perk das ab?“, hörte er Zyrus sagen, der gerade das Quartier betrat und sich endlich in sein Bett zurückziehen wollte.
Dominic wandte sich vom Fenster ab. „Ich wüsste nicht, warum ich zweifeln sollte.“
Natürlich hatte auch er die kurze Ansprache des Captains gehört, die im ganzen Schiff übertragen wurde. In dieser sprach er von einer geheimen Mission. Er ging kurz auf die Kontakte mit den Piraten ein und dass noch weitere Begegnungen dieser art folgen mochten.
„Ich bin mir nicht ganz im Klaren darüber.“ Zyrus setzte sich auf seine Pritsche. „Ich denke, wir haben nur die halbe Wahrheit erfahren.“
„Er muss uns ja auch nicht alles erzählen, oder?“
„Er hätte in seiner Ansprache mehr Mut und Vertrauen zeigen können.“ Zyrus legte die Stirn in Falten. „Ich würde nur zu gerne wissen, ob das alles auf Perks Mist gewachsen ist und er auf eigene Faust handelt. Klingt jedenfalls so. Wenn es schief geht, könnte man ihn für einen Irren halten, der sich selbst auf geheime Mission geschickt hat, weil er Gespenster sieht. Ich denke, dass da noch andere sind, die die Fäden ziehen. Was meinst du?“
„Natürlich“, antwortete Dominic kopfschüttelnd. „Deshalb ist er ja wieder zur Erde geflogen. Mit Sicherheit hat er sich Informationen für den nächsten Schritt geholt.“
Zyrus rieb sich sein geschwollenes und schmerzendes Kinn. Er wirkte noch immer sehr mitgenommen.
„Deswegen operieren wir auch nicht in einem größeren Verband“, fuhr Dominic fort. „Niemand der dazwischenfunken kann. Keine Diskussionen. Keine Indiskretion. Ganz unauffällig.“
„Zwischen den Fronten?“
„So könnte man sagen.“
„Verdammt. Jetzt könnte es tatsächlich noch anspruchsvoll werden. Genau das wollte ich vermeiden.“
In diesem Moment hallte ein Befehl durch den Korridor. Die weibliche Stimme der Schiffs-KI klang weich und angenehm. „Die Offiziere Porter und Korren in den Privatraum des Captains. Ich wiederhole: Die Offiziere Porter und Korren in den Privatraum des Captains.“
Die beiden jungen Männer sahen einander an. Zyrus seufzte und verdrehte die Augen.
„Allein die Gewissheit kommender Pflichten macht mich schon fertig“, beklagte er sich. „Und ich wette, die werden immer unangenehmer, je länger der Einsatz andauert. Und ich muss noch meinen Bericht schreiben. Du glaubst nicht, wie sehr mich das nervt.“
„Was soll’s.“ Dominic hob die Schultern. „Geh’n wir. Sonst gibt’s einen Anschiss wegen Trödelei.“

Captain Perk und Rosslin erwarteten die beiden jungen Offiziere in der privaten Unterkunft des Kommandanten auf dem Brückendeck.
„Ein Lob vorweg“, eröffnete Perk, der auf der Kante seines Schreibtisches saß. „Sehr gut, dass Sie Ihre Leute beschäftigt gehalten haben. Wie ich höre, ist Tonja Kutyenko die beste Schützin an Bord. Glückwunsch Porter. Fördern Sie dieses Talent.“
„Ja, Sir“, antwortete Dominic.
„Nun zu dem, was uns erwarten mag. Und stehen Sie bequem.“
Perk überließ Rosslin die weiteren Erklärungen.
„Für uns vier sind die Fledds nun keine düstere Legende mehr“, sagte Rosslin. „Daraus ergibt sich eine gewisse Verantwortung. Wir müssen verhindern, dass weitere Menschen den Keymon in die Hände fallen, beziehungsweise in deren Hände ausgeliefert werden. Wir werden eine Marskolonie anfliegen, die offenbar eine Rolle in den Plänen der Fledds spielt.“
„Sir?“, meldete sich Dominic zu Wort und Rosslin ließ sich die Unterbrechung gefallen. „Die Fledds haben doch noch nie eine Basis, ein Habitat oder eine Kolonie angegriffen. Gehen die damit nicht ein Risiko ein? Ich meine, die würden doch damit in Erscheinung treten und sich angreifbar machen.“
„Sie haben recht, Porter“, gestand Rosslin. „Ich habe auch nicht gesagt, dass die Fledds einen Angriff starten werden. Das entspräche nicht dem, was man so in den düsteren Legenden hört. Vielleicht wissen sie von Plänen anderer Organisationen, die einen Überfall durchführen wollen. Wie gewöhnlich, würden sie danach das Schlachtfeld plündern, wie die Geier. Und wir wissen ja, welche Beute sie machen wollen. Sie dürften nicht auf nennenswerten Widerstand stoßen, wenn sie so vorgehen und erst dann in Erscheinung treten, wenn das Chaos vorüber ist. Die Menschen auf den Marskolonien besitzen nur wenige Waffen. Sie haben keine Soldaten, und die Polizei dort ist korrupt. Die werden sich eher absetzen, als ihr Leben zu riskieren, indem sie gegen die Fledds kämpfen.“
„Wenn die Fledds als Retter auftauchen, müssten sie gar keinen Widerstand fürchten“, sagte Dominic. „Als Mensch wäre ich erleichtert, wenn die Flotte auftaucht, um zu helfen, nachdem die Keymon zugeschlagen haben.“
„Sie sind kein Dummkopf, Porter“, meinte Perk. „Versauen Sie es diesmal nicht.“
„Kann es sein, dass die Fledds in die Planungen der Keymon Einsicht haben und ihre Aktionen danach ausrichten? Immerhin scheinen sie immer vor Ort zu sein, wenn unsere außerirdischen Gäste Unheil angerichtet haben.“
Rosslin verschränkte die Arme hinter dem Rücken. „Schwer zu sagen.“
„Nein“, sagte Perk mit fester Stimme. „Das scheint mir sehr unwahrscheinlich. Aber sie scheinen eine gewisse Ahnung zu haben, wo die Keymon beabsichtigen, Basen zu errichten. Dort tauchen sie dann auf um, wie nennen die das, das Feld abzuernten? Vielleicht haben sie ein Muster in den Aktivitäten der Käfer entdeckt, das uns bisher entgangen ist.“
„Wir müssen also auf alles gefasst sein, sollte ein Keymon-Angriff erfolgen“, ergänzte der erste Offizier. „Oder es treten andere Parteien auf. Streunende Ronin, Plünderer, Piraten oder Akkato, die sich mit den Käfern prügeln wollen.“
Dominic hörte all die vertrauten Begriffe und die damit verbundenen Bedrohungen. Er fragte sich, was sie gegen diese Angreifer ausrichten konnten, sollte es zu einer Konfrontation kommen. Gegen die Akkato und Keymon wären sie ohnehin machtlos und bei den anderen Gruppen kam es darauf an, in welcher Kampfstärke sie auftauchten. Ein einzelner, kleiner Zerstörer mochte für einen größeren Kampfverband, der sich vorgenommen hatte, eine Kolonie zu attackieren, kein Problem darstellen. Alleine Blakes Athena reichte aus, die Zora in die Flucht zu schlagen. Wer konnte schon sagen, über welche Kampfkraft die anderen Parteien verfügten?
„Ist das nicht alles zu riskant, für ein so kleines Schiff wie unseres?“, wandte Dominic ein.
„Wir können Verstärkung rufen“, informierte Rosslin. „Captain Woodward ist mit seiner Fregatte und drei Zerstörern in der Nähe. Und man hat mir zugesagt, auch di Castro hinzuziehen zu können, sollte das nötig werden.“
Dominic kannte die Namen und wusste, wie fähig diese Männer waren. Wiederum wurde ihm klar, dass hinter Perk einflussreiche Leute steckten, die ihm den Rücken deckten.
Perk sah Dominic und Zyrus mit ernstem Blick an. „Sie wissen also Bescheid. Halten Sie ihre Mannschaften auf zack. Wir haben noch gut dreissig Stunden. Gönnen Sie sich etwas Schlaf, und dann machen Sie sich kampfbereit.“
Die beiden jungen Offiziere salutierten und wollten gerade gehen, als sich Perk an Zyrus wandte. „Sie kommen um drei Uhr dreißig Bordzeit auf die Brücke. Ich habe noch einen weiteren Auftrag für Sie.“

NOMADS CHAPTER 20

Dominic stood in the corridor, outside his quarters, looking out one of the narrow windows. The Zora was just passing over the night side of the Earth, in an orbit of less than fifty kilometers. He could look down on the states of North America and the countless points of light that sparkled like diamonds in the darkness. In between, the vast network of roads and highways. Domi- nic strained to make out the area where his family lived. In each of the countless glowing dots, he thought he recognized the farm he had recently left. It was strange to be so close to his family again and to know that the Zora was about to set course to dive into the depths of the solar system.

“Are you taking this off Perk?” he heard Zyrus say, just entering the quarters and finally retiring to his bed.

Dominic turned away from the window. “I don’t see why I should doubt.”

Of course, he had also heard the captain’s short speech, which was broadcast throughout the ship. In this speech he spoke of a secret mission. He briefly mentioned the contacts with the pirates and that more encounters of this kind might follow.

“I’m not quite sure about that.” Zyrus sat down on his cot. “I think we’ve only learned half the truth.”

“He doesn’t have to tell us everything, does he?”

“He could have shown more courage and confidence in his speech.” Zyrus frowned. “I’d just love to know if this was all Perk’s doing and he’s acting on his own. It certainly sounds like it. If it goes wrong, you might think he’s a lunatic who sent himself on a secret mission because he sees ghosts. I think there are others pulling the strings. What do you think?”

“Of course,” Dominic replied, shaking his head. “That’s why he flew back to Earth, after all. For sure he was getting information for the next step.”

Zyrus rubbed his swollen and aching chin. He still looked very much taken away.

“That’s why we don’t operate in a larger association,” Dominic continued. “No one to interfere. No discussions. No indiscretions. Very low-key.”

“Between the lines?”
“You could say that.”
“Damn. Now it might actually get challenging. That’s exactly what I wanted to avoid.”
At that moment, a command echoed through the corridor. The female voice of the ship’s AI

sounded soft and pleasant. “Officers Porter and Korren to the Captain’s private room. I repeat, Officers Porter and Korren to the Captain’s private quarters.”

The two young men looked at each other. Zyrus sighed and rolled his eyes.

“Just the certainty of duties to come is getting to me,” he complained. “And I’ll bet they get more and more unpleasant the longer the assignment goes on. And I still have to write my report. You wouldn’t believe how much that bugs me.”

“What the hell.” Dominic raised his shoulders. “Let’s go. Otherwise I’ll get a scolding for dawdling.”

Captain Perk and Rosslin awaited the two young officers in the commander’s private quarters on the bridge deck.

“Kudos first,” opened Perk, sitting on the edge of his desk. “Very good job keeping your people busy. I understand that Tonya Kutyenko is the best shot on board. Congratulations Porter. Encourage that talent.”

“Yes, sir,” Dominic replied.
“Now to what may await us. And stand at ease.” Perk left the
further explanations to Rosslin.
“For the four of us, the Fledds are now no longer a dark legend,” Rosslin said. “With that comes a

certain responsibility. We have to prevent more people from bringing the Keymon into the

hands, or be delivered into their hands, respectively. We’re going to fly to a Mars colony that apparently plays a role in the Fledds’ plans.”

“Sir?” spoke up Dominic, and Rosslin put up with the interruption. “Surely the Fledds have never attacked a base, habitat or colony. Aren’t they taking a risk with that? I mean, they would be making an appearance and making themselves vulnerable.”

“You’re right, Porter,” Rosslin admitted. “I also didn’t say the Fledds were going to launch an attack. That wouldn’t be consistent with what you hear in the gloomy legends. Quite easily, they know of plans by other organizations to carry out a raid. As usual, they would plunder the battlefield afterwards, like vultures. And we know what kind of loot they want to make. They should not encounter any significant resistance if they proceed like this and only appear when the chaos is over. The people on the Martian colonies have few weapons. They have no soldiers, and the police there are corrupt. They’re more likely to defect than risk their lives fighting the Fledds.”

“If the Fledds showed up as rescuers, they wouldn’t have to fear any resistance at all,” Domi- nic said. “As a human, I would be relieved if the fleet showed up to help after the Keymon struck.”

“You’re no dummy, Porter,” Perk opined. “Don’t screw up this time.”

“Could it be that the Fledds have insight into the Keymon’s planning and are directing their actions accordingly? After all, they always seem to be on the scene when our alien guests have wreaked havoc.”

Rosslin folded his arms behind his back. “Hard to say.”

“No,” Perk said in a firm voice. “That seems very unlikely to me. But they seem to have some idea where the Keymon intend to set up bases. That’s where they show up to, what do they call it, harvest the field? Maybe they’ve detected a pattern in the activity of the beetles that we’ve missed so far.”

“So we have to be ready for anything should a Keymon attack occur,” the first officer added. “Or other parties may appear. Stray ronin, raiders, pirates, or Akkato who want to fight with the beetles.”

Dominic heard all the familiar terms and the threats associated with them. He wondered what they could do against these attackers should a confrontation occur. They would be powerless against the Akkato and Keymon anyway, and with the other groups it depended on what fighting strength they showed up in. A single, small destroyer might not be a problem for a larger battle group that had set out to attack a colony. Blake’s Athena alone was enough to put the Zora to flight. Who could say what combat power the other parties had?

“Isn’t this all too risky for a ship as small as ours?” objected Dominic.

“We can call for reinforcements,” Rosslin informed. “Captain Woodward is nearby with his frigate and three destroyers. And I’ve been assured that I can call in di Castro as well, should that become necessary.”

Dominic knew the names and knew how capable these men were. Again, he realized that behind Perk were influential people who had his back.

Perk looked at Dominic and Zyrus with a serious look. “So they know the drill. Keep their crews on their toes. We’ve got a good thirty hours left. Get some sleep, and then get ready to fight.”

The two young officers saluted and were about to leave when Perk turned to Zyrus.
“You will come to the bridge at three thirty shipboard time. I have another assignment for you.”

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